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Gold, Silber oder lieber Aktien?

28.05.2011  |  Heiko Aschoff
Silberfans haben aufregende Zeiten hinter sich. Gelassener geht es beim großen Bruder Gold zu. Und wer Aktien liebt, kann ebenfalls nicht über Langeweile klagen. Über allem schwebt die Frage nach der nächsten großen Blase, die bekanntlich platzen soll. Trifft es die Rohstoffe, Aktien oder einen anderen Bereich, den wir nicht auf unserem Radarschirm haben?


Ja, die Blasen werden platzen

Das scheint so sicher wie das Amen in der Kirche. Nur leider hilft die sagenhafte Erkenntnis nicht weiter. Solche Exzesse sind ein Meister im Vernebeln des Verstands. Wer den Aktienwahnsinn um die Jahrtausendwende miterlebt hat, weiß wovon ich spreche. Von diesem Hype sind wir weit entfernt.

In Deutschland gibt es kaum Aktionäre. Bekommen Sie todsichere Aktientipps von ihrem Friseur? Erwägt der nächtliche Taxifahrer wegen Reichtums sein Gewerbe an den Nagel zu hängen oder sich als Day-Trader zur Ruhe zu setzen?

Mehr Rummel gibt es um die Edelmetalle. Kein Wunder bei dem politischen Aktionismus, ausufernden Staatsschulden und schwelenden Inflationsängsten. Werfen Sie einen Blick auf die investierten Gelder. Historisch betrachtet sind Institutionelle prozentual nur geringfügig im Edelmetallsektor (respektive Rohstoffe) investiert. Da ist noch reichlich Platz, wenn wir die vergangenen Haussen als Maßstab nehmen. Es wird mehr darüber geredet als angelegt.

Hinzu kommt die Enge des Marktes. Der Nadelöhr-Faktor ist Garant für erstaunliche Exzesse. Für weitere Verunsicherung sorgte der jüngste "Silber-Crash". Erinnerungen an die legendäre Spekulation der Hunt-Brüder kommen hoch. Betrachten Sie den Jahreschart. Der spektakuläre "Silbercrash" ist eine normale Korrektur im Aufwärtstrend. Zugegeben etwas heftig, aber eine angemessene Reaktion auf den starken Anstieg. Nicht mehr und nicht weniger.

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Der jüngste Börsengang des Rohstoffgiganten Glencore ging unspektakulär über die Bühne. Die Aktien wurden den Konsortialführern nicht aus den Händen gerissen. Ganz anders verlief es beim Internetunternehmen LinkedIn. Die Erwartungen kochen hoch. Entsprechend utopisch ist die Bewertung. Das hatten wir schon einmal. Dennoch sollte man Einzelfälle nicht überbewerten.

Eine Blase spürt man erst, wenn sie geplatzt ist. Kein Mensch kann vorhersehen, wann und wo die nächste platzt. Wenn jeder davon spricht, ist das eher beruhigend. Erst wenn wir uns alle einig sind, dass es nur noch aufwärts gehen kann, sollten wir besonders vorsichtig werden. Egal welche Begründungen die Experten (er)finden, warum es diesmal anders sein sollte.

Fazit: Es lohnt nicht, sich ständig den Kopf zu zerbrechen wo die nächste angekündigte Blase implodieren könnte. Märkte neigen zu Übertreibungen, die jede menschliche Vorstellungskraft sprengen. Bis dahin verpasst ein Crashguru zahlreiche Chancen. Und falls er darüber nicht hinwegstirbt, bekommt er irgendwann einmal Recht.


© Heiko Aschoff
www.investment-ideen.de



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