Euro und US-Dollar in Existenzkrise - Umschichtungswelle in Edelmetalle
17.06.2011 | Robert Vitye
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Quelle: Thomson Reuters | Grafik: Solit
Verwunderlich ist diese Entwicklung nicht. Denn die digitalen Notenpressen der Zentralbanken in Japan, Großbritannien, China und vor allem den USA laufen mit einer enormen Geschwindigkeit heiß, um Geld in das Finanzsystem zu pumpen, das diese Überschussliquidität dann unter anderem in Rohstoffe umleitet und schlussendlich die Güter- und Dienstleistungspreise in die Höhe treibt.
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Quelle: US FED, Thomson Reuters | Grafik: Solit (Daten bis 31. Mai 2011)
Erschreckend an dieser Entwicklung ist, dass all die Stützungs-, Rettungs- und Stimulus-Maßnahmen weder die Schuldenprobleme gelöst noch die Wirtschaft nachhaltig stabilisiert haben. Die ökonomischen Frühindikatoren in den europäischen Peripherieländern sowie in den USA drehen schon wieder dynamisch Richtung Abschwung.
Notenbankchefs wie Mervin King (Bank of England) und Ben S. Bernanke (US Federal Reserve Bank) haben deshalb bereits weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen und eine Beibehaltung des historisch niedrigen Zinsniveaus trotz anziehender Inflationsraten angekündigt. Daraus resultieren weiterhin negative Realzinsen und ein fortschreitender Verlust des Vertrauens. Vertrauen ist aber die letzte werterhaltende Stütze der ungedeckten Währungen. Geht diese verloren, kommt es zum Währungscrash.
Ein Risiko, das vom Finanzmarkt aktuell noch nicht realistisch diskontiert wird, ist die Tatsache, dass die Gemeinschaftswährung Euro mit ökonomischen Spannungen zwischen Nord- und Südeuropa konfrontiert ist, die ab einem bestimmten Zeitpunkt schlicht nicht mehr tragfähig sind. Damit trägt der Euro als Währung ein enormes Existenzrisiko in sich: Die komplette Auflösung und Rückabwicklung in nationale Währungen - zu deutlich schlechteren Konditionen und verbunden mit einem Schuldenschnitt.
Je mehr die Kapitalmarktteilnehmer in den nächsten Monaten und Quartalen diese Tatsachen begreifen, desto intensiver wird die Suche nach Alternativwährungen die Devisenkurse bestimmen - vor allem die von Gold und Silber - den solidesten aller Währungen.