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Markt: Dominoeffekt und neue Bankenkrise möglich

15.04.2011  |  DAF
Open in new windowDie Griechenland-Problematik scheint die Devisenmärkte noch länger zu begleiten. Aktuell wird über die Notwendigkeit einer Schuldenrestrukturierung in Griechenland diskutiert. Eine Problematik, die auch den Euro betrifft. Allerdings sieht Volker Brokelmann von der HSH Nordbank die Euro-Zone robuster als noch vor einem Jahr aufgestellt.

China bekommt die Überhitzung seiner Wirtschaft nicht in den Griff. Trotz massiver Bremsmanöver nehmen Wachstum und Inflation schneller zu als erwartet. Der Anstieg der Verbraucherpreise erreichte im März mit 5,4 Prozent den höchsten Stand seit fast drei Jahren, berichtete das Statistikamt am Freitag. Die Wirtschaft wuchs im ersten Quartal weiter um 9,7 Prozent, obwohl die Regierung das Wachstum eigentlich deutlich drosseln wollte. Die Nahrungsmittelpreise kletterten im März im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 11,7 Prozent, was in der Bevölkerung für erheblichen Unmut sorgt. Daher nannte Ministerpräsident Wen Jiabao den Kampf gegen die Inflation die "drängendste Aufgabe "seiner Regierung, wie die Staatsmedien berichteten.

Der Preisdruck werde durch steigende Weltmarktpreise für Rohstoffe und höhere Arbeitskosten in China aber noch anhalten. Hinter dem überraschend starken Anstieg der Inflation und des Wachstums steckt erhöhte Liquidität, die durch eine unerwartet hohe Kreditvergabe der Banken und starke spekulative Kapitalzuflüsse aus dem Ausland angeheizt wird. Die Devisenreserven stiegen im ersten Quartal um fast 200 Milliarden auf mehr als drei Billionen US-Dollar, obwohl China überraschend ein Handelsdefizit verbucht hatte.

Die Banken haben im März auch mit 680 Milliarden Yuan (etwa 71 Milliarden Euro) mehr Kredite vergeben als vorhergesagt. Experten rechnen jetzt mit weiteren Erhöhungen der Leitzinsen und der Mindestanforderungen des Bankenkapitals. Seit Jahresanfang wurden bereits zweimal die Leitzinsen und dreimal die Kapitalanforderungen erhöht, ohne dass das Wachstum spürbar zurückging. Im Vorjahr wuchs die Wirtschaft sogar um 10,3 Prozent. Auch die Produktionskosten steigen stetig. Die Erzeugerpreise legten im März um 7,3 Prozent auf den höchsten Stand seit 30 Monaten zu. Die Verbraucherpreise kletterten im gesamten ersten Quartal um fünf Prozent.

"Gemessen an der inflationären Lage im ersten Quartal stehen wir immer noch unter großem Preissteigerungsdruck ",sagte Regierungschef Wen Jiabao. "Wir dürfen in unserer Wachsamkeit niemals nachlassen. "Ursprünglich sollte der Anstieg der Verbraucherpreise bei vier Prozent kontrolliert werden. Auch soll die heimische Nachfrage angekurbelt werden, um die Exportabhängigkeit zu verringern.

Wie das Statistikamt weiter berichtete, legten die Einzelhandelsumsätze im März etwas auf 17,4 Prozent zu. Die Umsätze mit Autos, Haushaltsgeräten oder Möbeln stiegen aber nicht mehr so stark wie im Vorjahresquartal. Trotz der Bemühungen der Regierung, Liquidität abzuschöpfen, legten die Investitionen im Immobilienbereich besonders stark mit 34 Prozent zu. In Wohnungen wurde sogar um 37 Prozent mehr investiert als im Vorjahresquartal.

Die Anlageinvestitionen stiegen im ersten Quartal insgesamt um 25 Prozent. Trotz der Verknappung der Geldpolitik habe die Regierung den boomenden Immobilienmarkt und das Wachstum noch kaum unter Kontrolle bringen können, befanden Experten. Sie rechnen mit einem unverändert starken Zuwachs der Wirtschaft von 9,5 Prozent auch in diesem Jahr -weit entfernt von den Zielen der Regierung, die im März noch sieben Prozent vorgegeben hatte, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen.

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