Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Ein Bild wie tausend Tränen

10.08.2011  |  Richard Russell
Donnerstag, 4. August 2011 - Es ist kein schöner Anblick, unsere geliebte Börse abstürzen zu sehen, aber kurz vor ihrer Öffnung bietet sich mir nunmal dieser Anblick. Der Dow Jones ist um fast 300 Punkte gefallen, während sein Partner-Index, der Dow Jones Transportation (der Durchschnitt der 20 größten US-Transportunternehmen), um 155 Punkte gefallen ist. Es ist als habe die ganze Wut der Hölle die New Yorker Börse erfasst.

Warum ist das nun geschehen? Wo liegt der Fehler? Die Antwort lautet: Alles ist falsch. Die Nation leidet unter einer Schuldenlast, die in über 65 Jahren angehäuft und deren Schuldengrenze beständig überschritten worden ist; und anstatt die Fehler zu beheben, sind die USA dabei, sich zu kleine Bandagen auf ihre ausufernden Krebswunden zu klatschen. Es ist eine Tatsache, dass wenn ein privates Unternehmen diesen gleichen Weg beschritten hätte, es längst dazu gezwungen worden wäre, seine Insolvenz anzuzeigen.

Die USA sind "zu groß", dass ihre Bonität in der Beurteilung der Rating-Agenturen herabgestuft werden würde. Die Auswirkungen einer solchen Neubewertung sind zu folgenreich. Im Gegenteil: die Börse hat die Arbeit der Rating-Agenturen nun dafür übernommen. Nach all dem ist der Absturz vergleichbar mit einer Bonitätsbeurteilung von AAA zu AA oder schlechter.

In diesem Geschäft sagt ein Bild soviel wie tausend Tränen. Im folgenden sehen wir den "Dow Jones Industrial Average" unterhalb seines 50-Tages- als auch seines 200-Tages-Durchschnittes und weit unterhalb seiner Tiefs im Juni. Der Dow Jones ist in 8 der letzten 10 Tage gefallen. Ist er deswegen überkauft? Ja, wirklich er ist überkauft, aber niemand hat das bisher dem Markt mitgeteilt.

Im folgenden sehen wir auch den Transport-Index (DJTI), er fällt in Stufe und Haltelinie wie der Dow. Wie der Dow ist auch der Transportation-Index überkauft, ja das ist er.

Aber wenn der Markt sich nicht mehr nach den "normalen" Entwicklungen ausrichtet, wird etwas neues kommen. Ich frage mich "was steht denn neues" an. Das einzige, an was ich denken muss, ist, dass die US-Wirtschaft unverrichteter Dinge (erneut) in den Sumpft einsinkt. Offensichtlich hat die "Große Depression2, wie dies wiederholt verkündet worden war, noch nicht ihr Ende gefunden, und – ob überverkauft oder nicht - die Börsenaktien (und die Anleihen) sagen uns: "Es geht noch weiter".

Open in new window


Open in new window


In der Zwischenzeit fallen, abgesehen von den US-Budget-Problemen auch die europäischen Aktien zurück, und drücken auch auf das US-Eigenkapital. Am Dienstag habe ich einen Chart von dem stolpernden deutschen Markt gezeigt. Heute nehme ich den französischen Aktienmarkt in den Blick, und darunter den Markt in Großbritannien. "Da hast Du uns etwas schönes eingebrockt, Stanley!" (Zitat aus "Dick und Doof" mit Stan Laurel und Oliver Hardy)

Open in new window


Open in new window


Mein Primär Trend-Index (Primary Trend Index, PTI) hat schließlich gedreht und wurde am 29. Juli bärisch. Zur gleichen Zeit ist der Markt streng überverkauft. Früher, wenn mein PTI zu einem solchen bärischen Punkt herabfiel, war der Markt so weit überverkauft, dass eine Rallye einsetzte. Das ist so weit noch nicht der Fall. Die Geschichte wiederholt sich nicht immer oder findet nicht immer einen Reim.

Was das Gold angeht, so hat es etwas nachgegeben, doch wird es immer noch um die 1.600 US Dollar verkauft. Goldbesitzer haben das Metall verkauft, um ihre Barquote zu erhöhen. Aber irgend jemand kauft es auch über 1.600 US-Dollar.


© Richard Russell
Dow Theory Letters



Dieser Artikel wurde am 05. August 2011 auf 321gold.com veröffentlicht und exklusiv von Dr. Markus Wolf für GoldSeiten.de übersetzt.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"