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Direkte Fragen zum historischen Zusammenbruch (Teil 2/2)

05.03.2013  |  Jim Willie CB
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17) Was sind die sichersten Orte für die Verwahrung von Goldbarren- und Münzen?

Hongkong wird aus verschiedenen Gründen zum sichersten Platz für Goldlagerungen werden. Professionalität, Unabhängigkeit und Integrität haben hier lange Tradition. Nach der Unabhängigkeit 1997 verfolgt die Stadtstaat-Nation eine einzigartige Rolle und Richtung. Hongkong befindet zwar sich im Einflussbereich Chinas, verfügt aber über ein eigenes regionales Statut für Kontinuität und über ein gewisses Maß an Autonomie. Die Führer des chinesischen Mutterlands wollen Hongkong lieber als Hafen zum Westen haben, intern wollen sie es zudem kopieren. Die britischen Wurzeln halfen dabei, dass das Hongkonger Bankenwesen zur Oberklasse zählt; sie unterwerfen sich allerdings nicht mehr den Londoner Bankerlaunen.

Der Hongkonger Bankenknotenpunkt ist die Nummer eins in Asien, mit Shanghai tauchte ein neuer Rivale auf. Der Hongkonger Flughafen hat seine Einrichtungen für Hochsicherheitsverwahrung deutlich ausgebaut. Wie meinen Quellen andeuten, sollen die Verwahrungskapazitäten drei- bis fünfmal so groß sein, wie angegeben. Man hat Verbindungen zu allen großen Dienstleistern für Hochsicherheitsverwahrung, eine beeindruckende Liste. Ihre Integrität ist fast so groß wie ihre Geringschätzung der US-Banker, mit denen sie null Kooperation zeigen, wie eine Interpol-Quelle bestätigte. Die angeblichen Vorteile Singapurs sind fadenscheinig und illusorisch.


18) Was ist so schrecklich schief gelaufen bei den Goldaktien?

Den Bergbauaktien haften eine Reihe schwerwiegender Fehler und Mankos an. Von den großen Hedgefonds werden sie leerverkauft, wobei die Wall Street ihnen unter anderem mit Kreditlinien hilft. Andere Hedgefonds shorten die kleineren Bergbauaktien und haben Long-Positionen bei den großen Minenwerten, ein Spread-Trade. Die großen Bergbauunternehmen arbeiten mit der Wall Street bezüglich abgesicherter Vorwärtsverkaufsprogramme zusammen, eine große betrügerische Absprache. Der Goldman Sachs GDX-Fonds shortet den gesamten Sektor, um ihn am Boden zu halten. Die Maklergesellschaft Canaccord ist in ungedeckte Leerverkäufe von Bergbauaktien involviert. Nachdem sie in sehr vielen Fällen als Finanzierungspartner für kanadische Junior-Bergbaufirmen aufgetreten war, verkauft sie jetzt Aktien in betrügerischer Absprache mit der Alpha Group, und zwar viel mehr, als sie selbst besitzen.

Die betreffenden Bergbauunternehmen befinden sich hingegen in großen Schwierigkeiten - mangelnde Fachkräfte (Ingenieure), feindlich gesinnte Regierungen, schwierige Projekte. Die Bergbauunternehmen drucken Anteile und verwässern sie somit stark (wie es die US-Regierung mit dem US-Dollar macht); das ist Inflation. Aufgrund des Drucks werden einige Bergbauunternehmen ihren Verpflichtungen bald schon nicht mehr nachkommen können, weil sie ihre Projekte an die Banken zwangsverkaufen müssen. Möglicherweise werden die Regierungen der USA und anderer westlicher Staaten letztendlich den Verkauf von Bergbauunternehmen zu lächerlich niedrigen Preisen erzwingen, um ihre Goldreserven in den Zentralbanken aufzufüllen.

Die extremen Herausforderungen, denen sich die Bergbauunternehmen in letzter Zeit ausgesetzt sehen, sind aber auch gewerkschaftlichem Druck und Ressourcennationalismus geschuldet, der Konfiszierungen auf den Plan ruft. Der Stress, dem die Bergbauunternehmen ausgesetzt sind, wird zu kontinuierlich sinkendem Metalloutput führen, der sich wiederum in Angebotsknappheit niederschlägt, die aber den Haltern physischer Edelmetalle zu Gute kommt, aber nicht den Bergbauwerten. Der globale Angriff aufs Papiervermögen schließt auch die Bergbauaktien ein. Seit 2008 haben sich Gold und Silber mit Abstand besser entwickelt als Bergbauaktien; damals wurden die Abonnenten des Hat Trick Letters dringend zum Abverkauf dieser Papiere aufgefordert und zum Kauf von Metallen. Dieser Trend dürfte aller Voraussicht nach anhalten.


19) Warum sind die Anleiherenditen so niedrig, wenn doch das Angebot riesig ist und die Käufer fehlen?

Im JP Morgan-Kriegskontrollzentrum wird die Zinsswap-Derivat-Maschinerie überwacht. Dieser Kontrakt ist ein komplexes Instrument, das kurzfristige Spreads gegen langfristige Spreads ausspielt, um frische Nachfrage nach langlaufenden US-Staatsanleihen zu fabrizieren. Im Grund genommen sorgen diese Zinsswaps für künstliche Nachfrage nach US-Staatsanleihen, wodurch die Illusion entsteht, es gäbe eine Flucht in die Sicherheit staatlicher US-Schuldverschreibungen. Seit 2011 hat sich die Käuferseite für US-Staatsanleihen zum großen Teil auf die US Federal Reserve beschränkt.

Seit 2011 hat sich die Menge der Staatsschulden, die verbrieft in Form von US-Schatzanleihen verkauft werden, bei fieberhaften 1,0 bis 1,3 Billionen Dollar gehalten. Angesichts eines gewaltigen Angebots sowie fehlender Käufer hätte die Verzinsung von US-Staatsanleihen schon deutlich über der Verzinsung spanischer, italienischer und vielleicht sogar griechischer Staatsanleihen liegen müssen. Doch dank JP Morgans weitverstrebter Derivateeinrichtung - und der regen aber völlig künstlichen Nachfrage - kann der US-Staatsanleiheturm in der Senkrechten gehalten werden. Die Erschütterungen werden aber kommen. Die US-Staatsanleihenrendite könnte bei sogar bei null liegen, wenn der US-Schuldenausfall einsetzt. Die Weimar-Nachbildungen des falschen toxischen Geldes werden so lange reproduziert, bis das Ende gekommen ist.


20) Wird die Wirtschaft wirklich durch niedrige Zinssätze stimuliert?

Nein. Niedrige Zinssätze ersticken die US-Wirtschaft aus verschiedenen Gründen. Sie schaffen darüber hinaus die Voraussetzungen, dass sich die Banken, noch stärker als schon vor zehn Jahren, in Spekulationshäuser verwandeln. Die Banken spielen den US-Staatsanleihen-Carry-Trade: Sie leihen sich kurzfristig zu günstigen Konditionen Geld und investieren es in langlaufende Anleihen. Im kommerziellen Sektor können sie mit den niedrigen Zinsen nicht viel Geld verdienen. Die wichtigen Nachteile niedriger Zinssätze bremsen aber die kommerzielle Aktivität. In erster Linie sind hier die riesigen Sparer-Legionen zu nennen, unter anderem Rentner, die Geldmarktpapiere über ihre Banken halten und auch die großen Rentenfonds. Sie alle verdienen nur sehr wenig mit ihrem Kapital. Das ist ungerecht und abartig. Die Verzinsung von Verbraucherkrediten ist doppelt so hoch wie die angelegter Ersparnisse, das verschweigen die Wall-Street-Dirnen aber auf ihren immer spärlicher besuchten Werbeveranstaltungen.

Der Bankensektor leidet aus vielen Gründen - ein Grund sind die schlechten Renditen ihrer Anleiheportfolios. So sehr die Experten und offiziellen Banker auch die Vorzüge niedriger Zinsen und deren stimulierenden Wirkung beteuern, so ist doch genau das Gegenteil der Fall. Schlimmer noch, die niedrigen Zinssätze bedeuten auch niedrigen Kapitalwert. An den Finanzmärkten wird die Bewertung einer großen Auswahl von Vermögensanlagen verzerrt.

Eine der schlimmsten Auswirklungen niedriger Zinssätze auf die US-Wirtschaft ist allerdings folgender: Niedrige Zinssätze dienen als Anreiz, Investitionsvermögen - quasi als Verteidigung, als Inflationsabsicherung - im Rohstoffsektor zu investieren. Die Kapitalabwanderung zu den Rohstoffen erhöht die gesamte Kostenstruktur und senkt somit die Gewinnspannen der Unternehmen. Das hat den tödlichen Effekt, dass Kapital in Form von Ausrüstung und Maschinen stillgelegt wird. Ganze Unternehmenssegmente werden geschlossen. Das niedrige Zinsumfeld zerstört Kapital, senkt die Kapitalbasis und erstickt die US-Wirtschaft. Nicht einer unter zehn Ökonomen versteht diesen grundlegenden Punkt.


21) Warum wurde der US-Dollar in den letzten Jahren nicht reformiert?

Weil die US-Regierung keine rechtliche Handhabe über andere Nationen und internationale Verträge hat. Auch wenn der US-Dollar im ausländischen Handel weitverbreitet ist, so kann die US-Regierung trotzdem keinen Veränderungen oder wichtige Abänderungen in bestehenden Verträgen diktieren. Vor ungefähr fünf Jahren gab es Pläne, den US-Dollar durch eine neue, bessere Version zu ersetzen. Aber alle Anstrengungen stießen auf Widerstände, weil die US-Regierung nicht die rechtlichen Befugnisse hat, in der Vergangenheit geschlossene Verträge, in denen der US-Dollar zur Geltung kommt, abzuändern. Die US-Regierung kann sicherlich die Geldflüsse kontrollieren - als der große Pförtner und Gebühreneintreiber - sie kann aber nicht diktatorisch über externe Kontrakte entscheiden. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Zusammenbruchs der globalen Finanz- und Währungsstrukturen sehen sich die USA jetzt außer Stande, ihren Hals noch aus der immer enger werdenden Schlinge zu ziehen. Mit der Zeit wird der US-Dollar einer weltweiten Ablehnungshaltung ausgesetzt sein, und dann hat die Nation mit ganz neuen großen Problemen zu kämpfen.




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