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Gold und Dollar: Bernanke wirft einige Fragen auf

20.06.2013  |  Jochen Stanzl
Der Offenmarktausschuss der amerikanischen Notenbank hat getagt und entschieden, die Prognosen für das Wirtschaftswachstum anzuheben. Dass Bernanke in der Pressekonferenz keine direkten Hinweise auf den Zeitpunkt des QE-Exit gab, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit dem optimistischeren Wirtschaftsausblick des Offenmarktausschusses ein indirekter Hinweis darauf gegeben wurde, dass der Exit schneller erfolgen wird, als bislang erwartet. Auch wenn in den Medien immer wieder gegenteiliges behauptet wird ist ein an die tastsächliche Wirtschaftsentwicklung gekoppelter QE-Ausstieg ein bullisches Zeichen für die Wall Street, ein starkes Signal Pro-Dollar und ein Menetekel für die Schwellenländer.

Dass gerade jetzt Nachrichten über Probleme am chinesischen Kreditmarkt die Runde machen ist wenig verwunderlich. Schließlich strömt - das hat auch die gestrige Reaktion der Märkte eindrucksvoll gezeigt - Kapital von den Schwellenländern zurück in die Vereinigten Staaten. Für die Währungen der Rohstoffe exportierenden Länder wird dies zur bedrohlichen Entwicklung. Sie sind wachstumsstark und haben mit höheren Inflationsraten zu kämpfen. Die Abwertung ihrer Währungen wirkt zusätzlich inflationär, sodass die Zentralbanken dieser Länder gezwungen sein könnten, trotz Wachstumsschwäche die Leitzinsen zu erhöhen. Exemplarisch sei der Wochenchart des australischen Dollar gegenüber dem US-Dollar hier gezeigt. Der australische Dollar generiert eine große Trendwende und könnnte massiv gegenüber dem US-Dollar abwerten:

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Die US-Wirtschaft könnte nach mehr als fünf Jahren der Krise schneller der Krise entkommen, als die Eurozone, und die amerikanische Notenbank wird ihr Programm der geldpolitischen Lockerung früher auslaufen lassen, als die japanische Notenbank (diese hat erst damit begonnen). Das bedeutet, dass der US-Dollar im Außenwert deutlich aufwerten könnte. Es könnte in den nächsten Jahren also zu massiven Kapitalverschiebungen kommen, die nur ein Ziel haben: Die USA. Nimmt man die letzte Phase der US-Dollar-Aufwertung vom Jahr 1995 bis zum Jahr 2001 als Maßstab, dann lassen sich - wenn jetzt eine ähnliche Phase beginnen wird - zwei Märkte als klare Outperformer identifizieren: Und das sind europäische und amerikanische Aktien. Man sollte also die aktuelle Korrektur südeuropäischer, amerikanischer und heimischer Aktien nutzen, um Bestände auszubauen, und Emerging Markets, Rohstoffe, Gold und deutsche wie amerikanische Anleihen unterzugewichten.


© Jochen Stanzl
Chefredakteur Rohstoff-Report.de / Godmode-Trader.de



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