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Rohstoff Express: Silberdefizit in Höhe von 43,6 Millionen Unzen erwartet

31.08.2005  |   Sebastian Hell
Der Goldpreis fiel heute zeitweise unter die Marke von 430 $ zurück, nachdem der US Dollar weitere Gewinne gegenüber dem Euro zu verzeichnen hatte. Vor allem die Meldung, dass Hurricane Katrina weniger Schaden als zuvor befürchtet, anrichten würde, half dem Greenback auf die Sprünge. Weitere unterstützende News für die US Valuta kamen seitens der volkwirtschaftlichen Newsfront. So fielen beispielsweise die US Auftragseingänge im Juli "nur" um 1,9% und damit deutlich weniger als vom Markt vorher antizipiert. Außerdem überraschte der Index des Verbrauchervertrauens äußerst positiv und legte von vorherigen 103,6 Punkten auf 105,6 zu. Das gelbe Metall konnte sich inzwischen wieder etwas erholen und notiert aktuell bei 430,70 $.

Rohöl konnte heute wieder etwas zulegen, nachdem bekannt wurde, dass schätzungsweise 1,4 Millionen Barrel an täglichem Output im mexikanischen Golf ausgefallen sind. Allerdings wurde nicht bekannt gegeben, ob dieser Ausfall längerfristig sein soll oder bald wieder behoben werden kann. Der Markt reagierte zunächst mit deutlichen Kurssprüngen auf diese Nachricht, kam jedoch im weiteren Tagesverlauf wieder zurück.

Weitere Ölmarktnews kommen aus Nigeria. Wie das Australian Investment Review berichtete, geht ein Ölanalyst von der Citigroup davon aus, dass Unruhen die Produktion unterbrechen könnten. Als Argument wird hierfür genannt, dass es zu heftigen Streiks und Ausschreitungen kommen könnte, sobald die Steuervergünstigungen auf Benzin in diesem afrikanischen Land aufgehoben werden. Es wird damit gerechnet, dass der Preis für Sprit anschließend um bis zu 50% in Nigeria steigen würde.

Der chinesische Nickelproduzent Jinchuan wird eine seiner Produktionsfabriken im September schließen. Laut Unternehmensangaben soll ein Produktionsausfall von 4.200 Tonnen entstehen. Da China momentan einen Anteil von zehn Prozent am weltweiten Nickelverbrauch besitzt, ist es durchaus möglich, dass die Nachfrage seitens Chinas am Weltmarkt etwas zunehmen wird, um den einheimischen Ausfall zu kompensieren.

Die CPM Group, eine in New York ansässige Firma für die Beratung bei Rohstoffen und Edelmetallen, geht für das laufende Jahr von einem Defizit am Silbermarkt in Höhe von 43,6 Millionen Unzen aus. Als Durchschnittspreis für das Jahr 2005 wird ein Silberkurs in Höhe von 7,09 $ angegeben. Dies entspricht einer Erhöhung um 9,2% gegenüber 2004. Als Wachstumsmarkt der Zukunft wird von den Experten der Bereich von supraleitfähigen Drähten und Kabeln angesehen. Das Vermarktungspotential in dieser Kategorie soll derart hoch sein, dass der Rückgang des Silberverbrauchs in der Photoindustrie mehr als kompensiert werden kann. Außerdem soll die Verwendung von Silber bei der Herstellung von Batterien um 5% in diesem Jahr steigen. Des weiteren sei noch erwähnt, dass CPM die momentanen überirdischen Silberbestände in Form von Barren bei nur noch 300 Millionen Unzen schätzt. Zudem rechnet die Gruppe nicht damit, dass viel von diesen Beständen in den kommenden Monaten und Jahren auf den Markt kommen wird, da die Eigner dieser Bestände den momentanen Aufwärtstrend bei Silber erkannt haben und deswegen ihre Barren zurück halten. Weitere Kurssteigerungen in den nächsten Jahren sollten eine Folge des hohen Verbrauchs von Silber und der gleichzeitigen Abnahme der Lagerbestände sein.

Der November Future auf Sojabohnen konnte heute weiter zulegen, da einige Händler auf massive Überflutungen im Mississippi Delta spekulieren. Die Folge eines Hochwassers wäre, dass die Sojabohnenernte zerstört werden würde, was anschließend zur Folge hätte, dass der Carry Over von momentan 180 Millionen Scheffel nach unten revidiert werden müsste.

Kaffee konnte ebenfalls von dem Tropensturm profitieren, da einige Lagerhäuser in New Orleans voller Wasser gelaufen sind. Momentan lagern etwa 27% aller amerikanischen Vorräte an grünen Kaffeebohnen in diesen Depots. Sollten diese Bestände ernsthaften Schaden genommen haben und beginnen zu verfaulen, so würde sich die Versorgungssituation noch weiter verschärfen.


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© Sebastian Hell

Quelle: www.derivate-magazin.de







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