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Rohstoff Express: Gold und Vietnam

27.08.2005  |   Sebastian Hell
Die vietnamesische Zeitung "Saigon Liberation" veröffentlichte heute einen äußerst interessanten Artikel über den zukünftigen Goldimport des Landes. Im Jahr 2005 sollen insgesamt 70 Tonnen des gelben Metalls importiert werden, nach 65 Tonnen im letzten Jahr und 59 Tonnen in 2003. Des weiteren wurde darüber berichtet, dass die Importsteuer welche sich auf 0,5% bei Goldstaub und 1% bei Goldbarren beläuft, abgeschafft werden soll. Ergänzend wurde noch hinzu gefügt, dass in den ersten sieben Monaten diesen Jahres etwa 40 Tonnen an Gold importiert wurden, von denen mehr als die Hälfte zu Schmuck verarbeitet wurden. Momentan sind etwa 8.000 Goldhandelsfirmen in Vietnam ansässig. Abschließend wurde noch erwähnt, dass die vietnamesische Regierung ihren Banken und Firmen in Kürze den Import von Gold erlauben wird. Ich finde diese Meldung äußerst interessant, da ich absolut überzeugt davon bin, dass der Goldverbrauch Vietnams aufgrund der baldigen Exporterlaubnis drastisch zunehmen wird. Des weiteren geht die Industrialisierung in diesem von der Öffentlichkeit wenig beachteten Land sehr gut voran. Ich erwarte deswegen einen weiteren Zuwachs der Goldimporte in den nächsten Jahren.

Das Australian Investment Review teilte heute mit, dass die UBS ihre Goldpreisprognose für den nächsten Monat auf 430 $ abgesenkt hat. Grund für diese Reduzierung sind die exzessiven Longpositionen der Funds.

Der Ölpreis hält sich weiterhin über 67 $, was etwas verwunderlich ist, in Anbetracht der nachfolgenden beiden Meldungen. Erstens hat der Tropensturm Katrina die Öl- und Gasplattformen im mexikanischen Golf verfehlt und zweitens scheint es so, als ob die Unruhen in Ecuador aufgelöst werden können. Laut lokalen Beobachtern verlaufen die Gespräche zufriedenstellend, weswegen es zu keinen weiteren Ausschreitungen mehr kommen sollte.

Weitere Ölmarktnews kommen aus Venezuela. Hier wurde berichtet, dass Jamaica die erste Nation ist, welche billiges Öl aus Venezuela importieren darf. Der Vertrag lautet darauf, dass ein Barrel Öl für 40 $ über den Tresen geht. Hintergrund dieses äußerst billigen Angebots ist die sogenannte „Petrokaribische Initiative“ welche von Venezuela schon seit langen voran getrieben wird. Das Land versucht dadurch die karibischen Länder näher zusammen zu schweißen und natürlich auf einen antiamerikanischen Kurs einzuschwören.

Die Kupferfutures konnten heute um mehr als 3,5 Cents auf über 1,75 $ zulegen, nachdem bekannt wurde, dass die Lagerbestände in Shanghai den stärksten Rückgang seit über einem Jahr zu verzeichnen hatten. Händler nahmen dies als Anlass wieder vermehrt long zu gehen, da sie nun auf eine verstärkte inländische Nachfrage nach dem roten Metall hoffen.

Das BIP in Hongkong ist im zweiten Quartal um 3% gegenüber dem Vorquartal gestiegen und wies einen Zuwachs von 6,8% im Vergleich zum Vorjahr auf. In Japan geht die Deflation weiter ihren Weg. Während des Monats August sind die Verbraucherpreis um 0,6% gegenüber dem Vorjahr gefallen. Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass das englische BIP um 0,5% im zweiten Quartal gestiegen ist und damit um 1,8% aus Sicht des Vorjahres zulegen konnte. Händler erwarten nun, dass aufgrund der niedrigen Wachstumszahlen die Bank of England davon absehen wird, ihren Leitzins weiter zu senken.

Die Rebellen an der Elfenbeinküste teilten heute mit, dass sie nicht davon ausgehen, dass die Wahl am 30. Oktober stattfinden wird. Des weiteren unterstellten Südafrikas Präsident Thabo Mbeki parteiisch zu sein und die Haltung von Laurent Gbagbo zu unterstützen. Es sieht momentan ganz danach aus, als ob die Unruhen in naher Zukunft wieder zunehmen werden. Verstärkt wird diese Prognose durch Äußerungen eines ehemaligen Armee Generals, der sagte, dass er die Sache selbst in die Hand nehmen wird, falls Herr Gbagbo nicht seinen Hut nimmt.

Kanada gab heute bekannt, dass die 2005-er Weizenernte um 4% unter dem Niveau des Vorjahres liegen und damit nur noch 24,7 Millionen Tonnen betragen wird.

Die Cash Hog Preise in den USA gingen heute um 0,48 $ auf 51,73 $ pro Zentner zurück. Allerdings wurde dieser Rückgang von den Futuresmärkten ignoriert, da diese auf 61,60 US Cents pro Pound oder 61,60$ pro Zentner gestiegen sind. Das von Fleischhändlern viel beachtete „Cutout Value“ stieg um 0,94 $ auf 76,39 $. Die Kombination von fallenden Cash Preisen und einem steigenden "Cutout Value", führte dazu, dass die Packer Margin von gestrigen 6,96 $ auf heutige 10,27 $ stieg. Deswegen erwarte ich bald eine deutliche Zunahme der Schweinefleischproduktion. Die Packer Margin zeigt uns nämlich, dass die Schlachthöfe bei jedem geschlachteten Schwein einen positiven Ertrag erzielen und deswegen ihre Produktion ziemlich steigern werden.


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© Sebastian Hell

Quelle: www.derivate-magazin.de





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