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Zur Hölle mit der Öffentlichkeit

13.08.2011  |  Theodore Butler
Es folgt ein Auszug aus einem Update, das Abonnenten am 10. August 2011 erhielten. Informationen zum Abonnement erhalten Sie unter www.butlerresearch.com.

Es ist wichtig, die Dynamiken hinter den starken Preisbewegungen der letzten Zeit so gut wie möglich zu verstehen. Es liegt in der Natur des Menschen, jeden plausibel klingenden Grund zu akzeptieren, wenn er konform mit der Preisbewegung geht. Bei großen Preisbewegungen fordern wir sofortige Erklärungen und akzeptieren anschließend jede gebotene Erklärung - auch wenn sie einer weiterführenden gründlichen Analyse nicht standhalten würde.

Als Grund für die starken Kursverluste bei Kupfer und Rohöl wurde beispielsweise die Schwäche der Weltwirtschaft angeführt und akzeptiert. Wir wissen allerdings, dass sich die Weltwirtschaft wie auch die Kupfer- und Ölfundamentaldaten gar nicht so schnell ändern können, als dass sie als tatsächliche Erklärung dienen könnten. Ich möchte Ihnen jetzt meine persönliche Sicht auf die wahren Ursachen der verrückten Preisvolatilität unterbreiten und Ihnen dann etwas Konstruktives vorschlagen, wie Sie darauf reagieren können.

Hinter der Volatilität steckt ungezügelte Spekulation und wildes computerisiertes HFT-Trading (Hochfrequenzhandel). Die Ölkurse fielen nicht um 20 $ pro Barrel und die Kupferkurse nicht um 25 Cent/ lb, weil es einen plötzlichen Nachfrageeinbruch oder einen plötzlichen Angebotsanstieg gegeben hatte. Hier ging es nur um übergeschnappten Spekulativhandel. Lassen Sie mich es spezifischer ausdrücken: Alle Prämissen, die den Terminhandel mit Rohstoffen ökonomisch rechtfertigen, sind verfälscht wurden und verkommen.

Die US-Gesetzgebung hat den Rohstoffterminhandel ausdrücklich deshalb zugelassen, damit legitime Produzenten und legitime Verbraucher sich absichern oder ihre Preisrisiken an Spekulanten weitergeben können. Die wilden Preisfluktuationen, die wir augenblicklich erleben, stehen jedoch nicht mit legitimen Absicherungsgeschäften in Verbindung. Die Volatilität ist Ausdruck eines anhaltenden Kampfes zwischen Spekulanten, beim dem die Marktteilnehmer mit legitimen Absicherungsabsichten ("Hedger") meist außen vor bleiben. Das lässt sich relativ einfach demonstrieren.

Die großen Preisbewegungen sind durch Verletzungen gleitender Durchschnitte und sowie andere technische Signale bedingt. In Folge dieser Kursänderungen stürmen Tech-Fonds wie auch andere Momentum-Trader in den Markt und wieder raus - oft auf Intraday-Basis. Diesen technisch orientierten Tradern stehen die "Commercials" gegenüber, die den gegenüberliegenden, komplementären Teil dieser Transaktion übernommen haben. Doch auch diese Commercials sind Spekulanten und keine legitimen "Hedger", als welche sie sich jedoch ausgeben. Echte Produzenten und Verbraucher betreiben keine Hedging auf Grundlage sich täglich verändernder gleitender Durchschnitte. Echte Hedger betreiben kein Trading. Echte Hedger machen sich nicht den Hochfrequenzhandel zu Nutze.

Fakt ist, dass die Commercial-Trader schlicht und einfach gegen die Tech-Fonds-Spekulanten traden - und das macht die Commercial-Trader ebenfalls zu Spekulanten. Das ist eine wichtige Unterscheidung - und auch der Grund, warum die großen Commercials beim COMEX-Gold möglicherweise jetzt Probleme bekommen - denn sie hatten überhaupt keine Absicherungsgeschäfte betrieben, und ihre Short-Spekulation könnte sich als schwere Fehlkalkulation herausstellen, weil die Geschäfte von Anfang an nicht als legitime Absicherung gedacht waren.

Sollte meine Analyse korrekt sein, dann geht der größte Teil der Volatilität auf das Konto eines großen kranken und ungezügelten Spekulationsspiels. Zu den Spekulanten zählen nicht nur die offenkundigen und ersichtlichen Spekulanten, sondern auch die Commercials, die vorgeben, Hedger zu sein. Zu diesen verkleideten Commercial-Spekulanten zählen auch unsere größten Banken, wie JP Morgan. Wie kam es dazu, dass unsere versicherten Einlageninstitutionen zu den größten Spekulanten avancierten? Diese spekulativen Trading-Aktivitäten seitens der Großbanken hat die aktuelle Preisvolatilität deutlich verstärkt und auch die Gefahr systemischer Risiken erhöht. Zu was kann das gut sein?

Dazu kam es, weil die Struktur unseres Finanzsystems immer mehr Spekulation seitens unserer wichtigen Finanzinstitutionen gefördert hat. Ein kriminelles Unternehmen führt uns in den Ruin - auch bekannt als CME Group. Die CME Group ist davon abhängig geworden, immer mehr sinnloses, spekulatives Daytrading zu fördern, um immer fettere Abschlusszahlen zu bekommen. Die Rolle der CME ist so schädlich, dass die Öffentlichkeit zur Hölle fahren muss, damit es der CME Group gut geht.

Was können wir in Anbetracht dieser bedauerlichen Lage machen? Nichts anderes, als wir ohnehin schon getan haben, nämlich Petitionen an die Aufsichtsbehörden schreiben und von ihnen fordern, dass sie geltendes Recht bezüglich Manipulation und marktstörende Trading-Praktiken durchsetzt. Ich bin immer noch überzeugt, dass dies der beste und vielleicht einzig konstruktive Weg ist. Ich werde Sie nicht anbetteln, die Behörden zu kontaktieren, sollten Sie das Gefühl haben, Ihre Zeit damit zu verschwenden. Ich werde Ihnen ebenfalls nicht versprechen, dass die Behörde das Richtige tun wird - weil das in ihrer Macht liegt. Ich weiß nur, dass der Silbermarkt manipuliert wird - mit Hilfe einer konzentrierten Short-Position an der COMEX - und das verstößt gegen das Gesetz. Man muss immer tun, was man für richtig hält, ganz gleich wie es ausgeht oder wie oft man es in der Vergangenheit schon versucht hat oder ob andere auch das Richtige tun.

Ich persönlich weiß, dass ich diesen Artikel an die CFTC senden werde (als auch an die CME und JP Morgan). Ich fordere Sie auf, dasselbe zu tun, wenn Ihnen das mehr liegt. Sie könnten auch in Ihren eigenen Worten schreiben und die Behörde auffordern, die konzentrierte Short-Position beim Silber aufzulösen. Falls Sie schreiben, möchte ich Sie aber bitten, respektvoll zu bleiben, damit die Intention ihrer Botschaft nicht verzerrt wird. Ich weiß, die meisten von uns sind es furchtbar leid, dass das Silberverbrechen weiterläuft und die Aufsichtsbehörden weiter unfähig sind, einzuschreiten, aber um Wirkung zu erzielen, müssen Sie über Ihren Emotionen stehen.

ggensler@cftc.gov Chairman Gensler
mdunn@cftc.gov Kommissar Dunn
bchilton@cftc.gov Kommissar Chilton
jsommers@cftc.gov Kommissar Sommers
somalia@cftc.gov Kommissar O’Malia


© Theodore Butler



(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 11.08.2011 auf der Website http://news.silverseek.com veröffentlicht.

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