Direkte Fragen zum historischen Zusammenbruch (Teil 1/2)
01.03.2013 | Jim Willie CB
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7) Welche großen Hauptfaktoren haben am stärksten zum Zusammenbruch beigetragen?A) Die Verteilung von Falschgeld im Wirtschafts- und Bankensystem, womit schließlich auch das Kapital kontaminiert und geschwächt wurde. B) Die unzähligen Fälle von Anleihebetrug, Anleihefälschung, enormen Bailouts großer Banken sowie versteckte Kredite an Banker im Umfang von ca. 23 Billionen $ (Tendenz steigend). Dadurch entstand gleichzeitig ein Banker-Syndikat und ein Banker-Wohlfahrtssystem. C) Die Ausbreitung von Raubkriegen, die durch das US-Militär und die staatlichen Sicherheitsbehörden der USA unterstützt werden; hier werden Bankenbeschlagnahmungen, Ressourcendiebstahl und Attacken auf die Zivilbevölkerung vorangetrieben. Abgesehen von den Kosten für den defizitären US-Haushalt haben diese Kriege auch einen horrenden globalen Einfluss auf das US-Prestige und die Güte gegenüber den Vereinigten Staaten. Mit schlechtem Geld, korrupten Banken und Kriegsaggressionen wurde die Welt in die Knie gezwungen, von wo aus sie jetzt die US-Führung wieder unter Kontrolle bringen möchte.
8) Was wurde mit dem Arabischen Frühling bezweckt?
Hier scheint es zahlreiche Motive zu geben. Ziel war es, die Kontrolle der muslimischen Autokraten einzuschränken, was die Einsetzung stärker pro-westlich ausgerichteter Führer (Marionetten) ermöglichen würde. Ziel war es, den Zugang zu offiziellen staatlichen Konten zu vereinfachen, wie zum Beispiel der Zugriff auf jenen 144 Tonnen lybischen Goldes, das immer noch in Londoner Banken verweilt, wo es schon zum großen Teil in interne Bankengeschäfte integriert wurde. Ziel war es, den nationalen Zusammenhalt zu destabilisieren; ein altes Lieblingsspiel der US-Sicherheitsbehörden, da sich auf diesem Wege normalerweise ein gutes Klima für eigene Machenschaften erzeugen lässt. Stellen Sie sich vor, sie würden Eheleute aus der Nachbarschaft mit falschen Geschichten über sexuelle Ausschweifungen gegeneinander aufhetzen, während sie gleichzeitig andere Häuser in der Nachbarschaft in Brand setzen und dann die benachbarten Wohnungen ausrauben.
Auf an drei Fronten zeichnen sich aber jetzt Rückschläge ab. Ägypten steht kurz vor dem Zusammenbruch des Bankensystems, der eventuell auch zeigen könnte, dass US-Staatsanleihen an den globalen Finanzmärkten - außerhalb der Kontrolle der großen US-Banken - nicht mehr erwünscht sind. Syrien favorisiert immer mehr eine Allianz mit den Russen. Sie werden ihren Marinehafen nicht abtreten. Die Präsenz der Hisbollah zeigte sich ganz deutlich mit der Ermordung des Prinzen Bandar im September, in Reaktion auf die Ermordung einiger Mitglieder der Assad-Familie. Der große Einschlagskrater wird wahrscheinlich die saudische Dynastie selbst sein, die große Gefahr läuft, unterzugehen. Der gesundheitliche Zustand König Abdullas steht auf Messers Schneide, wenn er nicht schon im Koma liegt. Mit dem Fall des Saudi-Regimes wird auch der Petro-Dollar fallen und somit schließlich auch der US-Dollar als Weltreservewährung.
9) Sind die offiziellen Angaben zum Umfang staatlicher Goldreserven korrekt?
Kein einziges Land veröffentlicht korrekte Angaben zu den eigenen Goldreserven. Denn dann würde sich zeigen, dass Gold aufgrund nationaler Plünderungen fehlt und die betreffenden Staaten folglich bankrott sind. Es würde auf der anderen Seite auch zeigen, dass im Rahmen neuer Pläne für das nächste Finanzweltkapitel Gold akkumuliert wird. Einem tatsächlich akkuraten Rechenschaftsbericht über die Goldkonten könnte man entweder Schwäche oder Stärke entnehmen. Nicht einmal im Ausland sind die offiziellen Goldkonten akkurat. Tatsächlich gibt es nirgendwo auf der Welt eine korrekte Berichterstattung über nationale Goldbestände. Die nationalen Schätze und Juwelen sind gut versteckt, während es draußen im globalen Geldkrieg heiß hergeht.
10) Wie viel Gold besitzen Russland und China nun wirklich?
Mindestens fünfmal so viel Gold wie offiziell angegeben wird, wenn nicht sogar zehnmal so viel - d.h. mehr als in Fort Knox lagerte, bevor es in den 1990ern geplündert wurde. Beide Großmachtnationen kaufen ihre jeweilige Goldproduktion komplett auf, nichts wird exportiert. Die Russen haben über die Jahrhunderte hinweg Gold akkumuliert, schon unter Peter dem Großen, Katharina der Großen und den Zaren. (Übrigens: Das russische Wort Zar steht für Caesar, das deutsche Wort Kaiser ebenfalls.) Der Kreml verfügt über ein riesiges Tunnelsystem unter seinen Hauptgebäuden, das sich über Kilometer hinweg erstreckt und mit Goldbarren und Goldartefakten gefüllt ist (man denke dabei an Kelche, Pokale, Kolliers mit eingefassten Edelsteinen). Der Kreml ist wahrhaft die östlich-orthodoxe Version des Vatikans - was die verwalteten Reichtümer angeht, aber sicherlich nicht hinsichtlich religiös-politischer Macht. Seit zehn Jahren (oder länger) konvertiert Russland seine gewaltigen Ölreichtümer in Goldbarren. Seit dem Schuldenausfall der Sowjetunion gibt es eine neue Konvertierungsstrategie.
China verfügt hingegen über zwei Goldkonten. Die staatlichen Fonds des Landes und die Zentralbank akkumulieren Gold in viel höherem Maße als offiziell zugegeben wird. Sie sehen keine Notwendigkeit, strategische Pläne zu verraten. Die hohen Reserven aus den Handelsüberschüssen haben den Golderwerb, meist über das Hongkong-Fenster, leicht gemacht. Die öffentlichen Angaben zu den nationalen Goldreserven haben bei meiner besten Goldinformationsquelle für Gelächter gesorgt; er selbst hat größere Goldkäufe für China abgewickelt.
11) Warum möchte Deutschland seine Goldkonten zurückholen?
Ein wichtiges Interessenlager innerhalb Deutschlands gehört nicht mehr zum anglo-amerikanischen Team der Syndikatsbanker. Als der Deutsche-Bank-Chef Ackermann aus dem Amt gedrängt wurde, ausfiel oder auf den heißen Verhörstuhl geschoben wurde, zeigte sich die veränderte Rolle Deutschlands schon deutlicher. In der Nation gibt es zwei Lager. Das eine ist den anglo-amerikanischen Bankern und den anhängenden Stellen beim Internationalen Währungsfonds und der Weltbank immer noch dankbar verpflichtet. Ihre Kooperation und ihr Gehorsam waren in der Vergangenheit loyal und sicher.
Das andere Lager hat Verbindungen zu Russland und China aufgebaut und sogar mit dem Persischen Golf. Es hat in den letzten vier Jahren fleißig und mit Nachdruck an der Schaffung des Rahmens für ein neues Handelssystem gearbeitet, das seine Grundlagen in Tauschgeschäften hat und in Zukunft in Gold abgewickelt wird. Deutschland hat Wissenschaft & Technik, Projektmanagement und Koordination zu bieten. Dieses andere Lager engagierte sich fleißig beim Bau großer Eisenbahnprojekte direkt mit Russland für die Lieferung von Ressourcen und Mineralien. Es hat sich die ganze Zeit über im Handel mit China engagiert, wobei Baugeräte im Zentrum standen.
Deutschland vertraut den Bankern im Westen nicht mehr, nachdem es von London und New York betrogen wurde. Der Betrugsfall ist viel weitreichender als berichtet wird, weil es dabei auch um eine erhebliche Menge mit Wolfram gefälschter Goldbarren ging. Beim Brown-Goldtief von 2001 spielte auch die Deutsche Bank eine Rolle, im Kontext von Goldlieferungen, um enorme Short-Position eindecken zu können. Beim Mali-Abenteuer (und somit noch breitere Aktivität des US-Militärs, weil Nato-Deckung) geht es unter anderem darum, weiteres Gold sicherzustellen, um die deutschen Goldkonten zurückzahlen zu können. Deutschland hat ganz klassisch die Seiten gewechselt: der neue Gegner der anglo-amerikanischen Banker, welche bald schon feststellen werden, dass sie zunehmend isoliert sind. Deutschland wurde betrogen, und es ist wütend. Die Deutschen eignen sich als kräftiger, entschlossener und potenter Gegner. Aus Jackass' Sicht ist Deutschland als Nation das Zünglein an der Waage, der Beraterstab, das Schlüsselmitglied der neuformierten Ostallianz. Es hat sich mit Russland, China und dem Persischen Golf zusammengeschlossen.
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© Jim Willie CB
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Der Artikel wurde am 27.02.13 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.