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Interview mit David Galland: Das Ende von QE 2. Trendwende? (Teil 2)

22.04.2011  |  Redaktion
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Louis James: Was passiert also als nächstes?

David Galland: Nehmen wir Japan als Beispiel für eine fortgeschrittene Wirtschaft, die mit den Nachwirkungen einer vor vielen Jahren geplatzten Immobilien- und Aktienmarktblase zu kämpfen hat - das war noch lange vor dem jüngsten Erdbeben.

Schaut man nun, was passierte, nachdem sie ihr respektives QE in Folge des Aktienmarktcrashs durchführten, so sieht man, dass die Ausgaben eine ziemlich kräftige Erholung am japanischen Aktienmarkt stimulierten. Der Markt wurde wieder auf ungefähr die Hälfte des vorhergehenden Bubble-Tops gebracht; aber die Erholung war nicht von Dauer.

Sobald die japanische Regierung die quantitativen Lockerungen beendete, sackte der Nikkei ab. Die Regierung konnte dann der Wiedereinführung quantitativer Lockerungen zwei Jahre lang widerstehen, anschließend gab sie auf und fuhr die Geldmaschinen wieder hoch, um die Wirtschaft wieder aus der Flaute zu holen.

Die langfristige Folge ist ein Nikkei, der immer noch weit unter den Crash-Ständen steht (selbst vor dem Erdbeben), und die ganzen Ausgaben haben die japanische Staatsverschuldung auf 200 % des BIPs steigen lassen. Auch wenn solche Situationen nie identisch sind, so denke ich doch, dass die USA einem sehr ähnlichen Muster folgen.


Louis James: Sollte die Fed vorerst von QE 3 absehen, denken Sie, dass es dann auch ganze zwei Jahre dauert, bevor sie sich gezwungen sieht, wieder etwas zu unternehmen?

David Galland: Das könnte passieren. Das würde von der Stärke des Abschwungs abhängen. Hier sind so viele Faktoren im Spiel, dass man das an diesem Punkt unmöglich sagen kann. Auf kürzere Sicht betrachtet, deuten alle Signale darauf hin, dass die Fed auf ihrem nächsten Treffen von QE 3 Abstand nehmen wird. Und das wird, wie ich versucht habe zu verdeutlichen, Konsequenzen haben - für Aktien, den Dollar und für den Rohstoffsektor.


Louis James: Können Sie jenen Lesern, die den Casey Report nicht kennen, ein paar Gründe nennen, warum sie Ihren Wahrsagerblicken glauben sollten? Wie ist Ihre Erfolgsgeschichte bei dieser Art von Prognosen?

David Galland: Ok, bevor der aktuelle Finanzsturm eintraf, prognostizierten wir, die Fed werde mit der Monetisierung von Staatsschulden beginnen. Und wir schrieben über eine Kreditkrise, die zu einer Währungskrise führen werde, und genau das passierte auch. Wir trafen ins Schwarze, und unsere Abonnenten machten mit einigen unserer Empfehlungen viel Geld - und mit anderen retteten sie einen großen Teil ihrer Vermögen.


Louis James: Das stimmt schon, aber damals, bevor der Casey Report die "Big-Picture-Analysen" vom International Speculator übernahm, erlitt unser Portfolio Ende 2008 einen vorübergehenden Rückschlag - wie übrigens auch alle anderen.

David Galland: Ja, aber alles, was wir über die Entwertung des Dollars sagten und die damit einhergehenden Konsequenzen für Gold, trat auch ein. Zudem gingen wir einen mutigen Schritt, indem wie den Leuten rieten, ein Drittel in Gold und goldbezogene Vermögensanlagen, ein Drittel in Bargeld und ein weiteres Drittel in Anlagen zu stecken, die während Wirtschaftskrisen gut laufen müssten. Abonnenten, die dieser Aufteilung dann wirklich folgten, hatten 2008 sehr geringe Verluste.


Louis James: Ist es nicht ein bisschen widersprüchlich, den Leuten zu empfehlen, 33% ihres Vermögens in Geld zu halten, wenn man persönlich der Ansicht ist, dass der Dollar gerade zerstört wird?




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