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Wirtschaftspublizist: "Wir werden eine Orgie von Staatsbankrotten sehen"

28.07.2011  |  DAF
Open in new windowDie eurpäischen Staaten müssen sparen. Dazu gibt es laut Dr. Walter Wittmann keine Alternative: "Wenn weiterhin Geld in die Märkte gepumpt wird, dann sehen wir eine Reihe von Staatsbankrotten". Doch der Wirtschaftspublizist glaubt nicht, dass es Europa tatsächlich gelingen wird seine Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. "Ich rechne damit, dass sich einige Staaten dem Sparzwang widersetzen und sich zahlungsunfähig melden, um ihre Schulden loszuwerden", so seine Einschätzung.

Vor allem Italien könnte zum Problemfall für die EU werden. "Im Fall Italien ginge es um völlig andere Dimensionen, denn das Volumen dort ist so hoch wie Griechenland, Irland und Portugal zusammen. Bei einer Schieflage würde der Euro-Rettungsschirm nicht mehr ausreichen", sagt Wittmann. Er vertritt die Ansicht, dass man bei den hoch verschuldeten Staaten einen Schuldenerlass machen muss. Doch um die Banken zu schützen ist man zu solchen Schritten nicht bereit. Am meisten exponiert sind die französischen Banken. Deshalb hat Frankreich mit Deutschland einen freiwilligen Schuldenverzicht ausgehandelt.

Der Hintergrund: Die Staatsanleihen sind gegen Ausfälle versichert. Diese würde bei einem freiwilligen Schuldenverzicht aber nicht fällig, sondern nur bei einem erzwungenen. In einem solchen Fall drohte den Banken ein Ausfall, der bedrohliche Ausmasse annehmen würde. "Der Crash an diesem CDS-Markt, der inzwischen ein Volumen von 16.000 Milliarden Dollar hat, wäre nicht mehr aufzuhalten", so der Wirtschaftspublizist. Er rechnet deshalb fest mit einer neuen Finanzkrise.

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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG





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