Magisches Dreieck aufgebrochen?
04.10.2005 | Dr. Jürgen Müller
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4. RenditeIm Rahmen der Renditebetrachtungen für Edelmetelle wurden beim Vortrag ebenfalls zwei wichtige Punkte angerissen: a) Inflation und b) die geologischen Reserven. Die Inflation ist für eine Rednitebetrachtung natürlich extrem relevant, da sich die reale Rendite bekanntlich aus Rendite minus Inflation ergibt. Zurückgehend auf den schottischen Philosophen und Ökonomen David Hume, definiert sich die Inflation seit 250 Jahren einzig und alleine als übermässiges Aufblähen der Geldmenge gegenüber der Menge an Sozialprodukt (siehe Artikel "Die Wahre Inflation" des Autors, bzw. www.wahre-inflation.de). Die Inflation für das zweite Quartal 2005 läßt sich demnach zu 6,2% berechnen. Ergo: Alle Anlageformen, die weniger Rendite als ca. 6% zu erwirtschaften in der Lage sind, vermindern das Vermögen des Anlegers. Ebenfalls interessant anzumerken in diesem Zusammenhang ist, dass sich die M3-Geldmenge des Euros in den letzten Wochen und Monaten weiter stark beschleunigt hat und derzeit bei knapp unter 8% Wachstum gegenüber dem Vorjahr liegt (Quelle: September Monatsbericht der EZB).
Dass sich jedoch eine gestiegene Geldmenge 1:1 und linear in ein Ansteigen der Inflation auswirkt (d.h. die Hume´sche Definition der Inflation beweist), wurden in mehreren empirischen Studien belegt.
Die Studie von UBS (linkes Bild, Quelle betrachtete den Zeitraum von 1993 bis 2002 und 119 Staaten (d.h. jeder Punkt ist ein Staat). Ergebnis: Eine höhere Geldmenge resultiert nahezu proportional (Steigung der gefunden Gerade ist 1,096) in höheren Preisen, sprich Inflation (wir erinnern uns, dass höhere Preise das Resultat von Inflation sind, nicht deren Grund oder Ursache). Die zweite Studie (Quelle) betrachtete einen Zeitraum von 1960 - 1990 und 110 Staaten und kam zum gleichen Ergebnis. Vergegenwärtigen wir uns nun noch die Geldmengenkurven z.B. der USA und der Eurozone, so wird ersichtlich, dass die Reise in Richtung Inflation geht, im Falle der USA sogar zu einer exponentiell steigenden Inflation (Korrelation mit einer mathematisch perfekt exponentiellen Kurve 99,97%!).
Es gilt also nach wie vor die Greenspan´sche Doktrin: "Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Konfiszierung durch Inflation zu schützen." Und da die Staaten ihren Bürgern leider weltweit diesen Standard nicht mehr zu bieten in der Lage sind, gilt es für jeden Bürger privat, sich selbigen zu schaffen.
Dass die geologischen Reserven in wenigen Dekaden aufgebraucht sein werden, wurde in vorigen Artikeln des Autors bereits erörtert und diskutiert.
Neben vielen weiteren Gründen, erscheint demnach die Renditeerwartung für Edelmetalle aufgrund der hohen Inflation und der zur Neige gehenden geologischen Reserven als sehr positiv.
Aufgrund der gezeigten Argumentationskette erscheint das magische Dreieck der Vermögensanlage seine Magie für den Fall der Edelmetalle verloren zu haben. Neben der höchsten Form der Liquidität und Sicherheit, bieten Gold und Silber auch hervorragende Renditeperspektiven und erfüllen somit alle Eckpunkte der Vermögensanlage:
In eigener Sache: Der Autor geht mit der Pro Aurum Begründung explizit konform, dass der Staatshaushalt auf kurz oder lang zu den bekannten Verwerfungen, nicht zuletzt im Geldsystem führen wird. Die Einkaufsgemeinschaft für Gold und Silber GbR stellt eine sinnvolle Möglichkeit dar, auch kleine Beträge ab 50,- Euro monatlich in physikalischem Gold und Silber anzusparen um damit eine Versicherung gegen die zu erwartenden Turbulenzen zu erwerben. Die Kündigungen von Geschäftsanteilen oder die physikalische Auslieferung von Barren ist jederzeit möglich.
© Jürgen Müller
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