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Rick Rule: Volatilität bei Edelmetallaktien nutzen

24.05.2011  |  Redaktion
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Dennoch muss Volatilität jetzt nicht gleich Risiko bedeuten. Das hängt von Ihnen ab. Behalten Sie das im Hinterkopf. Die Wahrnehmung der Zukunft wird unmittelbar von vergangenen Erfahrungen bestimmt. Kurz- bis mittelfristig betrachtet, heißt das - und so lautet auch ein berühmter Satz des Finanzautoren Jim Dines: Ein laufender Trend läuft so lange weiter, bis er aufhört, weiter zu laufen. Heute kauft man Gold- und Silberaktien. Sie bringen Geld, und man kauft noch mehr Gold- und Silberaktien.

Bullenmärkte und schlaues Nachdenken werden häufig verwechselt. Märkte gewinnen an Schwung, gewinnen an Schwung, gewinnen an Schwung und gewinnen an Schwung. Wir kaufen eine Aktie für 1,00 $. Die Aktie steigt auf 2,00 $. Was machen wir? Wir verdoppeln. Denken Sie darüber nach. Sieht so rationales Verhalten aus? Nein, aber es fühlt sich gut an: Wir sind gerissen! Die Aktie stieg. Der Sektor ist gut, weil die Aktie stieg. Je höher die Preise steigen, umso mehr mögen wir sie, obgleich ihr Wert vor unseren Augen abnimmt.

Nach nonkonformistischer Martktthese (Contrarian-Ansatz) heißt es natürlich, man soll mutig sein, wenn die anderen Ängste haben und Angst haben, wenn die anderen mutig sind. Ein wundervolles Motto, aber verdammt schwer zu befolgen.

Wenn sich ein Unternehmen für die Hälfte des Wertes verkauft, beschweren sich die Leute, die Aktie würde nie steigen. Anders ausgedrückt: Die Tatsache, dass sie billig ist, wird zum Übel - aus meiner Sicht allerdings ein wunderbares Übel. Solange ich, was gelegentlich auch passiert, nicht falsch liege. Was ist nun das größte Investment-Risiko, das es gibt? Obama? Schulden? Nuklearwaffen? Nein. Das größte Investment-Risiko, das wir haben, liegt links von Ihrem rechten Ohr und rechts von Ihrem linken Ohr. Alle meiner schlimmsten Erfahrungen im Finanzbereich waren selbstgemacht.

Volatilität ist in Wirklichkeit gut, weil sie immer wieder mit 40%igen Ausverkäufen einhergeht. Es liegt an Ihnen, ob Sie von der Volatilität profitieren, oder ob sie zulassen, dass die Volatilität von Ihnen profitiert. Über die Zeit betrachtet, ist der gesunde Menschenverstand die wirklich bestimmende Größe - bestimmend dafür, wie gut Sie abschneiden werden oder nicht. Wenn etwas keinen Sinn ergibt, dann liegt das sehr häufig daran, dass es keinen Sinn ergibt. Der Financier George Soros hat fast sein gesamtes Geld damit gemacht, dass er etablierte aber falsche Annahmen fand und gegen sie wettete. Berühmt geworden ist seine Entscheidung im Jahr 2000, als er den Vereinigten Staaten Selbstüberschätzung attestierte. Sie werden sich an den spektakulären Bullenmarkt des Jahres 2000 erinnern. Wir hatten die Sowjetunion besiegt, und jeder dachte, nichts könne Amerika mehr aus der Bahn werfen. Soros wettete dagegen. Das ist die Art gesunden Menschenverstands, mit der man der Volatilität gegenübertreten kann.

Meine Methode ist sehr einfach. Sie lässt sich auf Folgendes herunterbrechen: "Schlag dort zu, wo sie nicht sind." Eins muss klar sein: Geschäfte, Vorstellungen oder Ideen, die beliebt und populär sind, sind höchstwahrscheinlich auch überteuert. Ich habe gelernt, die unterbewerteten zu bevorzugen. Deswegen konzentriere ich mich auch auf Sachen, die unpopulär sind. Gut für mich ist auch, dass die unpopulären Aktien in recht großen Mengen vorhanden sind. Langfristig hat mir diese Orientierung gute Dienste geleistet. Auf kurze Sicht kann diese Methode von Zeit zu Zeit auch unangenehme Seiten haben. Bei solchen Geschäften im Alleingang passiert vor allem eines: Wenn man einen Fehler macht, macht man normalerweise einen schweren Fehler. Das eigene Spekulativportfolio ist nicht offensiv genug aufgestellt, wenn ein paar Positionen nicht einmal auch 30% bis 40% verlieren. Ich weiß, das schlägt schwer auf den Magen, aber es ist wahr.




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