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Zum kommenden Höhepunkt des 6-Jahre-Zyklus

02.06.2011  |  Clif Droke
- Seite 2 -
Kress äußert seine Meinung, mit Blick auf den Chart oben, folgendermaßen: "Der Markt scheint uns hier eindeutig zu sagen, dass sich die zugrundeliegenden wirtschaftlichen Bedingungen abschwächen."

Obgleich der langfristige ökonomische Trend rückläufig ist, bewegen wir uns aktuell in einem kleinen Fenster innerhalb der Kress-Jahreszyklen, das Ende 2008, als der 6-Jahre-Zyklus seine Talsohle erreichte, begann. Die Talsohle dieses wichtigen Zyklus sorgte dafür, dass der Finanzmarkt in ausreichend starkem Maße von Abwärtsdruck befreit wurde, um einen vorübergehenden Aufschub der Deleveraging-Prozesse zu bewirken, die 2007 mit der Finanzkrise begannen. Die nominale Kraft hinter der Kreditkrise war die Metastase toxischer Schulden, doch der eigentliche Impuls ging von den langfristigen Jahres-Zyklen aus, welche zusammen den 120 Jahre umfassenden Grand Super Cycle bilden, der voraussichtlich im Jahr 2014 seinen Tiefpunkt erreichen wird. Die finale "Hard-Down-Phase" des 60-Jahre-Teilzyklus begann zum Beispiel 2007-08.

Mit dem Erreichen der Talsohle des 6-Jahre-Zyklus gegen Ende 2008 und den einhergehenden "guten Jahren" 2009-2011 hatten Privatpersonen und Institutionen eine exzellente Gelegenheit, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen und so viel Schulden wie möglich aus ihren Leben zu verbannen. Der 6-Jahre-Zyklus wird aller Voraussicht nach im Oktober diesen Jahres seinen Höhepunkt erreichen; aber wie Mr. Kress betonte, besteht auch die Möglichkeit, dass das Gewicht der langfristigen 30-Jahre-, 40-Jahre- und 60-Jahre-Zyklen letztendlich diesen Prozess auch abkürzen könnte, so dass er noch vor Oktober zur Entfaltung kommen kann. Es ist wichtig, dass man sich auf ein mögliches Ende der laxen Geldpolitik der Fed vorbereitet, das auch das Fenster zum 6-Jahre-Zyklus schließen würde; die Konsequenzen solcher Entwicklungen dürfte man innerhalb weniger Monate zu spüren bekommen.

Auf jeden Fall werden die vor uns liegenden Monate nicht ohne Herausforderungen bleiben. Und obwohl sich die Märkte sehr wohl in einem ausgedehnten, längerfristigen Markttop-Prozess befinden könnten, so wird es 2011 wahrscheinlich dennoch nicht zur Rückkehr eines brutalen Bärenmarktes kommen. Wie Ken Fisher in einer jüngst erschienenen Forbes-Kolumne feststellte: "[…] immer wenn auf ein großes Bärenmarkttief zwei positive Jahre folgten, kam es im dritten Jahr nie zu einem Desaster - noch nie. Also wetten Sie nicht darauf."

Bei Ken Fisher heißt es weiter: "In den dritten Jahren der US-Bullenmärkte herrschten mit Blick auf die Vergangenheit entweder leicht steigende oder leicht fallende Tendenzen vor - im Durchschnitt 3,7%, selten gab es Steigerungen im zweistelligen Bereich […] " Sein Fazit passt gut zu meiner Prognose für 2011, über die ich im Januar geschrieben hatte: Der S&P wird bis Jahresende wahrscheinlich entweder niedrige einstellige Gewinne oder niedrige Verluste zu verzeichnen haben (d.h. eine Handelsspanne), es wird aber kein Bärenmarkt geben.

Zwar kommt es im dritten Jahr einer Erholung normalerweise nicht zum Crash, es kann jedoch ein Übergangsjahr sein, in dem sich die Tops für Aktien und Rohstoffe abzeichnen. Mit dem positiven Momentum, erzeugt durch das zweite quantitative Lockerungsprogramm der Fed (QE2), könnte sich ein Markttop-Prozess mit höchster Wahrscheinlichkeit über mehrere Monate hinziehen. Das würde zudem gut zur Kress-Zyklus-Prognose passen.

Es wäre allerdings in der Tat ungewöhnlich, wenn eine solch starke Erholung, wie wir sie seit März erlebt haben, zu Ende gehen würde, ohne dass das Interesse an neuen Aktien deutlich anziehen würde. Die meisten bisherigen Bullenmärkte hatten sich durch die Gier nach Aktien neuer Börsenzugänge (IPOs) ausgezeichnet, und ein beachtlicher Auftrieb im IPO-Markt würde zudem ins Gesamtbild eines Marktes passen, der auf ein Top zustrebt. Der Markt für neu emittierte Aktien ist gerade dabei abzuheben, nachdem er einige Jahre lang geschlummert hatte - denken Sie dahingehend auch an die jüngste Euphorie hinsichtlich des Börsengangs von LinkedIn. Ein glühend heißer Markt für IPO-Aktien ist typisch für ein Übergangsjahr auf dem Weg zum Markttop.




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