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COT-Report | Silber & Gold extrem bullisch

15.06.2013  |  Markus Blaschzok
Zur Vorwoche bauten die Produzenten über dreitausend Kontrakte ab, nachdem der Preis am Dienstag noch einmal auf 1.366 USD fiel. In den aggregierten Daten halten diese damit nur noch eine Netto-Shortposition von -58 Tsd. Kontrakten und nach der detaillierten Aufschlüsselung sind es nur noch 30. Tsd. Kontrakte. Dies ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2005, wobei das Open Interest höher ist als damals, wodurch die aktuelle Positionierung die niedrigste seit der Jahrtausendwende ist. Sieht man sich das Smart Money rund um JP Morgan an, so wird die mittelfristig extrem bullische Situation noch deutlicher. Die "Big 4“ halten seit fünf Wochen, wie immer wieder von uns berichtet, erstmals seit 2005 wieder einen Netto-Longposition beim Gold. Diese ist mit 6 Tagen der Weltproduktion die Höchste seit dem Jahr 2001.

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Dass JP Morgans Lagerhaus bei der COMEX in den letzten Monaten ausgeräumt wurde und die Bestände durch Lieferverpflichtungen von 3 Mio. auf nur noch 0,55 Mio. Unzen Gold sanken, ist daher kurzfristig nicht so schlimm. Wenn die Daten, die JP Morgan zu ihren Lagerbeständen veröffentlich hat, stimmen, dann dürfte diese Bank zumindest erst einmal keine nackten Shortpositionen mehr eingehen können in nächster Zeit und von dieser Seite her dürfte eher Nachfrage als Angebot auf den Markt kommen.

Beim Silber halten die "Big 4“ auch nur noch eine relativ geringe Shortposition - sind dabei aber noch ein ganzes Stück weit von einer Netto-Longposition entfernt. Wenn man bedenkt, dass die Big 4 aktuell immer noch mit 48 Mio. Unzen Silber netto short an der COMEX sind und man hypothetisch ein physisches Settlement von 3% annimmt, so gibt es aktuell Lieferverpflichtungen über 1,45 Mio. Unzen. Das ist ziemlich wenig im Vergleich zu den Lagerhausbeständen von 32,8 Millionen Unzen allein bei JP Morgan. Mit 165 Millionen Unzen in allen Warenhäusern deckt die COMEX im Moment noch 22% des gesamten Open Interest ab, weshalb diese noch meilenweit von einem Default entfernt liegt, was wir letztens schon in Zusammenhang mit der Einstellung der Auslieferung an der HKMEx näher betrachteten.

Auch wenn im Moment noch genügend Ware vorhanden scheint, so ist nach allen sonstigen Daten der Markt aktuell extrem überverkauft. Das alleine könnte schon für einen starken Preisanstieg sorgen, so fehlt nur noch ein "Schwarzer Schwan", also irgendwo ein preistreibendes Ereignis auf der Welt, das den Markt überrascht, und schon könnte der Silberpreis in diesem Sommer explosionsartig ansteigen. Natürlich ist dies nur ein Szenario, da man nicht weiß, welche Seite aktuell immer noch die Hand auf den Preis hat.

Doch gab es am Freitag bereits einen Vorgeschmack auf dieses Szenario, als im späten amerikanischen Handel das Silber nach tagelanger Lethargie plötzlich um einen Dollar nach oben schoss und dabei in die Tradingrange zurückkehrte.

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