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Warum die Silbermanipulation enden muss

22.01.2013  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Fakt ist, dass die "Abwärtsmanipulation“ am Silbermarkt schon viel länger dauert, als ich mir jemals vorgestellt hätte, gerade vor dem Hintergrund, dass ich solchen Erfolg gehabt habe, viele andere von der Existenz dieser Manipulation zu überzeugen. Diese Manipulation existiert nun schon seit mehr als 25 Jahren, was kann also garantieren, dass sie nicht noch ein weiteres Vierteljahrhundert andauert oder aber nie endet? Die Garantie gibt das Gesetz von Angebot, Nachfrage und Preis. Die Garantie ist folgende: Wenn der Preis unnatürlich niedrig festgesetzt ist, wird es zu einem so starken Anstieg der Nachfrage und zu einem so starken Rückgang des Angebots kommen, dass letztendlich auch der Kurs explodieren wird. Man sollte meiner Meinung nach auf das schauen, was auf den Anzeigetafeln steht und nicht jenen Dingen nachhängen, die wir auf den Anzeigetafeln lesen wollen. Also: Die meisten von uns wünschen sich, dass die Manipulation vorbei wäre und dass der Preis explodieren würde. Wenn er nicht explodiert, nehmen wir von Natur aus an, dass er nie explodieren werde (gerade an Tagen, an denen die Kurse sinken). Ich würde Sie nun bitten, es einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Anstatt sich auf die Frage zu konzentrieren, warum die Silbermanipulation in einem Umfeld erhöhter Nachfrage und eines eingeschränkten Angebots nicht schon zu Ende gegangen ist, sollten wir uns eher anschauen, was hinsichtlich der realen Angebots-und Nachfragelage in den letzten 25 Jahren beim Silber passiert ist. Falls am Silbermarkt manipuliert wird und die Kurse (wie ich behaupte) auch schon die letzten 25 Jahre über gedrückt wurden, dann müsste sich das auch anhand gewisser Angebot-Nachfrage-Faktoren zeigen. Meiner Meinung nach sind diese Faktoren auch erkennbar.

Die oberirdisch existierenden physischen Silberbestände der Welt sind heute zum Beispiel deutlich geringer als noch vor 25 oder 75 Jahren. Vor 25 Jahren gab es noch knapp drei Milliarden Unzen und vor 75 Jahren sogar noch 10 Milliarden Unzen. Heutzutage sind es aber nur noch etwas mehr als eine Milliarde Unzen. Falls es keine Silbermanipulation gab, wohin verschwand dann dieses Silber? Ich sage nicht, dass die Kurse nicht gestiegen wären (sie stiegen in den letzten ca. 6 Jahren), sondern nur Folgendes: Wären die Kurse nicht gedrückt wurden, hätte auch die Welt nicht so viel von den Vorräten aufgezehrt. Darüber hinaus befindet sich die noch verbleibende eine Milliarde Unzen physisches Silber in den Händen völlig anderer Akteure als noch vor 25 oder 75 Jahren. Ich würde behaupten, dass die neuen Eigentümer sehr gut wissen, dass die Silberkurse gedrückt wurden; meiner Meinung nach ist das auch der Grund, warum sie sich für Silber entschieden haben. Diese neuen Eigentümer sind solange nicht am Verkauf der Silberbestände interessiert, solange sich der niedrig gehaltene Preis nicht ausgeglichen hat.

Es stimmt zwar, dass die Bergbauproduktion und der Silberverbrauch über die letzten 25 Jahre gestiegen sind, das hat aber eher damit zu tun, dass mehr Silber als Nebenprodukt gefördert wurde wie auch mit den steigenden Bevölkerungszahlen und der wachsenden Weltwirtschaft. Der springende Punkt ist aber die Tatsache, dass die Lagerbestände in den letzten 25 oder 75 Jahren so rasant gesunken sind. Wäre der Silberpreis nicht künstlich gedrückt worden, wäre das nicht passiert. Obwohl es in diesem Artikel um Silber geht, muss ich an dieser Stelle auf den Unterschied zwischen Silber und Gold aufmerksam machen. Während die Silberlagerbestände (bis vor kurzem) drastisch sanken, stiegen die globalen Goldbestände im selben Zeitraum kontinuierlich an.

Besonders aufschlussreich sind aber die jüngsten Angebot-Nachfrage-Entwicklungen (sagen wir, die der letzten 2 Jahre) beim Silber. Nie zuvor hat es mehr Hinweise darauf gegeben, dass die physische Silbernachfrage die Angebotsseite übertrumpft, und zwar aufgrund der künstlich niedriggehaltenen Kurse. Obwohl ich es damals noch nicht wusste, so lässt sich rückblickend feststellen, dass die Welt beim Erreichen des Kurshochs von April 2011 zum ersten Mal überhaupt kurz vor einer Silberknappheit stand. Seit Herbst 2010 hatte es einen rapiden Kursanstieg von 20 $ auf 50 $ gegeben, allerdings nicht aufgrund spekulativer Käufe an der COMEX, die normalerweise zu den wichtigen Preistriebkräften gehören. Nach dem Ausschlussprinzip musste also die physische Nachfrage das physische Angebot übertroffen haben, denn durch nichts anderes ließ sich dieser Kurssprung erklären.

Am Ende will ich wohl Folgendes damit sagen: Anstatt sich darüber zu wundern, warum die Silbermanipulation immer noch nicht zu Ende ist, sollte man sich die immer zahlreicher werdenden Hinweise vor Augen führen, die zeigen, dass die Nachfrage das Angebot überwältigt. Die Lage am Silbermarkt ist angespannter als jemals zuvor (mit Ausnahme von April 2011). Würde es diese Anzeichen nicht geben, wären wohl auch Sorgen um einen möglichen Fortbestand dieses unnatürlich niedrigen Preisgefüges verständlicher. Aber diese Anzeichen gibt es nun einmal, und wir müssen sie nur als das erkennen, was sie sind, nämlich Signale, die das bestätigen, was passieren muss.


© Theodore Butler


(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 15.01.2013 auf der Website www.silverseek.com veröffentlicht.

Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.butlerresearch.com.


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