Gruselszenario: Wenn auch noch Spanien dazu kommt, dann... oh weh
13.04.2011 | DAF
"Spanien muss nur ein paar Monate schludern bei der Haushaltssanierung und dann kann die Sache auch wieder kippen," so Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei der Deutschen Bank. Portugal hat erst kürzlich einen Hilfeschrei losgelassen und kriecht unter den EU-Rettungsschirm. Die Frage ist nur: Wie viel Platz ist noch unter dem Rettungsschirm, oder platzt dieser schon aus allen Nähten? Kommen jetzt auch Italien und Spanien? Wir sprechen über dieses Gruselszenario mit Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei der Deutschen Bank.
Dass Portugal die Hilfen von der EU beantragt, "das war für die meisten Marktteilnehmer klar, wir haben es seit Monaten kommen sehen," so Dr. Krämer. Portugal habe nicht wie versprochen sein Defizit gesenkt. Die Regierung hatte im Parlament eine Abstimmung verloren und hatte keine Mehrheit für den notwendigen Sparkurs. Außerdem schlage sich das Land mit strukturellen Problemen herum.
Zwei Drittel der Industrie stellen Güter her, die als veraltet eingestuft werden können und dadurch ist für das Land auch der Wettbewerbsdruck sehr hoch. Auch wenn Portugal wie üblich erst einmal abstritt, keine Hilfen von der EU zu benötigen, so war es doch klar, dass Portugal Hilfe brauchen werde, so Dr. Krämer.
Nach Griechenland hatte sich bereits ein Dominoeffekt eingestellt. Irland folgte und jetzt musste Portugal Hilfe beantragen. Interessant wäre jetzt wie es um Spanien stehe, so der Experte. "Spanien wird von den Märkten völlig anders behandelt. Die Märkte erwarten nicht, dass Spanien das selbe Schicksal teilt, wie die kleinen Peripherieländer," so Dr. Krämer.
Spanien habe als einziges Peripherieland wie versprochen sein Haushaltsdefizit gesenkt und habe auch schon ungefähr ein Drittel der nach der Euroeinführung verlorenen preislichen Wettbewerbsfähigkeit wieder aufgeholt. Unter den Peripherieländern sei Spanien der Musterschüler. Aber sicher könne man nicht sein: "Spanien muss nur ein paar Monate schludern bei der Haushaltssanierung und dann kann die Sache auch wieder kippen," so Dr. Jörg Krämer.
Wie die Situation um Italien steht und wie viel Platz noch unter dem Rettungsschirm ist - das erfahren Sie in diesem Interview mit Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei der Deutschen Bank.
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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Dass Portugal die Hilfen von der EU beantragt, "das war für die meisten Marktteilnehmer klar, wir haben es seit Monaten kommen sehen," so Dr. Krämer. Portugal habe nicht wie versprochen sein Defizit gesenkt. Die Regierung hatte im Parlament eine Abstimmung verloren und hatte keine Mehrheit für den notwendigen Sparkurs. Außerdem schlage sich das Land mit strukturellen Problemen herum.
Zwei Drittel der Industrie stellen Güter her, die als veraltet eingestuft werden können und dadurch ist für das Land auch der Wettbewerbsdruck sehr hoch. Auch wenn Portugal wie üblich erst einmal abstritt, keine Hilfen von der EU zu benötigen, so war es doch klar, dass Portugal Hilfe brauchen werde, so Dr. Krämer.
Nach Griechenland hatte sich bereits ein Dominoeffekt eingestellt. Irland folgte und jetzt musste Portugal Hilfe beantragen. Interessant wäre jetzt wie es um Spanien stehe, so der Experte. "Spanien wird von den Märkten völlig anders behandelt. Die Märkte erwarten nicht, dass Spanien das selbe Schicksal teilt, wie die kleinen Peripherieländer," so Dr. Krämer.
Spanien habe als einziges Peripherieland wie versprochen sein Haushaltsdefizit gesenkt und habe auch schon ungefähr ein Drittel der nach der Euroeinführung verlorenen preislichen Wettbewerbsfähigkeit wieder aufgeholt. Unter den Peripherieländern sei Spanien der Musterschüler. Aber sicher könne man nicht sein: "Spanien muss nur ein paar Monate schludern bei der Haushaltssanierung und dann kann die Sache auch wieder kippen," so Dr. Jörg Krämer.
Wie die Situation um Italien steht und wie viel Platz noch unter dem Rettungsschirm ist - das erfahren Sie in diesem Interview mit Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei der Deutschen Bank.
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