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Gold im Februar stark unter Druck

04.03.2013  |  Thorsten Proettel
Monetäre Staatsfinanzierung in USA umstritten

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturindikatoren und vor allem Detailinformationen zur letzten Notenbanksitzung in den USA brachten den Goldpreis im Februar gehörig unter Druck. Die Notierungen ermäßigten sich zwischenzeitlich um fast 100 USD. Aus Anlegersicht negativ sind die Äußerungen verschiedener regionaler Notenbankgoverneure zu werten, die sich für ein baldiges Ende der "Quantitative Easing“-Maßnahmen aussprechen. Die Staatsfinanzierung durch die US-Notenbank war bislang ein wichtiges Motiv für Anlegerkäufe. Das "QE“ dürfte sich zukünftig aber ohnehin abschwächen, da aufgrund der positiven Konjunkturentwicklung in den USA mit früheren Leitzinsanhebungen als bislang erwartet zu rechnen ist.

Die Differenzen innerhalb der US-Notenbank bestärken uns zusätzlich in unserer An-sicht, dass neue Allzeithochs des Goldpreises nicht in Sicht sind und dass wir derzeit eine Art "soft landing“ der Goldhausse erleben. Hieran ändert auch der italienische Wahlausgang nichts, denn EZB-Chef Mario Draghi dürfte im Gegensatz zu seinem Vorgänger Trichet auch im Fall einer wenig reformorientierten Staatsregierung in Rom eine er-neute Schuldenkrise mit unbegrenzten Anleihenkäufen ver-hindern.

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Zunächst etwas höhere Notierungen erwartet

Für einen leichten Wiederanstieg des Goldpreises ausgehend vom aktuellen Niveau bei rund 1.600 USD sprechen jedoch drei Faktoren: Erstens dürfte die Beschleunigung des Wirtschaftswachstum in China die dortige Edelmetallnachfrage 2013 positiv beeinflussen. Vermutlich wird die Volksrepublik im laufenden 1. Quartal sogar Indien als üblicherweise wichtigsten Goldabsatzmarkt überholen. Zweitens stützen diverse Notenbanken mit Goldkäufen zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven weiterhin das Preisniveau. Und drittens führte der jüngste Goldpreiseinbruch zu massiven Verkäufen durch Spekulanten.

Ersichtlich wird dies an der Netto-Long-Position der Money Manager, die von der US-amerikanischen Börsenaufsicht berechnet wird. Demnach befindet sich der Investitionsgrad der oftmals eher kurzfristig orientierten Großanleger auf dem niedrigsten Stand seit November 2008. Damals zwang die Lehman-Pleite viele Banken zu Notverkäufen zwecks Liquiditätsbeschaffung (siehe Chart). Solche sehr stark vom Mittelwert abweichenden Werte erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass das Pendel demnächst wieder in die andere Richtung ausschlägt und der Goldpreis dürfte hiervon profitieren. Anleger, die Gold aus Renditegründen halten, könnten sich dann überlegen, Teile ihres Engagements für Gewinnmitnahmen einzusetzen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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