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Mack & Weise: Aktueller Monatskommentar 12/2012

04.12.2012  |  Mack & Weise
Obwohl der südeuropäische Rezessions-Virus nun auch mittlerweile die ersten Kernländer Europas angesteckt hat, das "fiscal cliff“ in den USA noch lange nicht "umschifft“ist und Japan bis hin zur Notenbank S.O.S.-Notsignale funkt, erwarten die Aktieninvestorenfür das Jahr 2013 schlimmstenfalls eine leichte "konjunkturelle Delle“.Die Analystengemeinde hofft unverdrossen darauf, dass die chinesische Wirtschaft bereits 2013 wieder stärker expandieren kann, während Ökonomen die US-Politik verzweifeltbeschwören, die seit 2008 um knapp 75% (!) auf jetzt 16,31 Billionen USD angeschwollene Staatsverschuldungzum "Wohle“ der Menschheit, gern auch unter Einsatz der Druckerpresse, weiterexplodieren zu lassen!(„Ich denke nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um Sparmaßnahmen voranzutreiben.“, R. Shiller)

Während die Wirtschaft der sich (mehr oder weniger) an den Vorgaben der EU-Kommission oder "Troika“ haltenden Sorgenstaaten - Portugal, Spanien und Italien - mit viel Lob der Rettergemeinde endgültig in der Rezession (-3,4%, -1,6% bzw. -2,4% p. a.) angekommen ist, geht es - (noch) mit Ausnahme von Deutschland - inzwischen auch in den sogenannten Kernländern Europas abwärts.

Frankreichs ohnehin nur sehr schwach ausgeprägte Wachstumskräfte erlahmen zusehends, wobei bis dato weder der Konsum noch der Immobilienmarkt des zweitwichtigsten Euro-Retters auch nur ansatzweise wie schon in Holland oder Spanien unter Druck geraten sind. Aber angesichts der seit 18 Monaten unaufhörlich steigenden Arbeitslosigkeit (3,1 Mio. - 14-Jahreshoch!), der ungelösten Haushaltsprobleme und der offensichtlichen Reformunfähigkeit erwarten wir, dass die erst jüngst von Moody´s von einer "Grande“ auf eine "Petit“ zurechtgestutzte Nation bereits 2013 - wie aktuell schonHolland - in Not kommen wird, womit dann aber auch der Druck im Eurokrisen-Kessel neue kritische Stände erreichen dürfte. Spätestens dann wird auch Frankreichs Handelspartner Nr. 1-Deutschland -die Folgen der Exportabhängigkeit zu spüren bekommen, so dass sich nach unserer Einschätzung sämtliche heute verbreiteten Konjunkturprognosenkaum von den - äußerst revisionsanfälligen- Wachstumsprognosender "Troika“ für Griechenlandunterscheiden lassen werden!

Apropos Griechenland. Wie pleite muss ein Land eigentlich sein, um endlich pleitegehen zu dürfen?Obwohl der unabhängig vom Hin- und Herschieben "auf der Zeitachse“ (W. Schäuble) spätestensim Mai 2010 faktisch eingetretene Konkurs des Landes inzwischen bereits auch von den Brüsseler Spatzen von den Dächern gepfiffen wird, präsentierte die "zu tun, was sie auf sich genommen hat“-Rettungsgemeinde geradedie x-te Variante, die Pleite Griechenlands gemäß den Berechnungen des ifo-Chefs Prof. Sinn von bislang 380 Mrd. Euroauf dann 490 Mrd. Euro zu verteuern!Damit aber dasillusionäre Versprechen der Politik, dass das Retten mit Garantien und Buchhaltungstricks - jedenfalls vor der Bundestagswahl -nichts kosten wird, aufrechterhalten werden kann, übernehmen die "Retter“ den früheren Part der Griechen nunmehr höchstpersönlich, indem sie die Tragödie mittels völlig unrealistischer Haushalts- und Wachstumsprognosen immer wieder auf den neuesten Stand der Lüge bringen.

Die schildbürgergleiche Idee der "Troika“, die selbst "Schwarze Löcher“ blass aussehen lassenden Haushaltslöcher Athens nunmehr z. B. mit Krediten vom Amt zu "AAAA“-Zinskonditionen von 0,7 %inkl.eines 2-Mrd.-Finanzierungslochsirgendwie bis 2040 (!) stopfen zu wollen, beweist wieder einmal, dass die Allianz aus realitätsverweigernden Rettungspolitikern und denvon Goldman Sachs gestellten Not(en)bankern (EZB, neu: Bank of England) oder Staatschefs (Griechenland, Italien) vor nichts zurückschreckt, um dem Steuerzahler -unter großem Applaus der zu Volkskammern verkommenen Parlamente Europas - die Verluste der privaten Gläubiger aus der Euro-Zonen-Kreditparty - alternativlos und natürlich nur zu dessen Wohl-… in Rechnung zu stellen!

Am Endedroht Europa damit nun auch eine "Rettung“ wie in den USA, Großbritannienoder Japan, wo sich die Verantwortlichen durch den massiven Einsatz der Druckerpresse die Lösung all jener Probleme versprechen, die erst mithilfe der Notenpresse entstehen konnten. Die Einsicht aber, dass dieses "Perpetuum mobile“ nur so lange funktionieren kann, bis es nicht mehr funktioniert, sollten die Herren der Notenpressen spätestens dann gewinnen dürfen, wenn sich möglicherweise in nicht mehr allzu ferner Zukunft der Yen als Erster gegen seine Erzeuger wendet.

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Bereits zum Jahresende hin dürfte die am schnellsten vergreisende Industrienation der Welt die 1-Billiarde-Yen-Schuldenmauer(ca. 10 Billionen Euro)durchbrechen, finanziert doch Japan seinen Haushalt schon seit Langemetwazur Hälfte nur noch über neue Schulden.Sollte dann auch noch derPlan des möglichen Wahlsiegers Abe im Dezember - eine Infusion weiterer200 Billionen Yen (knapp 2 Billionen Euro!) in den Wirtschaftskreislauf und Verschuldungsstand - seine Umsetzung erfahren, könnte dies zum Schrecken aller Schulden=Wohlstand-Anbeter dazu führen, dass die jetzigen Null-Zins-Gläubiger des Landes dem gelebten Wahnsinn ein äußerst nebenwirkungsreiches Ende bereiten, wenn sie für ihr griechenlandgleiches Risiko entsprechende Zinsen verlangen.

Die sehr durchwachsene Berichtssaison der Gold- und Silberminenaktien zeigte einmal mehr, dass der Sektor mit vielen operativen Problemen zu kämpfen hat, die auf den jetzigen niedrigen Niveaus allerdings mehr als eingepreist sein dürften. Die Fokussierung des Sektors auf kostenbewusstes Wachstum sollte sich mittelfristig in erheblich besseren Quartalsergebnissen niederschlagen, wobei die von uns künftig erwarteten deutlichen Preissteigerungen der Edelmetalle dann sogar einen doppelten Gewinnhebel versprechen.


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