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Rohstoff Express: Vorsicht, die Rückkehr der Banken naht

10.09.2005  |   Sebastian Hell
Der Goldpreis kann heute die siebte New Yorker Sitzung in Folge zulegen, nachdem Inflationsängste in den USA den Kurs des Edelmetalls weiter trieben. Die heutige Bekanntgabe der US Einfuhr- und Ausfuhrpreise zeigte deutlich, dass aufgrund des hohen Ölpreises eine Inflation von 1,3% auf der Importseite zu sehen war. Bei den Exporten wurde ein Rückgang um 0,1% verzeichnet. Für die Devisenhändler war diese volkswirtschaftliche Meldung ein weiteres Argument im Dollar long zu gehen, da es immer wahrscheinlicher wird, dass die Fed nun an der Zinsschraube drehen muss. Mit Spannung wird nun in der nächsten Woche die Bekanntgabe des CPI (Konsumentenpreisindex) und PPI (Produzentenpreisindex) erwartet. Viele Marktteilnehmer erwarten hier weitere sichtbare Zeichen einer Inflation.

Eigentlich sollte der Goldpreis von einer hohen Inflationsentwicklung profitieren, allerdings nehme ich nicht an, dass der Kurs noch weiter zulegen wird. Der starke Dollar, eine massiv überkaufte CoT Struktur und ein fallender Ölpreis werden sich nicht gerade förderlich auf das gelbe Metall auswirken. Aus diesem Grund rechne ich stark damit, dass wir die 430$ noch einmal sehen werden.

Zusätzlich negativ auf Gold dürfte sich die Tatsache auswirken, dass ab dem 27. September die Zentralbanken im Rahmen ihres 2004 getroffenen „Central Bank Gold Agreement“ wieder Gold auf den Märkten verkaufen dürfen. Heute kündigte bereits die schwedische Riksbank an, das man in der neuen Periode 10 Tonnen an Gold verkaufen will. Ich nehme an, dass noch weitaus mehr Banken ab dem 27. September Gold auf den Markt werfen, da sie die hohen Kurse von 450 $ ausnützen werden.

Der Ölpreis kann heute wieder etwas zulegen, nachdem der US Secretary of Energy mitteilte, dass mindestens vier Raffinerien über einen Zeitraum von mehreren Monaten geschlossen bleiben werden.
Bärische News kamen allerdings von dem monatlichen Ölmarktbericht der International Energy Agency. Diese Institution teilte mit, dass die Nachfrage im Jahr 2005 und 2006 niedriger sein wird als zuvor erwartet. Ausschlaggebend hierfür soll ein temporärer Rückgang des Ölkonsums in den USA sein, welcher durch Hurricane Katrina verursacht wurde. Zusätzlich erwarten die Experten, dass in Indien und China ebenfalls die Nachfrage nach Öl abebben wird.

Die Alcoa Inc teilte mit, dass man jetzt von China"s Ministry of Commerce die Genehmigung zum Aufbau eines Joint Venture Unternehmens erhalten hat. Partner für die Gründung ist die China International Trust & Investment. Es ist geplant in Qinhuangdao, Nordprovinz Hebei, ein Werk zu Aluminiumerzeugung aufzubauen.
Alcoa plant eine Investition von 200 Mio. US-$ und wird voraussichtlich 73% an dem Joint Venture halten, welches Ende des nächsten Monats stehen soll.

An der Londoner LIFFE und der New Yorker NYBOT sind die Futures auf Kakao heute deutlich eingebrochen. Verantwortlich hierfür dürften vor allem Gewinnmitnahmen sein, die aufgrund des starken Anstiegs der letzten beiden Wochen überfällig waren. Diese Korrektur sollte von kurzer Dauer sein, da die fundamentalen Rahmendaten immer noch sehr positiv sind. Deswegen wäre es ratsam nach einer abgeschlossenen technischen Gegenbewegung wieder long im Markt zu gehen.

Kaffee hielt sich heute in New York in einer engen Handelsspanne von 1,65 US Cents auf und ging abschließend mit einem kleinen Verlust von 0,50 US Cents aus dem Handel. Leicht belastend wirkte sich die Tatsache aus, dass 700.000 Säcke an gelagertem Kaffee definitiv in Ordnung sind. Jedoch lies sich der Markt von solchen Meldungen nicht großartig beeindrucken was an den minimalen Kursverlusten zu sehen ist. Zusätzlich belastend wirkten sich Verkaufsorders aus, die aufgrund des heutigen Verfalls der Optionen getätigt wurden. Alles in allem hielt sich der Markt sehr gut und weist damit auf einen Bodenbildungsprozess hin, der bald die Basis für höhere Kurse bieten sollte.


© Sebastian Hell

Quelle: www.derivate-magazin.de






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