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Rohstoff Express: Bärenmarkt beim Rohöl?

06.10.2005  |   Sebastian Hell
Äußerst interessant finde ich den heutigen Verlauf des Ölmarktes. Obwohl vom US Department of Energy berichtet wurde, dass die Rohölreserven um 300.000 Barrel zurückgegangen sind und außerdem die Kapazität der Ölraffinerien nur bei 69,8% liegen soll, geben die Notierungen des Light Crude Futures um 0,41 $ nach. Bereits gestern hatte ich berichtet, dass der Markt nicht mehr auf Evakuierungnews reagierte und damit enorme Schwächeanzeichen erkennen lies. So wie es momentan scheint, befinden wir uns beim Ölpreis in einem Bärenmarkt der wahrscheinlich noch einige Zeit anhalten dürfte. Vor allem da sich inzwischen sogar Venezuela bereit erklärt hat zwei zusätzliche Öltanker in die USA zu senden um hier die Versorgungssituation zu lockern. Somit ist den Bullen der Teppich unter den Füßen weggezogen worden, da es keine Probleme mit der Rohölversorgung geben wird.

Der Euro konnte heute bis auf ein Intraday Hoch von 1,1987 $ steigen, nachdem der US Dienstleistungsindex überraschenderweise von 65 auf 53,3 Zähler eingebrochen ist. Der Konsens der Marktteilnehmer lag bei etwa 60. Trotz der negativen Daten für den Dollar konnte der Euro seine Tagesgewinne nicht halten und ist inzwischen auf 1,1958 $ zurück gekommen. Es sieht ganz so aus, als ob wir heute nur eine kleine Gegenbewegung in einem übergeordneten Abwärtstrend gesehen haben.

Für Soft Commodity Investoren dürfte interessant sein, dass sich vor der Küste Floridas ein neuer Tropensturm namens Tammy zusammen gebraut hat. Momentan liegen die Windgeschwindigkeiten noch bei 40 mph, was deutlich unter denen eines Klasse eins Hurricanes von 74 mph liegt. Ob Tammy zu einem Wirbelsturm werden wird bleibt ungewiss, da die Meteorologen mit einem baldigen Landgang in Florida oder Georgia rechnen. Die Futures für Orangensaft reagierten hierauf mit einem bisherigen Plus von 1,30 Cents, da zumindest starke Winde sowie heftige Regenfälle in den Orangenanbaugebieten erwartet werden.

Ein weiterer Gewinner des heutigen Tages sind die Baumwollfutures. Die Crop Ratings sind gegenüber der Vorwoche erneut um 1% zurückgegangen und treiben dadurch Spekulationen an, dass die beiden Hurricanes Rita und Katrina die Qualität der Pflanzen vermindert haben. Des weiteren ist die momentane Stärke des Baumwollehandels sehr beeindruckend, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass man überall fast nur auf Bären trifft die von weiter fallenden Kursen predigen. Bis jetzt konnte der Markt all diese negativen News locker abschütteln und auch die chinesische Nachfrage bleibt weiterhin stabil. In der letzten Woche wurden 219.900 RB (running bales) an Baumwolle verkauft, was über den Erwartungen der Händler lag. Des weiteren liegen die kumulierten Käufe bereits mit 12% über dem Niveau des Vorjahres.


© Sebastian Hell

    Quelle: www.derivate-magazin.de
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