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Keine Panik, wenn die Metalle taumeln

01.10.2011  |  John Browne
- Seite 2 -
Liquidierungen:

Es gibt Gerüchte, einige Großinvestoren (unter anderen Hedgefonds) hätten in den letzten Wochen große Edelmetallpositionen liquidiert. Viele dieser Investoren hatten enorme unrealisierte Gewinne beim Gold & Silber in ihren Büchern; da nun die allgemeinen Aktienmärkte ins Wanken gerieten, könnten man sich zur Realisierung dieser Gewinne entschlossen haben, um damit die Verluste bei anderen Positionen auszugleichen.

Da politische Probleme und Probleme im Bankwesen in letzter Zeit immer mehr in Vordergrund rückten, wurde auch Liquidität zu einem Hauptfaktor für Investmententscheidungen. Mit anderen Worten: Großinvestoren versuchen nichts anderes, als ihre Schulden zu begleichen, anstatt langfristig zu investieren.


Der griechische Rettungsplan:

Viele Investoren hatten mit Blick auf die Staatsschuldenkrisen große Hoffnung in den jüngst verkündeten Rettungsplan für Griechenland gesetzt, was auch die Nachfrage nach Gold als langfristigen Sicheren Hafen verringerte. Das ist wohl zu optimistisch. Eine geordnete Insolvenz ist nicht absehbar. Der deutsche Plan ist eine schlechte Nachahmung der "Extend and Pretend"-Politik der Fed, welche Grundlage der TARP-Programme war - auch bekannt als Banken-Bailout. Wahrscheinlich werden die Ängste vor einer Währungskrise zurückkehren, wenn die Märkte die klaffenden Löcher im Plan erkennen, und Gold würde dementsprechend profitieren.


US-Dollar-Stärke:

Wie sich in der Vergangenheit schon oft gezeigt hatte, erstarkte der US-Dollar in den Anfangsphasen einer wirtschaftlichen Abkühlung. Und dadurch gerieten die Edelmetallpreise unter Druck. Unserer Meinung nach ist diese Dollar-Stärke nur ein vorübergehendes Phänomen - die Gründe dafür dürften unseren Lesern wohlbekannt sein.


Interventionen der Zentralbanken:

Seit Langen schon fühlen sich die Zentralbanker vom Goldpreis, der ihre heimliche Währungsentwertung offenbart, gestört. Seit Jahren versuchen die Zentralbanken der großen Schuldnernationen - über IWF-Interventionen im Rahmen der Goldabkommen I und II der Zentralbanken (Central Bank Gold Agreements) - jegliche natürliche Goldvolatilität zu verstärken, um die Wahrnehmung zu zerstören, Gold sei ein überlegener Wertspeicher. Obgleich die Zentralbanken der Überschussländer Gold akkumulieren, ist es möglich, dass der IWF immer noch agiert, um jede sich bietende Marktpreisvolatilität zu verstärken.

Auch wenn einige oder alle der oben genannten Faktoren zum jüngsten Einbruch der Edelmetallpreise beigetragen haben, so müssen die Anleger nach wie vor die Möglichkeit einer Währungskrise ins Auge fassen, welche die Gold- und Silberpreise steil stiegen lässt. Selbst bei 1.600 $ pro Unze ist Gold immer noch 64% von seinem inflationsbereinigten Allzeithoch des Jahres 1980 entfernt. Die Leser sollten diese Faktoren in Betracht ziehen, bevor sie ihre Edelmetallanlagen verkaufen und vor der Auslöschung ihres Vermögens durch Zentralbanken kapitulieren.

Man kann jetzt noch nicht sagen, wie weit die Edelmetallkurse fallen werden. Aber sollten wir Recht behalten und der Goldpreis steigt auf mehrere Tausend Dollars pro Unze, dann wird es uns in der Zukunft relativ egal sein, ob wir Gold damals im absoluten Preistief gekauft hatten oder nicht. Wir werden einfach nur beruhigt und zufrieden sein, dass wir es gekauft haben.


© John Browne
Senior Market Strategist

Der Artikel wurde am 30.09.11 auf http://news.silverseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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