Anleger-IQ steigern mit Gold
20.12.2012 | The Gold Report
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The Gold Report: Gibt es eine Lösung? Byron King: Die Lösung ist, dass wirklich gute Manager wirklich gute Beziehungen zu wirklich guten Bergleuten aufbauen. Im Produktionsbereich müssen alle so effektiv und arbeitsam wie möglich gehalten werden. Die externen Faktoren - Öl, Zement, Stahl - sind Dinge, die Unternehmen nicht kontrollieren können, mit diesen Dingen muss kreativ umgegangen werden, sie müssen umgangen oder überbrückt werden.
Die schlechte Nachricht ist, dass wir in Zeiten der Geldschöpfung und der Inflation leben. Die gute Nachricht ist, dass der Goldpreis auch weiterhin steigen wird. Es kann sein, dass der Goldpreis gelegentlich von den kleinen Gnomen aus Zürich nach unten manipuliert wird, um einen Ausdruck aus den 1960er Jahren zu benutzen. Aber langfristig sind die Goldpreise unbedingt auf dem Weg nach oben. Das bringt uns wieder zu dem Punkt, den wir eben schon angesprochen hatten: Anleger, die kein physisches Gold besitzen, betrügen sich tatsächlich um ihre eigenen Zukunft.
The Gold Report: Können Sie für 2013 eine Handelsspanne für Gold prognostizieren?
Byron King: Gold könnte 2013 die Marke von 2.500 $/ oz erreichen.
The Gold Report: Wow, Sie sind ein Gold-Optimist!
Byron King: Der bin ich. Aber ich denke, ich bin ein realistischer, informierter Optimist. Haben Sie zum Beispiel verfolgt, wie Iran mit der Türkei Ölhandel betreibt? Iran muss die Wirtschaftssanktionen gegen das eigene Bankensystem umgehen. Iran kann SWIFT nicht mehr benutzen - die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Der Iran steht also außerhalb des Währungshandelssystems. Was kann der Iran machen?
Also entsteht ein enormer Goldhandel zwischen dem Iran und der Türkei - gegen Öl. Und der bewegt sich im Bereich von 15 Milliarden $ pro Jahr. Allein diese kleine Randnotiz verdeutlicht, dass Gold seine Nützlichkeit als Schmiermittel für Transaktionen behält, ob die Monetaristen dieser Welt es mögen oder nicht.
The Gold Report: Im Goldsektor waren in letzter Zeit einige freundliche Fusionen und Übernahmen zu beobachten. Ist das ein Trend?
Byron King: Nach einem jahrelangen Meltdown bei den kanadischen Junior-Unternehmen, stehen die viele Unternehmen jetzt mit dem Rücken zur Wand. Eine ganze Anzahl von Goldbergbaufirmen wie auch andere Rohstoffproduzenten schauen jetzt in leere Kassen. Zudem ist es praktisch unmöglich, sich ohne massive Verwässerung zu kapitalisieren. Stärkere Unternehmen können sich also großartige Projekte für einen Appel und ein Ei holen.
The Gold Report: In vielen Fällen sind die Unternehmen sogar Nachbarn.
Byron King: Gemeinsame Ausrichtung, vereinigende Ideen, regionale Verläufe und angrenzende Claims sind Teil davon. Wenn angrenzende Unternehmen zusammenkommen, können sie ihren Overhead senken.
The Gold Report: Ist dieser Aspekt im Goldsektor für Anleger interessant? Sollten Anleger nach Unternehmen Ausschau halten, die im selben Gebiet arbeiten; eines mit größeren Barreserven und Zugang zu Kapital, während das andere vielleicht eine vielversprechende Lagerstätte hat, aber gerade knapp bei Kasse ist?
Byron King: Ja. Wo wir wieder beim Monopoly-Spiel sind, wo man alle Straßen derselben Farbe besitzen möchte, denn wenn jemand auf diesen Feldern landet, muss er dann noch mehr zahlen für das Haus oder das Hotel, das man dort gebaut hat.
The Gold Report: Welchen Ratschlag geben Sie den Investoren mit ins Jahr 2013?
Byron King: Investoren müssen Edelmetalle auf verschiedenen Ebenen besitzen. Physisches Metall ist Vermögensschutz und Vermögenssicherung über längere Zeit hinweg. Ja, es ist richtig, dass die Metallpreise steigen und fallen. Investoren müssen jedoch das Konzept verstehen, dass Gold Geld ist. Das Metall wird über die Zeit hinweg seine Kaufkraft und seinen Wert halten. Aus historischer Sicht reichen die Gründe, Gold als Geldform zu halten mindestens 5.000 Jahre zurück. Investoren müssen es aus dieser Perspektive betrachten.
Gold ist Teil einer umsichtigen Diversifikation.Investments in die meisten Finanzinstrumente sind Investitionen in Verbindlichkeiten gegenüber anderen Parteien. Wenn Sie Ihr Geld auf die Bank schaffen, dann ist es nicht mehr Ihr Geld. Auf der Bank sind es nur noch Einsen und Nullen. Man bekommt nicht mehr die 20 Mrd. $ zurück, die man reingesteckt hat. Also auch Bankeinlagen sind sozusagen Verbindlichkeiten.
Aktien und Anleihen sind Verbindlichkeiten. Elektronisches Gold und Papier-Gold sind Verbindlichkeiten. Wer hingegen physisches Gold besitzt, kontrolliert seine Vermögensanlage. Die eigenen Vermögensanlagen müssen natürlich auch geschützt werden. Man sollte das Zeug nicht irgendwo rumliegen lassen. Aber es ist Ihre eigene Vermögensanlage, und sie behält über die Zeit hinweg ihren Wert.
Investoren sollten Gold aus seiner Vielzahl von Perspektiven betrachten - persönlicher Vermögensschutz, langfristiger Vermögenswachstum und Portfoliodiversifizierung. In gewisser Hinsicht verbessert allein der Umstand, dass Sie Gold besitzen, Ihren IQ als Anleger, denn sobald Sie Gold in den eigenen Händen gehalten haben, werden Sie Papiergeld nicht mehr wie früher anfassen. Haben Sie jemals einen Goldbarren oder eine Goldmünzen in den Händen gehabt? Dann wissen Sie vielleicht auch nicht, was ich meine. Ich kann es Ihnen aber nur empfehlen. Kein Fieber ist wie das Goldfieber.
The Gold Report: Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview.
Byron King schreibt für Agora Financials Daily Resource Hunter. Er gibt zwei Newsletter heraus: "Energy & Scarcity Investor" und "Outstanding Investments". Er studierte Geologie und machte einen Abschluss mit Auszeichnung an der Havard University, einen Abschluss an der University of Pittsburgh School of Law und am U.S. Naval War College. Er beriet das US-Verteidigungsministerium auf dem Gebiet der nationalen Energiepolitik.
© Brian Sylvester
The Gold Report
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Dieser Artikel wurde am 19. Dezember 2012 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.