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Rezessionen entziehen sich den Prognosekünsten der meisten Ökonomen

23.06.2013  |  Claus Vogt
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Fallende Kupferpreise deuten auf einen Abschwung hin

Amerikanische Börsianer nennen den Kupferpreis recht gerne Dr. Copper. Und schmunzelnd fügen sie hinzu, er sei der einzige Ökonom, der sich nicht scheue, eine klare Richtung vorzugeben. Tatsächlich gehen steigende Kupferpreise gewöhnlich mit Wirtschaftswachstum einher, während fallende Kupferpreise einen Abschwung signalisieren.

Der folgende Chart zeigt Ihnen den Verlauf des Kupferpreises seit 2008. Sein zyklisches Hoch erreichte er bereits 2011. Und ohne massive geldpolitische Markteingriffe hätte für die Weltwirtschaft wahrscheinlich damals schon die nächste schwere Krise begonnen. So aber gelang es, vor allem den Rezessionsbeginn in den USA hinauszuschieben.

Wir hoch der Preis für diesen kurzfristigen und kurzsichtigen Sieg über die Marktkräfte sein wird, lässt sich leider nicht ermitteln. Der prinzipielle Zusammenhang zwischen Dauer und Ausmaß von Marktmanipulationen auf der einen Seite und den dadurch angestoßenen Fehlentwicklungen und Ungleichgewichten auf der anderen lässt allerdings Schlimmes befürchten.


Kupferpreis in $, 2008 bis 2013

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Die Charttechnik signalisiert weitere Preisrückgänge.
Quelle: www.decisionpoint.com


Wie Sie auf dem Chart sehen, ist der Kupferpreis bereits im März dieses Jahres aus einer großen Dreiecksformation nach unten ausgebrochen. Damit signalisiert die Charttechnik eine Fortsetzung des Abwärtstrends. Mit einem Aufschwung in den USA beziehungsweise der Weltwirtschaft passt diese Entwicklung nicht zusammen.


Und was mag der steigende Ölpreis bedeuten?

Im Unterschied zu Kupfer hat der Ölpreis gerade ein charttechnisches Kaufsignal gegeben. Im Wochenchart sehen Sie, dass er seine aus dem Jahr 2008 stammende Abwärtstrendlinie gebrochen hat. Und auf dem hier nicht gezeigten Tageschart sieht man, dass gleichzeig ein Ausbruch aus einer einjährigen Dreiecksformation nach oben stattgefunden hat. Diese Signale deuten auf einen steigenden Ölpreis hin.


Rohölpreis (WTI) in $, 2008 bis 2013

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Der Ausbruch über die vom Allzeithoch des Jahres 2008 stammende Abwärtstrendlinie stellt ein charttechnisches Kaufsignal dar, signalisiert also weitere Preissteigerungen.
Quelle: www.decisionpoint.com


Zunächst sind steigende Energiepreise bekanntlich keine guten Nachrichten für die Wirtschaft. Sie sorgen für steigende Produktionskosten und zwingen den Konsumenten, an anderer Stelle zu sparen. Für eine Weltwirtschaft, die sich ohnehin am Rande der Rezession bewegt, kann das nichts Gutes bedeuten. Allerdings passt ein steigender Ölpreis nicht mit der Preisentwicklung der meisten anderen Rohstoffe zusammen, die eher dem oben gezeigten Kupferpreis ähnelt.

Das lässt wohl nur den Schluss zu, dass der Ölpreis derzeit weniger auf die ökonomischen Realitäten reagiert, sondern vor allem die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten widerspiegelt. Beim Ölpreis hinterlässt also das lauter werdende Säbelrasseln, an dem sich jetzt auch US-Präsident Obama beteiligt, seine Spuren. Unter diesen Umständen deutet der mit dem hier beschriebenen Ausbruch nach oben signalisierte Ölpreisanstieg auf eine ernsthafte Zuspitzung der Lage im Nahen Osten hin.


© Claus Vogt
www.clausvogt.com



P.S.: Die Gelddruckmaschine löst keine Probleme, sie schafft sie erst.



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