Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Proteste, Aktienmärkte und Renditen

24.06.2013  |  Robert Rethfeld
- Seite 3 -
Klar erscheint, dass die Periode fallender Renditen - gemäß ihrem 30-Jahres-Zyklus - ein unteres Ende erreicht haben sollte. Es stellt sich nicht die Frage, ob die Zinsen steigen werden. Die Frage ist, in welcher zyklischen "Sub-Form“ dies geschieht. Vorstellbar wäre ein Modell wie in Japan. Danach würde der aktuelle Zins-Spike lediglich temporär sein. Es würden noch Jahre vergehen, bis es zu einem nachhaltigen Anstieg käme.

Open in new window


Der aktuelle Zinsanstieg war im Jahr 2003 auch in Japan zu erkennen (grüner Kreis obiger Chart). Danach ging es "flach“ weiter.

Gemessen an der Steilheit und Dauer des Renditeabwärtstrends erscheint ein Anstieg, der innerhalb kurzer Zeit ein Renditeniveau von 3,5 bis 4% erreicht, mit geringer Wahrscheinlichkeit belegt. Dies insbesondere im Hinblick auf das aktuelle Niedriginflationsumfeld. Die Renditen haben bis zum Jahr 2040 Zeit, um ein Niveau von 6 bis 8% zu erreichen. Die Marke von 14% aus dem Jahr 1981 (Jahresendstand, zwischendrin ging es noch höher) war eine 200-Jahres-Ausnahme und muss im nächsten Zyklus nicht wieder erreicht werden.

In den vergangenen Wochen wurde viel darüber diskutiert, ob nicht das Jahr 1994 ein Prototyp für den aktuellen Verlauf sei. Die Renditen zogen zwischen Februar und April 1994 deutlich an (siehe schwarzen Pfeil folgender Chart).

Open in new window


Parallel dazu fiel er Aktienmarkt. Die am Ende steile Abwärtsbewegung des Aktienmarktes endete, als der Renditeanstieg Anfang April 1994 stoppte. Eine zweite Phase des Renditeanstiegs (orangefarbiger Pfeil obiger Chart) führte nochmals zu Turbulenzen am Aktienmarkt (September/Oktober 1994). Damals wurde das April-Tief nochmals getestet, aber nicht mehr erreicht.

Das Jahr 1994 lehrt uns, dass steigende Renditen dazu in der Lage sind, Aktienmärkte zu verunsichern. Insbesondere dann, wenn der Renditeanstieg schnell und steil verläuft und ein "Regime-Change“ der Fed damit verbunden ist (Damals erhöhte Alan Greenspan die Zinsen, aktuell zieht Ben Bernanke verbal die Zügel an). Gleichzeitig vermittelt diese Grafik, dass ein Ende des Zinsanstiegs in solchen Phasen häufig mit einem Tief an den Aktienmärkten einhergeht. Solange die Renditen anziehen, dürfte die Verunsicherung an den Aktienmärkten bestehen bleiben.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"