Folker Hellmeyer: "Infarktsituation?
12.08.2011 | DAF
Die europäische Schuldenkrise ist prekär und zieht immer weitere Kreise. Die Gerüchte um Frankreich haben die Märkte wieder ungemein verunsichert. Die EZB versucht mit dem Kauf von Staatsanleihen Sicherheit zu verbreiten. Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank meint allerdings, dass es nicht die Aufgabe der EZB ist und das nur eine konsequente Politik die Krise lösen kann.
Folker Hellmeyer ist der Meinung, dass die Politik nicht in der Lage ist, angemessen zu handeln. Daher wird die EZB gezwungen die Funktion der Politik zu übernehmen. "Das sehen wir mit dem Ankauf der spanischen und italienischen Staatsanleihen. Das ist eine sehr unglückliche Situation", mahnt Hellmeyer. Trotzdem sei die heikle Aufgabe in Europa eine politische, die schnell gelöst werden muss und nicht auf andere abgewälzt werden darf.
Hellmeyer appelliert: "Wir dürfen mit der Eurozone und der Stabilität, die inhärent in diesem System gegeben ist nicht weiter so liederlich umgehen, sonst werden wir einen hohen Preis bezahlen."
Hellmeyer schenkt der EZB in der Krise großes Vertrauen. "Sie ist in meinen Augen die Institution Europas, die die größte Erfolgsbilanz zu verbuchen hat." Die Strategie Deutschlands hingegen verfolgt einen ordnungspolitisch orientierter Ansatz. Hellmeyer ist der Meinung, dass dieser Ansatz keine Lösung für die derzeitige Krisenlage liefert. "In einer Infarktlage auf Ordnungspolitik sakrosankt zu bestehen, bedeutet nichts anderes als den Weg von 1929/32 zu gehen", warnt Hellmeyer. Die EZB liefert indes ein reaktionsfähiges Produkt mit dem Potential die Krise aufzulösen.
"Die Infarktsituation wird provoziert durch latente Angriffe gegen einzelne Länder", meint Hellmeyer. Diese Gerüchte seien verheerend, denn obwohl dementiert, würden sie das Vertrauen in diese Länder und ihren Ruf schädigen. Er sieht die Schuld dafür bei "der Finanzaristokratie in London und New York". Europa sei nur noch ein Spielball. Es gibt keine Gründe für die das harte Urteil gegen die EU und ihre Mitglieder, argumentiert Hellmeyer.
Wie er die Kritikfähigkeit gegenüber der US-Regierung einschätzt, erfahren sie im Beitrag.
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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Folker Hellmeyer ist der Meinung, dass die Politik nicht in der Lage ist, angemessen zu handeln. Daher wird die EZB gezwungen die Funktion der Politik zu übernehmen. "Das sehen wir mit dem Ankauf der spanischen und italienischen Staatsanleihen. Das ist eine sehr unglückliche Situation", mahnt Hellmeyer. Trotzdem sei die heikle Aufgabe in Europa eine politische, die schnell gelöst werden muss und nicht auf andere abgewälzt werden darf.
Hellmeyer appelliert: "Wir dürfen mit der Eurozone und der Stabilität, die inhärent in diesem System gegeben ist nicht weiter so liederlich umgehen, sonst werden wir einen hohen Preis bezahlen."
Hellmeyer schenkt der EZB in der Krise großes Vertrauen. "Sie ist in meinen Augen die Institution Europas, die die größte Erfolgsbilanz zu verbuchen hat." Die Strategie Deutschlands hingegen verfolgt einen ordnungspolitisch orientierter Ansatz. Hellmeyer ist der Meinung, dass dieser Ansatz keine Lösung für die derzeitige Krisenlage liefert. "In einer Infarktlage auf Ordnungspolitik sakrosankt zu bestehen, bedeutet nichts anderes als den Weg von 1929/32 zu gehen", warnt Hellmeyer. Die EZB liefert indes ein reaktionsfähiges Produkt mit dem Potential die Krise aufzulösen.
"Die Infarktsituation wird provoziert durch latente Angriffe gegen einzelne Länder", meint Hellmeyer. Diese Gerüchte seien verheerend, denn obwohl dementiert, würden sie das Vertrauen in diese Länder und ihren Ruf schädigen. Er sieht die Schuld dafür bei "der Finanzaristokratie in London und New York". Europa sei nur noch ein Spielball. Es gibt keine Gründe für die das harte Urteil gegen die EU und ihre Mitglieder, argumentiert Hellmeyer.
Wie er die Kritikfähigkeit gegenüber der US-Regierung einschätzt, erfahren sie im Beitrag.
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