Sandra Navidi: "US-Notenbank Fed ist ein großes Risiko"
09.03.2013 | DAF
Die US-Aktienmärkte sind auf Rekordjagd: der Dow Jones erreichte zum ersten Mal seit 2007 wieder ein neues Allzeithoch. Sandra Navidi gibt zu bedenken, dass diese Rallye nur die Ruhe vor dem Sturm sein könnte: "Wenn die US-Notenbank das Gelddrucken einstellt, könnten Märkte deutlich zurückgehen. Das ist ein großes Risiko."
Die Wall Street sah zum ersten Mal seit dem Beginn der Finanz- und Immobilienkrise einen neuen Höchststand des Dow Jones. Die Geschäftsführerin von BeyondGlobal sieht den Grund für die gute Performance der Märkte in der weiter fortdauernden expansiven Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Ein Absturz des Marktes wie zuletzt nach 2007 sei nicht auszuschließen: "Sicherlich ist es nicht so, dass der Markt die Lage der Wirtschaft eins zu eins widerspiegelt. Und es spielt auch ein gewisser Herdentrieb eine Rolle, wenn alle sehr positiv sind, will man nicht als Einzelner zurückstehen. Aber man kann sich nicht darauf verlassen, denn wie man gesehen hat, ist 2008 der Markt abgestürzt, zehn Billionen Dollar sind vernichtet worden.
Sowas kann natürlich nochmal passieren, denn die Erholung ist momentan nicht sonderlich nachhaltig." Navidi mahnt, dass die Fed nicht alleine für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zuständig sei und kritisiert den Trend der Politik, Lösungen in die Zukunft zu verlagern: "Die Fed schafft Zeit, damit die Politik Lösungen erarbeiten kann. Je weiter man das hinausschiebt, desto schlimmer könnten dann die Konsequenzen sein. Die Arbeitslosenzahlen haben sich zwar erholt, aber die Gehälter stagnieren seit langem. Das hat zur Folge, dass die Nachfrage geringer wird und somit auch das Wachstum."
Auch im Haushaltsstreit müsse die Politik endlich zu einer Einigung finden, denn die Konsequenzen seien schon spürbar, so die Expertin: "Man bemerkt schon Auswirkungen von Abbaumaßnahmen. Das ist nicht künstlich hergestellt, sondern es muss wirklich eingespart werden. Es zeigen sich auch schon erste Arbeitslose, zum Beispiel in der privaten Verteidigungsindustrie. Sobald es geht, sollte die Politik dem entgegenwirken."
Obwohl schnelles Handeln nötig wäre, werde es in absehbarer Zeit nicht zu einer beständigen Einigung kommen: "Wir werden Mini-Deals sehen, um die große Katastrophe abzuwenden. Aber das ist keine Lösung und kein Quantensprung." Sandra Navidi sieht auch die amerikanischen Bürger selbst in der Verantwortung: "Es ist die Frage, wie viel sich die Bevölkerung noch bieten lässt. Das ganze System stimmt nicht mehr, man muss es wieder neu kalibrieren", so Sandra Navidi im DAF-Interview mit US-Korrespondent Manuel Koch.
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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Die Wall Street sah zum ersten Mal seit dem Beginn der Finanz- und Immobilienkrise einen neuen Höchststand des Dow Jones. Die Geschäftsführerin von BeyondGlobal sieht den Grund für die gute Performance der Märkte in der weiter fortdauernden expansiven Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Ein Absturz des Marktes wie zuletzt nach 2007 sei nicht auszuschließen: "Sicherlich ist es nicht so, dass der Markt die Lage der Wirtschaft eins zu eins widerspiegelt. Und es spielt auch ein gewisser Herdentrieb eine Rolle, wenn alle sehr positiv sind, will man nicht als Einzelner zurückstehen. Aber man kann sich nicht darauf verlassen, denn wie man gesehen hat, ist 2008 der Markt abgestürzt, zehn Billionen Dollar sind vernichtet worden.
Sowas kann natürlich nochmal passieren, denn die Erholung ist momentan nicht sonderlich nachhaltig." Navidi mahnt, dass die Fed nicht alleine für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zuständig sei und kritisiert den Trend der Politik, Lösungen in die Zukunft zu verlagern: "Die Fed schafft Zeit, damit die Politik Lösungen erarbeiten kann. Je weiter man das hinausschiebt, desto schlimmer könnten dann die Konsequenzen sein. Die Arbeitslosenzahlen haben sich zwar erholt, aber die Gehälter stagnieren seit langem. Das hat zur Folge, dass die Nachfrage geringer wird und somit auch das Wachstum."
Auch im Haushaltsstreit müsse die Politik endlich zu einer Einigung finden, denn die Konsequenzen seien schon spürbar, so die Expertin: "Man bemerkt schon Auswirkungen von Abbaumaßnahmen. Das ist nicht künstlich hergestellt, sondern es muss wirklich eingespart werden. Es zeigen sich auch schon erste Arbeitslose, zum Beispiel in der privaten Verteidigungsindustrie. Sobald es geht, sollte die Politik dem entgegenwirken."
Obwohl schnelles Handeln nötig wäre, werde es in absehbarer Zeit nicht zu einer beständigen Einigung kommen: "Wir werden Mini-Deals sehen, um die große Katastrophe abzuwenden. Aber das ist keine Lösung und kein Quantensprung." Sandra Navidi sieht auch die amerikanischen Bürger selbst in der Verantwortung: "Es ist die Frage, wie viel sich die Bevölkerung noch bieten lässt. Das ganze System stimmt nicht mehr, man muss es wieder neu kalibrieren", so Sandra Navidi im DAF-Interview mit US-Korrespondent Manuel Koch.
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