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Rohstoff Express: Gold / Öl Ratio: Durchschnitt: 15,7 Aktuell: 6,6

03.09.2005  |   Sebastian Hell
Der Preis einer Feinunze Gold kann heute erneut zulegen und steht aktuell bei 443,20 $. Intraday erreichte das gelbe Metall bereits Höchstkurse von 447 $. Ein erneut schwacher Dollar der nun schon den dritten Tag in Folge gegenüber dem Euro nachgibt, treibt die Kurse. Ausschlaggebend für die Abgaben der US Valuta sind nicht nur Spekulationen über eine mögliche Aussetzung der Leitzinsanhebung, sondern auch schwache volkswirtschaftliche Daten von heute Nachtmittag. Enttäuscht waren die Devisenhändler von den neugeschaffenen Stellen ex Agrar. Diese ökonomische Maßzahl lag mit 169.000 unter den Erwartungen der Händler von 190.000. Außerdem stieg die Arbeitslosenquote von vorherigen 4,9% auf inzwischen 5%.

In einer aktuellen Studie hat der Gold Fields Mineral Service (GFMS) das Gold / Öl Ratio untersucht. Es hat sich hieraus ergeben, dass der langjährige Durchschnitt über die letzten 30 Jahre gesehen bei 15,7 liegt. Berechnet man das Verhältnis basierend auf den momentanen Kursen, so erhält man einen Wert um die 6,6. Laut GFMS müsste also der Goldpreis auf über 1.000 $ steigen, damit dieses Missverhältnis wieder behoben werden kann. Außerdem haben sich die Verarbeiter des Edelmetalls zwischenzeitlich auf höhere Preise eingestellt, weswegen eine solide Nachfragebasis bereits bei 420 $ besteht. Zudem ist die Tatsache äußerst bullisch, dass die Betreiber von Goldminen ihre Vorwärtsverkäufe deutlich reduzieren, was darauf zurückzuführen ist, dass sie eine optimistische Einstellung für den weiteren Kursverlauf haben. Fazit der ganzen Studie ist, dass das Chance Risiko Verhältnis bei Gold für mittel- bis langfristige Anleger sehr attraktiv ist. Kurzfristig könnte es noch zu Ausverkäufen kommen, da die großen Longpositionen der Funds zu schnellen Liquidationen und Kursverlusten führen könnten.

Kupfer ist heute zeitweise über die Schwelle von 1,80 $ gesprungen und hat damit ein neues All Time High gesetzt. Hintergrund des Kurssprung, der schon gestern begonnen hatte, war ein Fall der Lagerbestände an der London Metal Exchange um 3,6%. Zusätzlich beflügelte ein Streik bei der mexikanischen Grupo Mexico die Kurse. Der Vollständigkeit zu Liebe sollte allerdings erwähnt werden, dass es sich bei dem Arbeitsstopp nur um einen Solidaritätsstreik für die Arbeiter der Tochterfirma Asarco handelte. Die Dauer des Arbeitsstopps waren genau 60 Minuten. Ob sich hieraus unbedingt eine merkliche Verknappung des Angebots ergeben hat, bezweifle ich sehr.

Aktuelle Schätzungen amerikanischer Versicherungen rechnen damit, dass sich die Schäden des Hurricanes Katrina auf 25 Milliarden Dollar belaufen sollen. Reuters berichtete allerdings bereits von möglichen Kosten in Höhe von 100 Milliarden Dollar. Ganz unbemerkt von der Allgemeinheit konnte aufgrund dieser Schätzungen ein äußerst interessanter Rohstoff zulegen. Es handelt sich hierbei um Bauholz (engl. Lumber). Der Novemberkontrakt konnte innerhalb von nur wenigen Tagen von 262 $ auf mittlerweile 297,60 $ zulegen. Leider kann man diesen Rohstoff bis jetzt nur direkt über einen Futurekontrakt in den USA handeln.

Lean Hog Futures notieren seit gestern schwächer und sind unter ihre Unterstützung bei 60,55 US Cents gefallen. Ausgelöst wurde der Kursverfall vor allem von einem fallenden Cutout Value, der heute um 0,79 $ schwächer notiert als gestern. Zusätzlich sind die Cash Preise im Corn Belt relativ stabil, was spürbaren Druck auf die Margen der Schlachthöfe ausübt.

Die heutige Schweineschlachtquote wurde von der USDA auf 365.000 Stück geschätzt und liegt damit deutlich unter den 401.000 des Vorjahres. Verursacht worden soll die heutige Schwäche der Schlachtquoten vor allem durch den Stillstand eines größeren Schlachtbetriebes an der Ostküste gewesen sein. Augrund von Wartungsarbeiten sei es laut Händlerangaben zu keiner Produktion und damit keiner Nachfrage gekommen.

Weitere deutliche Kursgewinne konnten die Kakaofutures verzeichnen. Getrieben durch den schwachen Dollar und die politischen Querelen an der Elfenbeinküste legten die Dezember Futures an der NYBOT um 55 $ pro Tonne auf 1.555 $ zu.


© Sebastian Hell

Quelle: www.derivate-magazin.de



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