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Weitere Verluste beim Gold

08.05.2013  |  Przemyslaw Radomski
Der Einbruch des Goldkurses hat einen neuen Ansturm auf physisches Gold ausgelöst, der nicht abzureißen scheint. Rekordmengen Geld verlassen den “Papier-Sektor” (also Futures und ETFs) und fließen in die Banken oder die Prägeanstalten, um gegen Münzen oder Barren eingetauscht zu werden, falls man diese bekommen kann. Die Stärke der physischen Käufe durch Privatinvestoren kam für die Händler und Prägeanstalten überraschend, und sie haben Probleme, der Nachfrage Herr zu werden. Dieser plötzliche Ansturm deutet auf angestaute Nachfrage und Nachholbedarf hin, gerade in Länder wie China und Indien.

Papiermärkte und den physische Goldmärkte scheinen sich immer stärker voneinander abzukoppeln. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit haben die Papierverkäufer diesen Ansturm auf physisches Gold nicht vorhergesehen. Könnte es aber sein, dass der physische Markt hier nur ein Nachzügler ist und bestehende Diskrepanz mit einem Selloff ausgleichen wird? Sondieren wir also die Lage.

Laut “Physical Gold", einer Investmentfirma, gibt es für bestimmte Münzen Wartelisten von 3 Wochen, für Goldbarren sind es teilweise vier bis sechs Wochen. Zuvor konnten diese Produkte noch innerhalb weniger Tage geliefert werden.

Die US Mint musste nach steigenden Absätzen den Verkauf bestimmter Münzen aussetzen. Allein im Monat April verkaufte die US-amerikanische Prägeanstalt geschätzte 210.000 Unzen in Goldmünzen- das ist das 3 ½-fache der 62.000 Unzen, die im Vormonat März abgesetzt wurden.

Die australische Prägeanstalt “Perth Mint” musste an den Wochenenden Überstunden machen, um die eingegangenen Aufträge befriedigen können, die ein Niveau wie zuletzt zur Finanzkrise 2008 erreicht haben (eine Bestätigung unserer Vergleiche zu 2008).

Einigen Berichten zufolge sollen in Istanbul und Dubai keine Investment-Goldbarren mehr verfügbar sein, so Bloomberg. Beim Kauf von Kilobarren sollen Großhändler und Großkäufer inzwischen einen Aufschlag von 6 $ bis 9 $ pro Unze zahlen.

Nach Aussagen eines US-Münzengeschäfts sollen die Absätze von Krügerrand-Münzen letzte Woche um 468% gestiegen sein, da Investoren jetzt verstärkt Edelmetalle zu Preisen kaufen, die sie als Schnäppchenpreise betrachten.

Die Financial Times schrieb, dass Asien beim physischen Gold gerade die stärksten Absatzschübe seit 30 Jahren erlebt. “Käufer durchkämmen Asien auf der Suche nach physischem Gold”, titelte die Zeitung.

Schweizer Veredlern sind unterdessen die 1-Kilo-Goldbarren ausgegangen (Kostenpunkt: ca. 48.000 $). Aktuell gibt es eine einmonatige Wartezeit für Lieferungen.

Die physischen Goldbestände in den Lagern der Terminbörse Comex (CME Group) in New York sind fast auf ein 5-Jahre-Tief gesunken. Das ist ein weiteres Zeiten, dass der Crash des Goldkurses einen Nachfragewahn ausgelöst hat, so heißt es in einem Bericht von Reuters.

Gut, Sie sehen also schon, was ich meine. Die Goldbugs kommen aus der Deckung und wollen nun jenes Gold, auf das sie beißen können. Auf der ganzen Welt nutzen Privatinvestoren die Kursrücksetzer, um sich aufs physische Gold zu stürzen. Man sollte dabei nicht vergessen, dass der Kauf physischen Goldes mit einigen Mühen verbunden ist. Man kann nicht einfach eine Kauforder auslösen, wie beispielsweise für ETF-Anteile. Käufer physischer Goldbestände kaufen nicht aus kurzfristigen Erwägungen heraus - sie wollen es eine ganze Zeit lang behalten.

Wir von Sunshine Profits haben schon immer die Vorzüge physischen Golds gegenüber den Papier-Varianten hervorgehoben, wenn es um langfristige Investitionen geht. Wenn Sie als Anleger mehr als ein Jahr vorausplanen, dann sollten Sie physisches Metall kaufen und keine Versprechen anderer, die Ihnen irgendwann später auf Grundlage der dann herrschenden Kurse etwas Geld auszahlen. Für kurzfristige Trades sind die ETF aber ok. Übrigens finden Sie auf unserer Webseite zwei Themenbereiche, die Ihnen bei Suche nach den besten Instrumenten für Investitionen und Spekulation helfen sollten: “How to buy Gold” und “Gold/ Silver ETF Ranking”.

Schauen wir jetzt auf die Charts, um zu sehen, was in den kommenden Wochen beim Gold ansteht. Fangen wir mit dem mittelfristigen Gold-Chart an (Quelle: http://stockcharts.com).

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Eine kurze Analyse zeigt uns, dass Gold zu seinem ehemaligen Unterstützungsniveau zurückgesetzt hat (sinkende, gestrichelte Linie) und dieses als Widerstand bestätigte. Aktuell könnte es sich dabei auch nur um eine Pause innerhalb einer Aufholbewegung handeln, allerdings zeigt der kurzfristige Haupttrend derzeit im Allgemeinen nach unten, auch wenn Gold in der Zwischenzeit schon wieder ungefähr die Hälfte der jüngsten Kursverluste wettgemacht hatte. Aktuell spricht einiges für eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung, und auch der RSI-Indikator zeigt, dass das durchaus möglich ist. Der Indikator bewegt sich nicht mehr im überverkauften Bereich, sondern fast schon im mittleren Bereich. Wir hatten zudem im Artikel der letzten Woche (Gold Price in May 2013) die Bedeutung der langfristigen Zyklen im Goldmarkt diskutiert - diese Zyklen deuten auf weitere Verluste und auf die Ausbildung einer abschließenden Talsohle in den kommenden Wochen hin.




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