"Gedenktage..."
27.08.2011 | Dr. Dietmar Siebholz
Heute Nachmittag gab ich ein Interview, in dem ich mich zu einigen Aspekten des Goldmarktes geäußert habe; in diesem Interview konnte ich auch die wenigen neuen Erkenntnisse aus einer am Vortag erlebten Veranstaltung der Deutschen Bundesbank in Hamburg verwerten.
Während des Interviews, in dem ich auch zum Schließen des Gold-Fensters durch Nixon in 1971 Stellung nahm, fiel mir auf, dass es wichtige Gedenktage gibt, an die man sich immer erinnern sollte, ja muss.
Fangen wir einmal mit den persönlichen für mich wichtigen Gedenktagen an. Da wäre der 15.08.1941 zu nennen, an dem mein Vater nach Erhalt einer hohen Militärauszeichnung nach der Kesselschlacht von Kursk in Russland eine Woche Heimaturlaub bekam. Warum dieser Termin für mich so wichtig war? Nur für Nicht-Pisa-Geschädigte und in der Mathematik firme Leser: Ich bin am 03.05.1942 geboren.
Am 15.08.1998 traf ich meine Katrin (nun inzwischen Frau Dr. Katrin Siebholz) das erste Mal und dieses Treffen veränderte mein Leben in jeder Form.
Nun zu den gesellschaftlich wichtigen Gedenktagen. Am 15.08.1961 war der am 13.08.1961 begonnene Mauerbau in Berlin abgeschlossen: Ost-Berlin war danach vollständig von West-Berlin abgeriegelt.
Am 15.08.1971 war der Anteil des am Londoner Bullion (Goldbarren)-Marktes handelbaren US-Goldes fast vollständig erschöpft. Vielleicht war die Erkenntnis, dass nun auch der letzte Rest des vorher so üppigen Goldbestandes der USA dank der hohen und ungedeckten Militärausgaben der USA schnell zur Neige gehen würde, der Anlass dafür, dass Nixon - wie man es so schön umschrieben ausdrückte - "das Goldfenster" geschlossen hat.
Für letale und unangenehme Nachrichten und Begebenheiten haben wir ja schon unsere "netten" euphemistischen Umschreibungen (z.B. "mein Nachbar hat den Löffel abgegeben"), die ganz besonders in der Politik beliebt sind, weil sie die wahren Hintergründe verbal vernebeln. Nach dem Inhalt des Bretton Woods-Abkommens, mit dem die USA sich das unbezahlbare Recht des Dollars als einziger Welt-Reservewährung sicherten (also die Amerikaner damit den permanenten Freifahrtschein erhielten, sich auf Kosten der restlichen Welt unbehelligt verschulden zu dürfen) Ohne die politische euphemistische Beschönigung kurz: das war die Insolvenzerklärung der USA.
Noch etwas zu den rein deutschen Gedenktagen: Am 8.Mai 1945 kapitulierte Deutschland; das ist ja allgemein bekannt. Merken Sie sich aber auch den 08.05.2010. An dem Tag erklärte Angela Merkel das erste Mal vor einem "inneren" Kreis, dass zur alternativlosen Rettung des Euros eine Mithaftung Deutschlands für die Schulden der anderen EU-Partner unvermeidlich sei und am 10.05.2010 hat sie es dann auch öffentlich verkündet. Die Dame hat ein hervorragendes sicherlich durch ihre Agitatoren-Erfahrungen in ihrem früheren System geschultes Geschichtsverständnis oder sollte das gleiche Datum nur ein Zufall sein?
Wenn das persönliche Treffen von Herrn S (Frankreich) und Frau M. (BRD) zum Thema "Euro-Bonds" - also der Ausgabe von EURO-Anleihen für die alle EU-Staaten haften sollten, vorübergehend als gescheitert anzusehen sein sollte, darf ich festhalten, dass die Rettungsschirme und die fehlende parlamentarische Kontrolle durch die Zahlerstaaten ohne Zweifel die Endrunde des Verfalls eingeläutet haben.
Warum "Endrunde"? Wenn Sie nun aber glauben sollten, bei uns würde es mit dem Verfall ebenso lange dauern wie bei den USA, dann irren Sie sich. Erstens haben wir keine so mächtige Militärmaschine hinter uns, mit der wir Freund und Feind unter Druck setzen können, zweitens werden wir politisch nicht unter Beachtung des im Eid definierten Zieles "Schaden vom deutschen Volke abzuwenden" geführt und drittens haben wir uns ja in den letzten 50 Jahren so an die Opferrolle gewöhnt oder gewöhnen lassen, dass wir kaum noch die Energie aufbringen werden, uns für unsere eigenen Interessen zu engagieren.
Es wird also schneller gehen. Stellen Sie sich darauf ein und merken Sie sich bitte das Datum 8.Mai 2010 resp. 10.05.2010 in Ihrem Gedenktages-Kalender vor. Das ist der Tag der zweiten deutschen Kapitulation, dieses Mal Gottseidank ohne Krieg. Ob diese Erkenntnis aber später im Rückblick auf die folgenden Jahre Trost spenden wird, werden wir noch sehen.
© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de
www.emuro.de
Während des Interviews, in dem ich auch zum Schließen des Gold-Fensters durch Nixon in 1971 Stellung nahm, fiel mir auf, dass es wichtige Gedenktage gibt, an die man sich immer erinnern sollte, ja muss.
Fangen wir einmal mit den persönlichen für mich wichtigen Gedenktagen an. Da wäre der 15.08.1941 zu nennen, an dem mein Vater nach Erhalt einer hohen Militärauszeichnung nach der Kesselschlacht von Kursk in Russland eine Woche Heimaturlaub bekam. Warum dieser Termin für mich so wichtig war? Nur für Nicht-Pisa-Geschädigte und in der Mathematik firme Leser: Ich bin am 03.05.1942 geboren.
Am 15.08.1998 traf ich meine Katrin (nun inzwischen Frau Dr. Katrin Siebholz) das erste Mal und dieses Treffen veränderte mein Leben in jeder Form.
Nun zu den gesellschaftlich wichtigen Gedenktagen. Am 15.08.1961 war der am 13.08.1961 begonnene Mauerbau in Berlin abgeschlossen: Ost-Berlin war danach vollständig von West-Berlin abgeriegelt.
Am 15.08.1971 war der Anteil des am Londoner Bullion (Goldbarren)-Marktes handelbaren US-Goldes fast vollständig erschöpft. Vielleicht war die Erkenntnis, dass nun auch der letzte Rest des vorher so üppigen Goldbestandes der USA dank der hohen und ungedeckten Militärausgaben der USA schnell zur Neige gehen würde, der Anlass dafür, dass Nixon - wie man es so schön umschrieben ausdrückte - "das Goldfenster" geschlossen hat.
Für letale und unangenehme Nachrichten und Begebenheiten haben wir ja schon unsere "netten" euphemistischen Umschreibungen (z.B. "mein Nachbar hat den Löffel abgegeben"), die ganz besonders in der Politik beliebt sind, weil sie die wahren Hintergründe verbal vernebeln. Nach dem Inhalt des Bretton Woods-Abkommens, mit dem die USA sich das unbezahlbare Recht des Dollars als einziger Welt-Reservewährung sicherten (also die Amerikaner damit den permanenten Freifahrtschein erhielten, sich auf Kosten der restlichen Welt unbehelligt verschulden zu dürfen) Ohne die politische euphemistische Beschönigung kurz: das war die Insolvenzerklärung der USA.
Noch etwas zu den rein deutschen Gedenktagen: Am 8.Mai 1945 kapitulierte Deutschland; das ist ja allgemein bekannt. Merken Sie sich aber auch den 08.05.2010. An dem Tag erklärte Angela Merkel das erste Mal vor einem "inneren" Kreis, dass zur alternativlosen Rettung des Euros eine Mithaftung Deutschlands für die Schulden der anderen EU-Partner unvermeidlich sei und am 10.05.2010 hat sie es dann auch öffentlich verkündet. Die Dame hat ein hervorragendes sicherlich durch ihre Agitatoren-Erfahrungen in ihrem früheren System geschultes Geschichtsverständnis oder sollte das gleiche Datum nur ein Zufall sein?
Wenn das persönliche Treffen von Herrn S (Frankreich) und Frau M. (BRD) zum Thema "Euro-Bonds" - also der Ausgabe von EURO-Anleihen für die alle EU-Staaten haften sollten, vorübergehend als gescheitert anzusehen sein sollte, darf ich festhalten, dass die Rettungsschirme und die fehlende parlamentarische Kontrolle durch die Zahlerstaaten ohne Zweifel die Endrunde des Verfalls eingeläutet haben.
Warum "Endrunde"? Wenn Sie nun aber glauben sollten, bei uns würde es mit dem Verfall ebenso lange dauern wie bei den USA, dann irren Sie sich. Erstens haben wir keine so mächtige Militärmaschine hinter uns, mit der wir Freund und Feind unter Druck setzen können, zweitens werden wir politisch nicht unter Beachtung des im Eid definierten Zieles "Schaden vom deutschen Volke abzuwenden" geführt und drittens haben wir uns ja in den letzten 50 Jahren so an die Opferrolle gewöhnt oder gewöhnen lassen, dass wir kaum noch die Energie aufbringen werden, uns für unsere eigenen Interessen zu engagieren.
Es wird also schneller gehen. Stellen Sie sich darauf ein und merken Sie sich bitte das Datum 8.Mai 2010 resp. 10.05.2010 in Ihrem Gedenktages-Kalender vor. Das ist der Tag der zweiten deutschen Kapitulation, dieses Mal Gottseidank ohne Krieg. Ob diese Erkenntnis aber später im Rückblick auf die folgenden Jahre Trost spenden wird, werden wir noch sehen.
© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de
www.emuro.de