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Rohstoff Express: Euro bald 1,38 $?

24.09.2005  |   Sebastian Hell
Die Goldpreise sind seit ihrem gestrigen Hoch bei 475 $ am Spotmarket um mehr als 12 $ auf unter 463 $ gefallen. Vor allem ein schwächerer Ölpreis, der inzwischen bei unter 66 $ notiert, hat zu Gewinnmitnahmen geführt. Außerdem wurde Hurricane Rita von der vorherigen Kategorie fünf auf „nur“ noch vier herabgestuft. Laut Aussagen mehrerer Händler an der COMEX, sollten im Bereich der 460$ eine Vielzahl an Verkauforders liegen, die schnell einen Rückgang bis auf 445 $ auslösen könnten.

Mit Spannung wird auch der heutige CFTC Report erwartet, der eine monströse Longposition der Funds aufweisen wird. Des weiteren ist der Open Interest nur noch knapp 5.000 Kontrakte von seinen November 2004 Höchststand bei 370.000 entfernt. Solch eine enorm hohe Anzahl an offenen Futureskontrakten wird den Goldpreis sehr anfällig für größere Korrekturen machen.

Merril Lynch hat heute ihre Goldpreisprognose für 2006 und 2007 um 3,5% bzw. 13,3% angehoben. In absoluten Zahlen bedeutet diese einen Durchschnittskurs von 440 $ im nächsten und 425 $ im übernächsten Jahr. Im Hinblick auf einen erwarteten massiven Dollareinbruch auf 1,38$ im ersten Quartal 2006, hat das Investmenthaus seine Vorhersagen angepasst.

Ein Blick auf den aktuellen Tagesverlauf des Dollars gegen den Euro lässt allerdings nichts von der pessimistischen Prognose von Merril Lynch erkennen. Intraday schaffte es der Dollar unter die Marke von 1,21 $ und löste damit eine massive Verkaufswelle aus, die bis in die Region der 1,2060 $ ging. Zusätzlichen Auftrieb bekam die US Valuta von der weiter oben genannten Herabstufung des Hurricanes und den fallenden Ölpreisen.

Verantwortlich für den Rückgang des Wertes von Brent und Light Crude waren Prognosen der Wetterdienste, dass Rita das Herzstück der Raffinerieanlagen im mexikanischen Golf verschonen wird. In Anbetracht eines momentanen Stillstandes von 92% der Ölproduktion und 66% der Gasproduktion im mexikanischen Golf, ist der Rückgang trotzdem etwas verwunderlich.

Kupfer konnte gestern deutlich zulegen und erreichte zeitweise wieder Höchstkurse von fast 1,80 $. Ausschlaggebend hierfür waren Spekulationen, dass sich die Aufbaumaßnahmen nach dem Einschlag von Hurricane Rita deutlich auf der Nachfrageseite bemerkbar machen würden.

Zusätzlichen Antrieb gab die Meldung, dass China"s Wirtschaft in diesem Jahr um 9,2% wachsen wird, dies berichtet die Financial News bezugnehmend auf einen Report der National Development and Reform Commission (NDRC). Chen Dongqi, Vizepräsident der Academy of Macroeconomic Research der NDRC, sagte dazu, dass Chinas Wirtschaftswachstum sich von 2001 bis 2005 um durchschnittlich 8,8% erhöht habe, wobei das letzte Jahr mit 9,5% zu Buche schlug. Sollte die Prognose eintreffen, dann würde es den Nachweis erbringen, dass die Abkühlungsmaßnahmen, vor allem im Kreditsektor, Stahl- und Autobereich greifen.


© Sebastian Hell
Quelle: www.derivate-magazin.de






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