Insbesondere Russland trat dabei als Verkäufer von Silber auf. Dieselbe Rolle spielt Russland auch bei Palladium, einem anderen Edelmetall mit vorrangig industrieller Verwendung. Der Umstand, dass die russische Zentralbank kontinuierlich Gold auf dem heimischen Markt aufkauft, nicht jedoch Silber, macht den Unterschied zwischen den beiden Edelmetallen in der Wahrnehmung des offiziellen Sektors ebenfalls deutlich.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, welcher gegen Silber als monetäres Metall spricht, ist, dass es im Gegensatz zu Gold in Krisenzeiten keine Wertstabilität verspricht, sondern bei konjunkturellen Abschwüngen mit in den allgemeinen Abwärtssog gezogen wird. So verliert es in den zehn stärksten Quartalsabschwüngen des realen US-Bruttoinlandsproduktes seit 1968 im Schnitt 4,5% seines Wertes. Zum Vergleich: Gold kann dagegen in den entsprechenden Quartalen durchschnittlich um 18% hinzugewinnen. Für das Halten von Gold spricht, dass es als eine Art Versicherung gegen globale Turbulenzen dient (siehe dazu unsere letzte Publikation "Ist Gold krisensicher?" vom 9. August 2011). Silber aber ist hierfür jedoch ungeeignet, sondern überzeugt nur in konjunkturell guten Zeiten.
Allerdings ist im vergangenen Jahrzehnt ein interessanter Trend zu erkennen. Mit nur noch 53% an der gesamten Nachfrage verringerte sich der Anteil der Industrie im Jahr 2010 deutlich. Die dafür erstarkende Investmentnachfrage in Form von Silber-ETFs und Münzverkäufen deutet darauf hin, dass Silber als Wertgegenstand wieder an Bedeutung gewinnt (Grafik 4). Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen, erscheint ein Comeback des weißen Edelmetalls als wertstabile Anlage und Alternativwährung wieder möglich. Zum jetzigen Zeitpunkt allerdings ist festzuhalten, dass Silber nach wie vor mehrheitlich die Charakteristika eines klassischen Rohstoffes aufweist.
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