Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Reale Silber-Hochs (Teil 4)

23.01.2013  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Der erste große Anstieg des letzten Silberbullenmarktes fand zu Beginn des Jahres 1974 statt. Im letzten Monat vor dem Silberpreishoch stieg der Preis um 67%. Denken Sie einmal genauer über diesen Wert nach. Ein Gewinn von 67% innerhalb eines Monats ist wirklich beeindruckend. Wenn es heute zu einem solchen Anstieg ausgehend von einem Silberpreis von ungefähr 30 USD käme, würde Silber in nur vier Wochen bis auf über 50 USD steigen. Die letzten fünf Monate vor dem Hoch 1974 erlebte Silber einen Zuwachs von 134%.  

So beeindruckend der Anstieg im Jahr 1974 auch war, handelte es sich nicht um einen Spekulationswahn. Mainstream-Investoren, die nie zuvor daran dachten, Silber zu kaufen, strömten nicht in Scharen an den Silbermarkt. Dies geschah erst Ende 1979 und Anfang 1980. Und die finalen Gewinne, die im letzten Spekulationswahn erzielt wurden, waren wirklich massiv. Silber erlebte allein im letzten Monat des Aufwärtstrends einen Zuwachs von 104%! In den letzten fünf Monaten belief sich der Zuwachs auf unglaubliche 417%.

Wenn Sie zum nächsten Chart springen, der den aktuellen, säkularen Silberbullenmarkt zeigt, erkennen Sie, dass die finalen Gewinne vor dem Hoch im April 2011 recht zurückhaltend waren. Egal wie spannend und profitabel sich der Silberpreisanstieg im Frühling 2011 gestaltete, erlebte Silber im letzten Monat des Aufschwunges nur einen Zuwachs von 31% und in den letzten fünf Monaten einen Zuwachs von 81%. Dies entspricht weniger als einem Drittel und weniger als einem Fünftel des letzten Spekulationswahns.

Langfristige Bullenmärkte enden nicht, bis es zu einem Spekulationswahn kommt, der das Interesse der Nicht-Investoren weckt. Und wenn das Kapital der breiten Masse in einen Vermögenswert fließt, der zuvor nicht über eine derart hohe Nachfrage verfügte, explodiert sein Preis so massiv, dass dieser Zuwachs nicht einmal mit dem größten normalen Aufschwung verglichen werden kann. Die finalen Gewinne im April 2011 können nicht einmal annähernd als Spekulationswahn bezeichnet werden.
 
Das Nachbeben dieser Kaufwelle ist ein Crash. Wenn die Gier erst einmal so extrem wird, dass alle Kaufwilligen gekauft haben, verbleiben nur noch Verkäufer. Daher bricht der Preis in einem Spekulationswahn prompt zusammen. Wie Sie im obigen Chart sehen können, wurde der Silber-Spekulationswahn im August 1979 bei einem realen Silberpreis von nahezu 27 USD entfacht. Nachdem der Silberpreis bis Januar 1980 bis auf 142 USD anstieg, fiel er bis März 1980 auf ungefähr 32 USD. Die gesamten Gewinne des Spekulationswahns wurden in nur zwei Monaten vernichtet.

Das Nachbeben des Hochs im April 2011 gestaltete sich etwas anders. Der große Aufschwung kam erst im September 2010 richtig in Fahrt, nachdem der reale Silberpreis die 20-USD-Marke überschritt. Er erreichte im April 2011 seinen Höchstwert bei knapp unter 50 USD, angegeben in heutigen Dollars. Trotz des anschließenden Beinahe-Crashs fiel der reale Silberpreis in den anschließenden Monaten höchstens bis auf nahezu 34 USD. Daher wurden nicht die gesamten Gewinne ausgelöscht, sondern höchstens ungefähr die Hälfte.  

Je langfristiger das Nachbeben des Spekulationswahns wirkt, desto schwerwiegender ist es. Wenn sich die Menschen täuschen lassen und sie zu hohen Preisen während des Spekulationswahns kaufen, sind die anschließenden Verluste so brutal, dass sie nie zurückkehren. In den Jahren 1980 und 1981 brach der Silberpreis zusammen und verlor jeweils 44 und 47%. Die breite Masse, die Silber kaufte und den Wahn verstärkte, war so entmutigt, dass sie Silber in den anschließenden Jahren aus ihrem Leben verbannte.

In den Jahren 2011 und 2012 verlor Silber lediglich 10% und gewann 10%. Derart bescheidene Verluste im Anschluss an einen großen Aufschwung sind definitiv nicht mit dem massiven Nachbeben eines Spekulationswahns zu vergleichen. Statt eines Zusammenbruchs wie nach dem Hoch im Jahre 1980, erlebte Silber in den vergangenen Jahren lediglich eine hohe Konsolidierung und konnte seine Bullenmarktgewinne aufrechterhalten. Die Gewinne selbst stehen in Kontrast zueinander.
 
Spekulationswahns sind so massiv, dass sie die Gewinne eines säkularen Bullenmarktes maßgeblich steigern können. In nominellen Zahlen stieg Silber im letzten Bullenmarkt um beeindruckende 3627%, was einem dennoch beeindruckenden, inflationsbereinigten Wert von 1859% entspricht. Wenn sich die breite Masse auf einen Vermögenswert stürzt, sind die daraus resultierenden Bullenmarktgewinne letztendlich gigantisch.

Im aktuellen säkularen Bullenmarkt war der Silberpreis bis zum Hoch im April 2011 nur um 1094 % in nominellen Zahlen und um 842% in realen Zahlen gestiegen. Dies entspricht weniger als einem Drittel und der Hälfte der Werte des vorhergehenden Bullenmarktes. Bedenken Sie, dass dies ohne die Partizipation Asiens in einer viel ärmeren Welt mit weitaus weniger Papiergeld und ohne Internet geschah, das die Nicht-Investoren zum Silberkauf ermutigt.  

Man sollte auch den Silberpreiszuwachs pro Kalenderjahr berücksichtigen. In den 1970er Jahren war dieser recht sprunghaft. Da Silber höchst spekulativ ist, steigt der Silberpreis sicherlich nicht geradlinig. Er steigt drastisch und konsolidiert anschließend lange Zeit. Durch diese Konsolidierung werden naive Investoren abgeschreckt, die die Natur Silbers nicht verstehen.

Die jährliche Silber-Performance war in diesem Bullenmarkt sprunghaft, wie der letzte Chart beweist. Manchmal ist der Silberpreis sehr hoch, manchmal sehr niedrig. Aber auch ein Jahr wie 2008, in denen der Silberpreis stark fällt, beenden einen säkularen Silberbullenmarkt nicht vorzeitig. Der Silberpreis steigt anschließend erneut, wenn sich die Lage etwas erholt hat. Dies sollten Sie besonders jetzt berücksichtigen, da der Silbermarkt derzeit von Angst und Hoffnungslosigkeit geprägt ist und generell eine bärische Einstellung gegenüber Silber herrscht. Die Silberpreisgewinne verlaufen nicht geradlinig. 

Open in new window





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"