Raus aus der Rezession, rein in die Schulden: Japans neues Konjunkturpaket
30.01.2013 | DAF
Japan ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Doch Japan hat Riesenprobleme - und das seit Jahren. Japan leidet seit den Neunziger-Jahren an Null-Wachstum und Deflation. Jetzt will der Staat helfen: Ein riesiges Konjunkturprogramm soll Japans Wirtschaft anschieben - Wachstum 2,5 Prozent - so das Ziel. Die japanische Regierung sitzt aber bereits auf einem Schuldenberg von 235 Prozent den BIPs - angehäuft durch zahllose, aber fruchtlose Konjunkturprogramme in der Vergangenheit. Warum steckt Japan also noch nicht in einer Schuldenkrise nach hellenischem Vorbild steckt?
Zum einen zahlt Japan kaum Zinsen. Der Zinssatz liegt bei 0,75 Prozent. Zum Vergleich der Zinssatz in Griechenland ist zweistellig. Zum anderen hat die japanische Regierung 95 Prozent ihrer Schulden im eigenen Land - bei Banken und Versicherungen mit der Altersvorsorge der eigenen Bevölkerung. Und die Japaner vertrauen darauf, dass die Regierung ihnen ihr Geld irgendwann zurückzahlt. Der demographische Wandel schlägt aber auch in Japan zu. Weniger Menschen investieren in ihre Altersvorsorge als Menschen, die Rente in Anspruch nehmen. So sinkt die Sparquote der Japaner seit Jahren.
Experten warnen außerdem, dass auch irgendwann der Bevölkerung das Geld ausgeht. Selbst, wenn alle Japaner ihre gesamtes Geld in Staatsanleihen anlegen, ist der Geldbedarf der japanischen Regierung in etwa 12 Jahren nicht mehr gedeckt. Dann müssen ausländische Anleger her und die japanische Regierung muss "echte" Zinsen bezahlen. Der Weg in die Schuldenkrise nach ist also geebnet. Bereits jetzt fließt ein Viertel des jährlichen Haushalts in den Schuldendienst. Nicht einmal die Hälfte der Staatsausgaben ist durch Steuereinnahmen gedeckt. Der Spielraum für Investitionen und Konjunkturprojekte der Regierung schrumpft mehr und mehr.
Deswegen muss jetzt die Notenbank herhalten. Seit 2011 hat die Notenbank 900 Milliarden Euro in den Markt gepumpt. Geholfen hat das allerdings wenig. Das Geld bleibt bei den Banken hängen. Die Rendite auf Investments ist einfach zu niedrig und damit nicht attraktiv für Unternehmen. Die überregulierte Wirtschaft kommt so nicht in Fahrt. So kämpft Japan nun zum vierten Mal seit der Jahrtausendwende in einer Rezession. Außerdem ringt das Land mit Deflation - also einer Spirale aus sinkenden Preisen und nachlassender Investitionsbereitschaft.
Die neue Regierung um Premier Shinzo Abe übt Druck auf die Notenbank aus. Ein unbegrenztes Anleihekaufprogramm wurde aufgelegt. Ob das helfen kann, erfahren Sie im Beitrag.0
Trotzdem ist Japan auf der Bloomberg-Liste der besten Business-Standort um vier Plätze auf Platz Drei vorgerückt. 21 Prozent, der von Bloomberg befragten Experten sehen in Japan in den kommenden Jahren die besten Chancen weltweit.
Sechs Faktoren werden hier bewertet: Gründungskosten, Kosten für Arbeitskraft und Rohstoffe, Gütermobilität, Grad der wirtschaftlichen Integration, weniger greifbare Kosten wie Inflation und Korruption sowie die Reife der Konsumentenbasis. Japan schnitt bei Arbeits- und Materialkosten besonders gut ab.
Zum DAF-Video: Videobeitrag ansehen
© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Zum einen zahlt Japan kaum Zinsen. Der Zinssatz liegt bei 0,75 Prozent. Zum Vergleich der Zinssatz in Griechenland ist zweistellig. Zum anderen hat die japanische Regierung 95 Prozent ihrer Schulden im eigenen Land - bei Banken und Versicherungen mit der Altersvorsorge der eigenen Bevölkerung. Und die Japaner vertrauen darauf, dass die Regierung ihnen ihr Geld irgendwann zurückzahlt. Der demographische Wandel schlägt aber auch in Japan zu. Weniger Menschen investieren in ihre Altersvorsorge als Menschen, die Rente in Anspruch nehmen. So sinkt die Sparquote der Japaner seit Jahren.
Experten warnen außerdem, dass auch irgendwann der Bevölkerung das Geld ausgeht. Selbst, wenn alle Japaner ihre gesamtes Geld in Staatsanleihen anlegen, ist der Geldbedarf der japanischen Regierung in etwa 12 Jahren nicht mehr gedeckt. Dann müssen ausländische Anleger her und die japanische Regierung muss "echte" Zinsen bezahlen. Der Weg in die Schuldenkrise nach ist also geebnet. Bereits jetzt fließt ein Viertel des jährlichen Haushalts in den Schuldendienst. Nicht einmal die Hälfte der Staatsausgaben ist durch Steuereinnahmen gedeckt. Der Spielraum für Investitionen und Konjunkturprojekte der Regierung schrumpft mehr und mehr.
Deswegen muss jetzt die Notenbank herhalten. Seit 2011 hat die Notenbank 900 Milliarden Euro in den Markt gepumpt. Geholfen hat das allerdings wenig. Das Geld bleibt bei den Banken hängen. Die Rendite auf Investments ist einfach zu niedrig und damit nicht attraktiv für Unternehmen. Die überregulierte Wirtschaft kommt so nicht in Fahrt. So kämpft Japan nun zum vierten Mal seit der Jahrtausendwende in einer Rezession. Außerdem ringt das Land mit Deflation - also einer Spirale aus sinkenden Preisen und nachlassender Investitionsbereitschaft.
Die neue Regierung um Premier Shinzo Abe übt Druck auf die Notenbank aus. Ein unbegrenztes Anleihekaufprogramm wurde aufgelegt. Ob das helfen kann, erfahren Sie im Beitrag.0
Trotzdem ist Japan auf der Bloomberg-Liste der besten Business-Standort um vier Plätze auf Platz Drei vorgerückt. 21 Prozent, der von Bloomberg befragten Experten sehen in Japan in den kommenden Jahren die besten Chancen weltweit.
Sechs Faktoren werden hier bewertet: Gründungskosten, Kosten für Arbeitskraft und Rohstoffe, Gütermobilität, Grad der wirtschaftlichen Integration, weniger greifbare Kosten wie Inflation und Korruption sowie die Reife der Konsumentenbasis. Japan schnitt bei Arbeits- und Materialkosten besonders gut ab.
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