Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Verlieren die Marktmanipulateure jetzt ihre aussichtslose Schlacht?

11.06.2013  |  Claus Vogt
- Seite 2 -
Bescheidenheit ist eine Zier

Ganz ohne Hybris und damit sehr viel bescheidener treten hingegen die Marktwirtschaftler auf. Sie stehen in der Tradition der Österreichischen Schule der Ökonomie, in deren Mittelpunkt sich das menschliche Handeln befindet. Im Unterschied zu den Zentralbankbürokraten und anderen Planwirtschaftlern maßen diese Ökonomen sich nicht an, den „richtigen“ Preis von irgendetwas zu kennen, auch nicht den Preis von Kapital, das heißt den Zins.

Deshalb fordern sie, dass die Preisfindung dem Mechanismus freier Märkte überlassen werden sollte. Denn an freien Märkten werden alle verfügbaren Informationen aller Marktteilnehmer verarbeitet. Und das Ergebnis dieses Informationsverarbeitungsprozesses ist der Preis.


Preismanipulationen führen zu Butterbergen und Spekulationsblasen

Dieser marktwirtschaftlich bestimmte Preis geht anschließend wieder als wichtiges Datum, als Information in die Pläne von Produzenten und Konsumenten ein. Auf diese Weise kommt dem Preis eine unverzichtbare Steuerungsfunktion beim Aufbau der Wirtschaftsstruktur zu.

Wer Preise manipuliert, verhindert die Entstehung einer effizienten Wirtschaftsstruktur. Er gibt systematisch Fehlsignale, die zu Fehlentscheidungen und Fehlinvestitionen führen müssen. Bei Milch und Butter führten planwirtschaftliche Fehlsignale in Europa einst zu "Butterbergen“ und "Milchseen“. Bei den von Zentralbankern manipulierten Preisen von Geld und Kredit kommt es zu Spekulationsblasen, zur Überschuldung ganzer Staaten, zu Inflation sowie zu einer systematischen Zerstörung der gesamten Wirtschaftsstruktur. Das Ausmaß dieser Zerstörung wird allerdings erst sichtbar, nachdem die Blasen geplatzt sind.

Dabei gilt ein einfacher Zusammenhang: Je größer die Manipulationen sind und je länger sie anhalten, desto ausgeprägter werden die Spekulationsblasen und die realwirtschaftlichen Fehlentwicklungen und mit ihnen die unvermeidliche Anpassungskrise, die stets am Ende solcher planwirtschaftlicher Episoden steht.

Das gewaltige Ausmaß der geldpolitischen Manipulationen der vergangenen Jahre lässt nur einen Schluss zu: Die nächste Krise wird alles bisher Gesehene weit übertreffen.


Zunehmende Instabilität an den Finanzmärkten nicht nur in Japan
 
Wann wird es soweit sein? Wann werden die Blasen platzen? Wann wird die internationale Zentralbanknomenklatura die Grenzen ihrer Macht erfahren? Wann dürfen wir die finalen Ergebnisse ihres historisch einmaligen geldpolitischen Experiments erwarten?

An den Finanzmärkten mehren sich die Zeichen, die darauf hindeuten, dass es bald so weit sein wird. Speziell in Japan scheinen die Märkte nicht mehr das zu tun, was ihre Manipulateure wünschen. Die Volatilität hat vor allem an den Rentenmärkten in den vergangenen Wochen dramatisch zugenommen, ein klares Zeichen für wachsende Instabilität. Aber auch am japanischen Aktienmarkt und am Devisenmarkt geht es zunehmend turbulenter zu.


Zinssatz 10-jähirger japanischer Staatsanleihen, 2012 bis 2013

Open in new window

Steigende Zinsen trotz massiver Anleihekäufe der Zentralbank sind sicherlich nicht im Sinne der Erfinder.
Quelle: www.bigcharts.com
Quelle: St. Louis Fed


Zu einem recht deutlichen Anstieg der Zinsen ist es aber nicht nur in Japan, sondern auch im Rest der Welt gekommen - entgegen der erklärten Absicht der Zentralbankbürokraten und obwohl sie Monat für Monat gewaltige Mengen von Anleihen kaufen, die sie mit frisch gedruckten Geld bezahlen. Es sieht so aus, als seien die Marktmanipulateure und Gelddrucker jetzt endlich an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gestoßen. Die kommenden Monate versprechen sehr interessant zu werden.
 
 
Zinssatz 30-jähriger US-Staatsanleihen, 2008 bis 2013

Open in new window

Aus charttechnischer Sicht bahnt sich hier wohl eine Trendwende an.
Quelle: www.decisionpoint.com


© Claus Vogt
www.clausvogt.com



P.S.: Die Geschichte zeigt, dass Marktmanipulationen auf Dauer nicht gelingen.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"