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Die Sommerflaute der Edelmetalle (Teil 3)

20.06.2011  |  Adam Hamilton
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Die Ferienzeit und der Mangel an Nachfrageschüben führen zu einer Edelmetallflaute im Sommer. Der Goldkurs verläuft in den Sommermonaten meist relativ flach, Tendenz fallend. Im besten Fall liegt der Durchschnitt 0,7 Prozent über dem Mai-Close-Wert und im schlechtesten Fall 1,5 Prozent unter dem Mai-Close. Für unvorbereitete Händler kann die Sommerflaute sehr frustrierend sein.

Die schwerpunktmäßige Baissetendenz, die in der Chart zwischen Resistance und Support liegt, befindet sich auf dem Tiefpunkt. Trotz einiger vereinzelter und kurzzeitiger Ausbrüche aus diesem Abwärtstrend gibt die Chart einen aussagekräftigen Überblick über den Goldkursverlauf des vergangenen Jahrzehnts. In den Sommern der letzten zehn Jahre wurde der Goldkurs wie von einem Magnet nach unten gezogen.

Eine Ausnahme bilden die Sommermonate der Jahre 2005 und 2008, in denen sich der Goldkurs nach oben hin von seinem Abwärtstrend löste. Im Jahr 2005 begann die Gold-Rally im Herbst relativ früh, da der Goldkurs Ende Juli und Anfang August einen Aufschwung erlebte. Damals stand der Goldkurs kurz vor dem Ende der ersten Phase des Goldbullenmarktes, als jeder Aufschwung und jede Korrektur von entgegengesetzten Bewegungen des US-Dollars ausgelöst wurden. Innerhalb von wenigen Wochen erlebte der US-Dollar-Index, die globale Reservewährung, einen Rückgang von unglaublichen 3,5 Prozent. Dies führte in den Sommermonaten zu einem ungewohnt großen Interesse an Gold.

Da der Dollar den Großteil der Verluste bis Ende August zu verzeichnen hatte, erlebte der Goldkurs gleichzeitig einen Aufschwung. Am Ende des Sommers 2005 war der Goldkurs um vier Prozent gestiegen. Das war die beste Sommer-Performance des Goldkurses seit dem Beginn des Bullenmarktes. Der Goldkurs lag am Ende der Sommermonate nur 0,3 Prozent über seinem Ausgangswert. In über drei Monaten hatte sich der Goldkurs kaum bewegt.

Im Juli 2008 kam es zu einem ungewöhnlichen Goldkursanstieg, der allerdings nur von kurzer Dauer war. Einen Monat später fiel der Goldkurs unter den Support und am Ende des Sommers lag er sogar 6,5 Prozent unter seinem Ausgangswert. Sicherlich können Sie sich noch an die Anleihenkrise im Herbst 2008 erinnern, die letztendlich in der Aktienkrise gipfelte. Als die Hypothekenriesen Fannie Mae und Freddie Mac in Finanznöte kamen, holte der Goldkurs ein wenig auf.

Im Juni 2006 kam es zu einem weiteren Ausbruch nach unten, der ebenso von kurzer Dauer war. Im Frühling desselben Jahres erlebte der Goldkurs seinen zum damaligen Zeitpunkt größten Bullenmarktaufschwung. Im Mai hatte Gold einen enormen Überhang an Kaufpositionen, der zu einer unvermeidlichen Korrektur im Juni führte. Bis Mitte Juni hatte er 21,9 Prozent seines Wertes in weniger als fünf Wochen verloren! Trotz der anschließenden Goldkurserholung fiel er bis Ende des Sommers um 4,0 Prozent.

Die Baissetendenz zwischen Support und Resistance konnte sich im Sommer in jedem Jahr erneut durchsetzen. Auch wenn es zu kurzzeitigen Ausbrüchen des Goldpreises kommen kann, kehrt er früher oder später zum Support oder zur Resistance zurück. Händler können angesichts dieses Verlaufes mit einer ähnlichen Gold-Performance in diesem Jahr rechnen. Im besten Fall wird der Goldkurs im Sommer eine unspektakuläre Seitwärtsbewegung, Tendenz fallend, erleben. Dabei ist ein erhöhter Abgabedruck wahrscheinlicher als ein erhöhter Kaufdruck.

Auch wenn der Silberpreis in erster Linie vom Goldkursverlauf bestimmt wird, ist Silber weitaus volatiler. Trotz der Volatilität ist ein Rückgang des Silberpreises in den Sommermonaten erkennbar. Auch wenn Silber von Zeit zu Zeit vor Gold flüchtet, richtet sich der Silberpreis früher oder später erneut nach dem Goldkurs.




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