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Rohstoff-Express: Neue Gerüchte am Silbermarkt

16.09.2005  |   Sebastian Hell
Gold wird auf dem Spotmarkt aktuell für 454,40 $ gehandelt und erreicht damit ein neues Mehrmonatshoch. Es sind nur noch wenige Schritte bis das Dezemberhoch von 456 $ erreicht wird. Erstaunlich ist, dass der Goldpreis trotz eines weiterhin starken Dollars derart stark zulegen kann. Vor allem die Erwartung einer starken globalen Nachfrage sowie Spekulationen, dass zukünftig mehr und mehr institutionelle Anleger das gelbe Metall als Schutz vor steigenden Inflationsraten heranziehen werden, gibt den Käufern den nötigen Mut verstärkt long zu gehen.

Silber notiert immer noch im Bereich der sieben Dollar und konnte somit von der Euphorie der Goldbugs nur zum Teil profitieren. Intraday war heute sogar ein Einbruch der Kurse bis auf 6,92 $ zu verzeichnen, nachdem sich Gerüchte bezüglich des geplanten Silber ETFs breit machten. Der Newsprovider "Platts" teilte mit, dass einige gut informierte Quellen Informationen erhalten hätten, dass der ETF von der SEC abgelehnt worden sei. Jedoch gibt es hierfür bis jetzt noch keine offiziellen Bestätigungen. Ich rechne selbst nicht damit, dass dieser ETF jemals aufgelegt wird, da er zu einer Preisexplosion auf dem Silbermarkt führen würde. Außerdem weiß die SEC, dass der Fund mit 130 Millionen Unzen gedeckt werden müsste, was bei dem äußerst engen Silbermarkt dazu führen würde, dass die Kurse mit Leichtigkeit auf über 10 $ steigen würden.

Die Vereinigung Erdöl exportierender Länder gab heute bekannt, dass man in diesem Jahr von einer geringeren Ölnachfrage ausgehe als zuvor erwartet. Inzwischen schätzen die Experten, dass der tägliche Verbrauch bei 84,49 Millionen Barrel liegen wird. Dies sind 1,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Für das nächste Jahr wird mit 85 Millionen Barrel auf der Nachfrageseite gerechnet.

Gestern wurde bekannt, dass eine Steigerung des Ölpreises um 15 US$ je Barrel in China zusätzliche Kosten in Höhe von 15 Milliarden US$ verursacht. Da China in diesem Jahr eine Milliarde Barrel an Rohöl importieren wird, steigen seine Kosten dementsprechend. Des weiteren wirkt sich der Ölpreisanstieg negativ auf die chinesischen Privatverbraucher aus. Der steigende Wohlstand hat dazu geführt, dass inzwischen deutlich mehr Leute ein Auto besitzen als noch vor einigen Jahren. Wenn nun also die Ölpreise weiter oben bleiben, wird erstens die Nachfrage der chinesischen Industrie zurückgehen und zweitens werden die Konsumenten die erhöhten Benzinpreise dadurch kompensieren, dass an anderen Stellen weniger ausgeben wird. Somit wird das Wachstum der Volksrepublik gleich an zwei Stellen beschnitten, was zwangsläufig zu einem merklichen Rückgang in der globalen Nachfragebilanz führen dürfte.

Kakao notierte den vierten Tag in Folge tiefer, nachdem viele Marktteilnehmer ihre Positionen abstießen bzw. auf die short Seite wechselten. Der Dezemberkontrakt verlor 18 $ und fiel auf 1.405 $ pro Tonne zurück. Positive Nachrichten, wie die Meldung, dass die Kakaoexporte der Elfenbeinküste von Oktober bis August um 12,4% unter dem Vergleichsniveau lagen, wurden komplett ignoriert. Des weiteren sind die Spannungen in diesem Land immer noch ein großer Unsicherheitsfaktor der über den Märkten hängt. Sobald der Kakao einen Boden gebildet hat, wäre ein Einstieg auf jeden Fall wieder zu empfehlen.


© Sebastian Hell
Quelle: www.derivate-magazin.de



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