Panik & Ängstlichkeit wirbeln den Sturm (Teil 1)
01.09.2011 | Jim Willie CB
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Was unterm Strich dabei raus kommt, ist gescheiten, fähigen Menschen, die sich näher mit wirtschaftlichen Fragen befassen sehr klar: Die Vereinigten Staaten haben überhaupt kein kapitalistisches Grundkonzept mehr und leiden nun schon drei Jahrzehnte unter Kapitalvernichtung. Die letzten drei, vier Jahre waren das Crescendo der Kapitalvernichtung, und als Höhepunktmelodie kamen die schrillen Quantitativen Lockerungen. Das amerikanische Ökonomenensemble hängt innig den Vorstellungen von Kreditverteilung und monetärem Wachstum nach - wobei sie der Illusion, man hätte es unter Kontrolle, erliegen. Sie verstehen nicht mehr, wie Kapitalbildung funktioniert und vertrauen stattdessen auf das, was Jackass mit bitter beabsichtigter Lästerei, als Bettel-Doktrin in Hinblick auf die Verbraucher und als Parasiten-Doktrin in Hinblick auf die Banken bezeichnet. Wenn Sie einem Straßenpenner Geld geben, wird er Kaffe kaufen und vielleicht ein Sandwich. Die US-Wirtschaft gründet auf Kaffee und Sandwiches, und auf nicht viel mehr, denn dem Verbraucher wird Geld in die Taschen und Geldbeutel gegeben, damit er es ausgibt. Die Verdorbenheit dieser ökonomischen Denkweise ist schockierend. Der Aktienmarkt und der Immobiliensektor (FEUER) ersetzten, mit tragischen Konsequenzen, Industriezweige und Fabriken. FEUER heißt Finanzsektor, Versicherung und Immobiliensektor - Feuer: ein hochironischer Spitzname, da die Feuer Kapital in starkem Maße verbrannten
Besonders ein Glaube beherrscht die amerikanischen Ökonomen: Wenn der Verbraucher wieder anzieht, wird die Industrie wachsen, einhergehend mit großen Investitionsausgaben und Wachstum am Arbeitsmarkt. Dieser Glaube ist vollkommen falsch herum und ein Symptom ökonomischer Ignoranz und Dummheit der Amerikaner. Der Konsument (Penner) ist auf Steuervergünstigungen angewiesen, auf sinkende Beiträge für Sozialversicherung & Krankenversicherung, auf erweiterte Arbeitslosenunterstützung, Abwrackprämiengeschenke, Steuervergünstigungen beim Immobilienerstkauf und mehr. All das sind Beispiele der Bettel-Doktrin, von der die US-Wirtschaft abhängig geworden ist. Beobachten Sie diese toxische, amerikanische Wirtschaftideologie.
Die parallele Parasitendoktrin für Banken ist ebenfalls schwer am Wirken, sie hat den Finanzsektor ausgeweidet. Standardmäßig werden strategische Krücken für den kaputten Sektor angeboten in Form staatlich gesponserter US-Staatsanleihen-Carry-Trades (unterstützt und gesteuert durch Zinsswaps), Wetten auf die Aktien des Sektor, deren Kurse ohnehin durch die verfälschenden FASB-Bilanzierungsregeln gestützt werden, Teilnahme an den Vielfliegerprogrammen der US Fed - wie beispielsweise Geldmarkt-Gratisbeigaben, strafloser Aktien-Blitzhandel (Hochfrequenz-Spielchen), Verbot ungedeckter Leerverkäufe von Aktien (Ausnahme gilt für Goldman Sachs) und ungedeckter Leerverkauf von US-Staatsanleihen (alter Betrugsklassiker). Siehe auch Nichtlieferungen, gestärkt durch Zinssatzswap-Endnachfrage, die dazu dienen, am anderen Ende Deckung zu erreichen - einer Winkelbörse ähnlich.
Ein Dank ergeht an Aaron Krowne und seine Mortgage Implode-Webseite für die unerschrockende Arbeit zum Hypotheken- und US-Staatsanleihenmarkt. Er fertigte auch das Diagramm zu nicht gelieferten US-Staatsanleihenlieferungen an. Schauen Sie sich den ML Implode-Artikel an (HIER). Insgesamt geht es hierbei um Anleihebetrug in Höhe von knapp 1 Billion $ - eine laufende Zahl. Die Story kam Mitte 2009 auf, nur um dann wieder unter organisiertem Druck zu verschwinden. Die Wall Street-Firmen verloren ihr Investmentbankengeschäft, sie fanden jedoch eine fruchtbare Liquiditätsquelle im ungedeckten (nackten) Leerverkauf von US-Staatsanleihen, deren Käufer die künstliche Zinsswapfabrik waren. Ohne diese Liquiditätsversorgung durch nackte Leerverkäufe wären die Stellenkürzungen an der Wall Street viel schlimmer ausgefallen - in etwa so wie die Stellenkürzungen in den Bankensektoren Londons und Europas. Die Parasitendoktrin hat hier ihr Vorzeigeprojekt, da die betrügerischen Verkäufe auch durch die Securities & Exchange Commission gedeckt werden, deren leitende Positionen mit Wall-Street-Exekutoren besetzt sind.
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Der Artikel wurde am 24.08.11 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.