Die Achillesferse der amerikanischen Wirtschaft
Seit Jahren sage ich es; die Achillesferse der amerikanischen Wirtschaft ist der Dollar, oder ich sollte sagen, der schwächer werdende Dollar. Wenige Amerikaner haben den Vorteil erkannt, den die Vereinigten Staaten über die Jahre genossen haben, indem sie jene Währung drucken konnten (bewerkstelligt ohne Kosten für uns), in der unsere Schulden auflaufen.
Aber während die US-Notenbank Milliarden ihrer Banknoten druckt, sinkt auch die Kaufkraft des Dollar. ("Verdammt zu viele Dollars"). Es kommt zu dem Punkt, wo der Rest der Welt in hohem Maße misstrauisch wird in Bezug auf den echten Wert des Dollar. Mit wachsendem Misstrauen sinkt der internationale Wert des Dollar (verglichen mit den anderen Währungen). Und Nationen kommen ins Grübeln, ob es Sinn macht, Dollars überhaupt zu halten.
Ich gebe der Schwäche des Dollars die Schuld für das Aufkommen des Fiatgeldes, dem heutigen Zentralbankgeld ohne Einlöseverpflichtung. Wegen dieser (nichtharten) Fiatwährungen konnten die Vereinigten Staaten (aus dem Nichts) Billionen von Dollar drucken, die sie niemals verdient hat. Über die Jahre habe ich gegen die Einführung nicht einlösbarer Fiatwährungen geschimpft und dagegen getobt. Die Vereinigten Staaten besitzen die einzige Währung, die seit 1971 von Nationen auf der ganzen Welt akzeptiert worden ist. Der US-Dollar ist die Leitwährung der Welt; er wird von buchstäblich allen Nationen der Welt als Währungsreserve gehalten.
Aber seitdem sich die Vereinigten Staaten erlauben, Billionen neuer Dollar zu drucken, regt sich Widerstand gegen seinen Leitwährungsstatus. In einigen Regionen wird er nicht mehr benötigt. Die Menschen trauen dem Dollar nicht länger als Währung und als Wertaufbewahrungsmittel. Sie wollen die Dollar auf unbestimmte Zeit nicht mehr halten.
Irgendwann (ich glaube nicht, es wird lange dauern), wird der Status des US-Dollar als Währungsreserve gegen eine steinerne Wand der Nichtakzeptanz fahren. Wirklich, der Widerstand ist schon in vollem Gange, wie sich dies an "Geschäften" Chinas mit seinen Partnern ablesen lässt, bei denen Transaktionen in Nichtdollarwährungen (in Yuan) abgewickelt worden sind.
Ich denke, dass alle Fiatwährungen zunehmend auf Misstrauen stoßen werden. Wahren Besitz kann man nicht aus dem Computer heraus erzeugen, und die Menschen haben anfangen, dessen gewahr zu werden. Mit der Zeit hat noch jede Fiatwährung seinen Wert gegenüber der altehrwürdigen Richtgrößen-Währung, dem Gold, eingebüsst.
© Richard Russell
Dow Theory Letters
Dieser Artikel wurde am 22. März 2011 auf www.investmentrarities.com veröffentlicht und exklusiv von Dr. Markus Wolf für GoldSeiten.de übersetzt.