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Jetzt schlägt's 13

04.01.2013  |  Robert Rethfeld
Innerhalb der vergangenen gut zwei Jahre wurde der Euro von den Titelblatt-Grafikern des Wochenmagazins DER SPIEGEL in den folgenden Situationen dargestellt.

Der Euro

  • zerschmolz
  • wurde erschossen
  • verstarb
  • verbrannte
  • wurde (fast) gesprengt
  • zerbrach horizontal
  • zerbrach vertikal
  • verlor die Zahl

Dem Grafiker fiel beim vorerst letzten Titelblatt offenbar nichts mehr ein. Die "Zerbrech-Option" hatte er bereits für die beiden vorhergehenden Titelblätter verwendet. Also titelte er zwar "Wenn der Euro zerbricht", ließ aber lediglich die Zahl vom Euro abfallen. Kurz: Der Grafiker war offenbar mit seinem Latein am Ende.

Eine unserer Thesen aus dem Jahresausblick für 2012 lautete: "Der Euro bricht auch in 2012 nicht auseinander. Der politische Wille, an der europäischen Währung festzuhalten, bleibt ungebrochen." Durchaus vorstellbar erschien uns aber, dass Griechenland aus der Währungsunion ausscheidet. Nicht einmal das geschah.

Ein Neuanfang kommt nicht allein: Er wird durch Ereignisse erzwungen. Das muss nicht notwendigerweise Krieg bedeuten. Wirtschaftliche Negativereignisse können stark genug sein, um die Staatengemeinschaft dazu zwingen, die Finanzwelt neu zu ordnen."

In den letzten Jahrhunderten war das Jahr 14 von großer Bedeutung.

  • Am 07.09.1714 ermöglichte der Friede von Baden ein endgültiges Ende des spanischen Erbfolgekrieges.
  • Am 18.09.1814 begann der Wiener Kongress und legte schlussendlich die Grenzen in Europa neu fest.
  • Am 28.07.1914 erfolgte der Eintritt von Österreich-Ungarn und Serbiens zum 1. Weltkrieg, dem weitere Länder folgten, der erst 1919 im Vertrag von Versailles mündete und später weitere Verwerfungen (Hyperinflation in Deutschland) mit sich brachte.

Die Jahr 2014 rückt allmählich in den Fokus. Florian Illies rief jüngst mit seinem Buch "1913: Der Sommer des Jahrhunderts" die unmittelbare Vorkriegszeit des ersten Weltkrieges in Erinnerung. Er stellte fest: Zwangsläufigkeiten gab es keine, die Geschichte hätte anders verlaufen können. Kommt jetzt ein Iran-Krieg, nachdem er bereits seit langem erwartet wird? Kriegsereignisse treten überraschend auf. Würde ein Angriff vorher angekündigt, wäre der erhoffte Vorteil des Erstschlages dahin. Ein Kriegsereignis ist kaum prognostizierbar. Es gibt immer auch andere Lösungen.

Wer will, kann weitere Parallelen finden: 1912 sank die Titanic, 2012 die Costa Concordia. Beide Unglücke geschahen aufgrund von dummen, vermeidbaren Fehlern.

Wir sind Anhänger der These von Mark Twain: Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Das Wort "Krise“ wird inflationär gebraucht, eine Verbesserung der generellen Situation der Finanzmärkte erscheint uns vorläufig unrealistisch. Das Jahr 2013 erscheint uns nicht prädestiniert für eine klare langfristige Entscheidung. Das neue Jahr ist im chinesischen Kalender das Jahr der Schlange und die Bewegungen der Schlange lassen weniger Tempo für das neue Kapitalmarktjahr erwarten.

Das erste Drittel der laufenden Dekade liegt in Kürze hinter uns. Die Finanzmärkte erholten sich in dieser Phase - trotz aller Widrigkeiten. Vergleicht man den bisherigen Dekadenverlauf mit demjenigen unterdurchschnittlicher Jahrzehnte, so ergibt sich eine positive Abweichung.




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