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Polemisierende Mathematik eines Wahlkampfes

15.09.2005  |  Dr. Jürgen Müller
In den stets lesenswerten Tageskommentaren von Pro Aurum kommen die zerrütteten Staatsfinanzen oft als Begründung für den positiven Gesamtausblick für Edelmetalle. Wie dramatisch die Lage in der Tat erscheint, wurde auch mir erst vor einigen Tagen klar, als ich ein (noch nicht verschönertes, da zu hoch hängendes) Wahlplaket der CDU sah.

Wir lesen, es wäre die Bilanz von Rot-Grün, dass Deutschland (Bund, Länder und Gemeinden) derzeit pro Stunde 6 Millionen Euro Schulden neu aufzunehmen hat (Quelle: Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler, 1714,- Euro pro Sekunde = 6,17 Millionen pro Stunde).

Dass diese Neuverschuldung mittlerweile nicht mehr ausreichend hoch ist, um nur die Zinsen für die bisher aufgelaufene Bundesschuld zu begleichen, zeigt die prognostizierte Zahl von 70 Milliarden Euro, die in 2005 für die Zinslast zu tragen sind. Diese rechnet sich um zu 8 Millionen Euro pro Stunde.

Pro Stunde 6 Millionen Euro neue Schulden contra 8 Millionen Euro zu zahlende Zinsen.

Ich interpretiere diese beiden Zahlen so, dass stündlich 2 Millionen Euro Substanz aus Deutschland abfliessen, die unsere Väter und Großväter nach dem Kriege aufgebaut haben, und die Gretchenfrage lautet, bis zu welchem Punkte dies der Staat bzw. dessen Bürger zu tolerieren bereit sind. Auch die DDR ging schliesslich unter, als die Lebensumstände der Menschen für alle sichtbar immer schlechter wurde (ein Schelm wer übrigens Böses denkt, warum die Ostalgie-Doku "Good-Bye DDR" gerade jetzt zu Wahlkampfzeiten zu bester Sendezeit im ZDF läuft).

Doch rechnen wir die Wahlkampf-Mathematik der CDU mal wirklich nach. Die Verschuldungen der einzelnen Regierungen sieht wie folgt aus (Quelle: Stat. Bundesamt):

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Ergo: Auf schwarze Regierungen entfallen 61,1% der bundesdeutschen Schulden, auf Rot bzw. Rot/Grün 38,9% (Berechnung der großen Koalition 1966-1969 unter Kiesinger als "CDU-Schulden"). Diese Zahlen setzen sich also zur bekannten Verschuldungskurve von Deutschland zusammen:

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Das Wahlplakat der CDU müsste also richtigerweise lauten:

Die Bilanz von Rot-Grün: 6 Mio. neue Schulden pro Stunde, aber zu 60% sind wir leider selber dran Schuld.


Dieser Artikel spiegelt nicht die politische Meinung des Autors wider sondern dient der Wahrheitsfindung.


In eigener Sache: Der Autor geht mit der Pro Aurum Begründung explizit konform, dass der Staatshaushalt auf kurz oder lang zu den bekannten Verwerfungen, nicht zuletzt im Geldsystem führen wird. Die Einkaufsgemeinschaft für Gold und Silber GbR stellt eine sinnvolle Möglichkeit dar, auch kleine Beträge ab 50,- Euro monatlich in physikalischem Gold und Silber anzusparen um damit eine Versicherung gegen die zu erwartenden Turbulenzen zu erwerben. Die Kündigungen von Geschäftsanteilen oder die physikalische Auslieferung von Barren ist jederzeit möglich.


© Jürgen Müller
www.goldsilber.org
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