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Nervöse Neue Welt

28.07.2011  |  Theodore Butler
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Gold und Silber sind natürlich solche Anlagen, die nicht an Verbindlichkeiten anderer geknüpft sind. Und somit sind sie das perfekte Gegenmittel in einer Welt, in der man sich immer mehr Sorgen um die Verbindlichkeiten und Verpflichtungen aller anderen macht. Das Großartige an Edelmetallen ist nun, dass so sich so stark von den konventionellen Papier-Finanzanlagen unterscheiden, dahingehend, dass sie substanziell völlig unterschiedlich und einzigartig sind. Ich erinnere mich daran, dass ich vor Jahren schrieb, Silber und andere Finanzanlagen trennten Welten.

Die meisten Finanzberater schlagen Diversifikation als eine Methode vor, mit der sich die Sicherheit eines Portfolios erhöhen lässt; der eigene Besitz wird auf unterschiedliche Aktien, Anleihen und andere Wertpapiere verteilt. Auf was könnte mehr einer Diversifikation entsprechen, als eine Beteiligung von Anlagen, die aus einem völlig anderen Bereich stammen - d.h. harte Metalle zwischen den Papier-Finanzanlagen? Fragen Sie Gold- und Silberinvestoren, welche Ängste ihnen sofort in den Sinn kommen, wenn Finanzkrisen drohen. Ich versichere Ihnen, sie werden sich zuallerletzt um ihre physischen Metalle Sorgen machen. Allein dieser Seelenfrieden würde die Aufnahme von Metallen in ein Voll-Papierportfolio rechtfertigen.

In meinen Augen steht die Aufnahme von Metall in ein Vollpapierportfolio in der heutigen Welt eigentlich außer Frage. Und schließlich haben Gold und Silber in den letzten fünf bis zehn Jahren besser als fast jedes Papierinvestment abgeschnitten. Schwerer ist schon die Wahl, welches dabei mehr zur Geltung kommen sollte - Gold oder Silber? Die Schwierigkeit der Entscheidung nimmt mit dem Grad der objektiven Untersuchung ab. Je länger man sich mit den Vorzügen von Gold und Silber befasst, umso einfacher fällt die Wahl zugunsten von Silber. Ich möchte hier nur einige wenige hervorheben.

Die weltweiten physischen Silberlagerbestände sind geringer als die weltweiten physischen Goldlagerbestände; ungefähr eine Milliarde Unze Silber gegenüber 3 Milliarden Unzen Gold. Der gesunde Menschenverstand würde sagen, wenn eine Sache seltener ist als eine ähnliche Sache, so müsste sich diese Seltenheit auch im Preis niederschlagen. Relativ zum Goldpreis hat der Silberpreis in den letzten 10 Jahren zwar im Allgemeinen deutlich besser abgeschnitten, dennoch bleibt die Seltenheit des Silbers überaus unterbewertet. Ich würde einmal schätzen, dass sich vielleicht einer unter einer Million Erdbewohnern dieser Tatsache bewusst ist. Und nur wenige, die von der relativen Seltenheit des Silbers im Vergleich zu Gold erfahren haben, akzeptieren diese auch. Doch je mehr von dieser verblüffenden Tatsache erfahren und diese schätzen lernen, umso mehr werden unweigerlich in Silber investieren.

Zwar wird pro Jahr viel mehr Silber abgebaut und produziert als Gold, doch die Tatsache, dass Silber eben ein wichtiger Industrierohstoff ist, ändert das Gesamtbild deutlich. Wenn man die Silber- und Goldmengen, die im industriellen Bereich oder in anderen Fertigungsbereichen verwendet werden, vergleicht, so zeigt sich - mit Blick auf die für Investitionszwecke noch verfügbaren "Restmengen" - deutlich die Attraktivität des Silbers. Wen kümmert es, dass mehr Silber produziert wird, wenn das meiste davon fest für den industriellen Verbrauch oder andere Produktbereiche bestimmt ist. Nur sehr wenige betrachten Silber aus dieser Perspektive. Im Verlauf der Zeit werden es immer mehr werden.

Der wichtigste Faktor bei der Wahl zwischen Gold und Silber ist die Preisbetrachtung. Da Gold so viel teuerer als Silber ist, sind die Dollar-Bewertungen beider Metalle verzerrt. Im aktuellen Preisgefüge und mit Blick auf die weltweiten physischen Gold- und Silberlagerbestände gibt es - in Dollar gerechnet - über 120-mal mehr Gold auf der Welt als Silber. Das bedeutet unter anderem, dass viel mehr Geld notwenig ist, um den Goldmarkt zu bewegen als Silber nötig ist, um den Silberpreis zu bewegen. Das ist vielleicht auch der wichtigste Grund, warum Silber deutlich besser abschnitt als Gold. Und baldige Veränderungen zeichnen sich hier nicht ab.

Da mehr Menschen mit täglichen Berichten über eine gestresste Finanzwelt und politische Animositäten konfrontiert sind, werden sich ihre Gedanken ganz natürlich immer stärker um Vermögensanlagen drehen, die nicht mit diesem Stress und diesen Feindseeligkeiten verknüpft sind. Da immer mehr Menschen von der Seltenheit und dem Wert des Silbers relativ zu Gold erfahren, werden sie sich auch für den Kauf und das Halten von Silber entscheiden. Der Trick ist, der Masse immer zuvor zu kommen.


© Theodore Butler



(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 25.07.2011 auf der Website http://news.silverseek.com veröffentlicht.

Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.butlerresearch.com.


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