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Rohstoff Express: Ein unbekannter Rohstoff mit deutlichem Potential

07.09.2005  |   Sebastian Hell
Der US Dollar kann heute erneut gegenüber dem Euro zulegen, nachdem der ISM Dienstleistungsindex mit 65 Punkten deutlich über den Erwartungen der Volkswirte von 61,3 Zählern gelegen hat. Intraday konnte der Dollar allerdings seinen gesamten über den Tag ausgebauten Vorsprung nicht halten und ist momentan nur noch leicht im Plus. Devisenhändler erwarten in den nächsten Tagen mit äußerster Spannung die Bekanntgabe des Verbrauchervertrauens, der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Einzelhandelsumsätze. Diese volkswirtschaftlichen Indikatoren werden Aufschluss darüber geben, inwiefern die amerikanische Wirtschaft von Hurricane Katrina beeinträchtigt wurde.

Die Futures der Sorte Light Crude gaben heute im New Yorker Handel deutlich nach. Der Oktober Kontrakt notiert momentan nur noch bei 65,90 $ was einem Minus von 1,67 $ gegenüber dem Handel von Freitag entspricht. Verantwortlich für den Kursverfall ist die breit angelegte Hilfsaktion für die USA. Der kanadische Premierminister teilte am Sonntag mit, dass sein Land den Erdölexport um 90.000 Barrel pro Tag steigern werde. Des weiteren gab der Pipelinebetreiber Enbridge bekannt, dass man freie Kapazitäten habe die zusätzlich freigesetzt werden. Ähnliche Hilfsangebote kamen vom Alberta Energy and Utilities Board. Diese Organisation versprach eine sofortige Produktionssteigerung um 15.000 bis 30.000 Barrel. Abschließend meldete auch noch BP, dass die firmeneigene Holstein Plattform im mexikanischen Golf wieder in Betrieb genommen wurde. Alles in allem helfen immer mehr Länder und Vereinigungen zusammen um das Ölförderdefizit in den USA zu bekämpfen.

In Australien ging der Goldoutput in den ersten sechs Monaten diesen Jahres um drei Prozent von 273 Tonnen auf 265 zurück. Obwohl die Produktion bei den sogenannten "Start up" Firmen deutlich gestiegen ist, ging sie bei den etablierten Produzenten zurück. Es wäre durchaus möglich, dass die USA in den kommenden Monaten an Australien vorbei ziehen und den Platz des zweitgrößten Goldproduzenten der Welt für sich in Anspruch nehmen.

Vom größten Teil der Anlegerschaft unbemerkt, hat in diesem Jahr ein äußerst interessanter Rohstoff seinen Siegeszug in höhere Kursgefilde angetreten. Die Rede ist von Zirkon, einem Mineral das vor allem in Kernreaktoren aber auch in der Schmuckindustrie eingesetzt wird. Bis vor einigen Jahren notierte der Kurs noch im Bereich der 240 $, konnte allerdings zwischenzeitlich deutlich zulegen. Der australische Zirkonproduzent Iluka prognostiziert für das kommende Jahr Preise von 725 $ pro Tonne. Diese Vorhersage deckt sich sehr gut mit einer Studie der Citigroup die ebenfalls von Kursen auf diesem Niveau ausgeht.

Die Kaffeefutures an der NYBOT gaben heute bis auf fast 100 US Cents im Dezemberkontrakt nach. Es heißt die Funds hätten erst einmal ein paar Gewinne mitgenommen, nachdem die Prognosen über die möglichen Schäden in New Orleans von 100.000 Bags bis 1.600.000 Bags reichen. Jedoch wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher, dass weit mehr zerstört wurde als bisher angenommen. Die Feuchtigkeit und das extrem schmutzige Wasser werden dazu führen, dass der Kaffee zu faulen beginnt und deswegen unbrauchbar wird.

Belastend auf die Märkte für Sojabohnen, Weizen und Mais könnte sich in den nächsten Tagen die Tatsache auswirken, dass der Hafen von New Orleans aufgrund der Verwüstungen noch teilweise geschlossen ist. Etwa 68% der landesweiten Maisexporte, 80% der Sojabohnen und 27% der Weizenexporte werden über diese Plattform verschoben. Händler befürchten, dass es aufgrund des fehlenden Exports der letzten Woche zu höheren Lagerbeständen kommen könnte. Jedoch wurden inzwischen Vorkehrungen getroffen, damit die Agrarprodukte trotzdem exportiert werden können und Platz für die neue Ernte geschaffen werden kann. Einige Teile der Waren werden mittels der Bahn nach Kanada oder Mexiko transportiert. Der Rest soll an andere Häfen wie beispielsweise die Great Lakes oder Houston - Galveston gebracht werden.


© Sebastian Hell

Quelle: www.derivate-magazin.de



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