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EFSF- ESM - Deflation - Inflation

06.10.2011  |  Dr. Dietmar Siebholz
- Seite 4 -
Und was dazu kommt, ist der Fakt, dass ein Großteil der von Notenbanken geschöpften Liquidität zu den Banken fließt und dort die Eigenkapitalverluste aus den bisherigen Abschreibungen aufzufüllen hat; das für die Belebung der Wirtschaft bestimmte Geld kommt nicht in den üblichen Umlauf, sondern saniert lediglich die maroden Bankbilanzen.

Um nun zu einem konkreten Ergebnis zu kommen, welche der beiden Plagen uns als nächste überfallen wird, müsste man die Beträge kennen, die direkt und indirekt von den Notenbanken der Welt geschöpft werden und natürlich auch die Beträge, die wieder aus den oben beschriebenen Verlusten bei der Liquidität untergegangen sind. Diese Sisyphus-Arbeit kann niemand erledigen, zumal die Notenbanken auch nicht bereit sind, die Höhe der von Ihnen geschöpften neuen Liquidität bekanntzugeben.


Was ist daraus zu folgern?

Wenn man nicht über die erforderlichen Daten verfügt, kann man kaum eine Entscheidung treffen, die die vorherrschende Tendenz richtig berücksichtigt. Vielleicht ist dies auch gar nicht beabsichtigt.. Wenn man aber die Tatsache berücksichtigt, dass die Bankbilanzen und die der Versicherungen und anderer Kapitalsammelstellen umfangreiche noch nicht realisierte Verluste beinhalten, die starke deflationäre Auswirkungen zeitigen können, ist davon auszugehen, dass wir erst einmal einen erheblichen Liquiditätsentzug mit allen deflationären Tendenzen erleben werden. Wenn die Notenbanken dagegen weitere Liquidität aus dem Nichts und gegen neue Schulden schaffen, könnte diese deflationsartige Entwicklung sehr stark verkürzt oder sogar vermieden werden. Oder die Banken werden gezwungen, ihre nahezu zinslos erhaltenen frischen Gelder in den Umlauf zu bringen. Dann kämen große Mengen an Liquidität in Bewegung..

Wenn noch dazu eine Notenbank mit größerem Gewicht die Nerven verlieren würde und unter politischem Druck die Liquiditätshähne weit öffnen würde, dann könnte sich der Deflationstrend unverzüglich in einen Inflationszyklus wandeln und bei einer dann wachsenden Geldumlaufgeschwindigkeit in eine extreme Inflation mutieren.

Weiter ist sehr sorgfältig zu beobachten, in welchem Umfange die EZB den Ankauf (nun schon fast notleidender) Staatsanleihen fortführt. Die Tatsache, dass ein solcher Ankauf gegen jedes Stabilitätsgesetz verstößt, ist jedem kritischen Bürger sicher klar, aber man akzeptiert diese Fehlhandlung, weil man die Konsequenzen nicht klar erkennt. Hier wird zusätzliches Inflationspotential geschaffen. Alle drei möglichen Verfahren haben ausreichendes Kaufkraftvernichtungspotential.

Es ist also an der Zeit, zwei Dinge zu tun:
  • 1. Zu versuchen, die Informationen über diese Geldschöpfungsverfahren und die Geldumlaufgeschwindigkeit zu sammeln und genau zu beobachten und sich nach diesen Beobachtungen zu entscheiden.

  • 2. Sich langfristig darauf einzustellen, dass sich nach einer Deflationsphase (vielleicht blitzschnell) eine starke Inflation durchsetzt mit allen bekannten Ergebnissen, denn letztendlich wird der Zwang, immer neue Schulden (also auch neue Geldmengen) in den Umlauf zu bringen, um die Zinsen und die Zinseszinsen alter Schulden bedienen zu können, jede andere Regel zu Fall bringen.


Wie sollte der Anleger reagieren?

Langfristig muss er sich auf die werthaltigen Investment konzentrieren und Papierforderungen meiden. Er muss aber einen Fundus an Liquidität bilden, der ihn ungeschoren über die deflationäre Phase bringt, also jederzeit verfügbare Bankguthaben, möglichst international und in guten Währungen gestreut und geldwerte Anlagen wie physisches Gold und eventuell auch physisches Silber, das man später unbedingt für die Inflationsphase benötigt. Gold und Silber waren ja schon immer "Geld", auch wenn dies von den modernen Volkswirten so nicht akzeptiert wird.


Zusammenfassung

Die eigene Immobilie ist lebensnotwendig, aber leider immobil. Marode Staaten werden sich nicht daran hindern lassen, ihre Bürger durch Sonderabgaben auf ihre Immobilien (aktuell in Griechenland) zu schröpfen. Dennoch muss man eine solche Immobilie zur persönlichen Sicherheit haben.

Auf lange Sicht - da nämlich die Inflation aufgrund der Belastungen aus der Zinseszins-Systematik unvermeidbar ist - muss man Gold und Silber und andere Assets mit einem großen inneren Wert als Anlagen halten. Gold und Silber (und natürlich auch andere verwahrungsfähige Rohstoffe mit hohem inneren Wert) haben einen weiteren unschätzbaren Vorteil. Sie sind mobil und können daher einem Zugriff von dritter Seite widerstehen, wenn man sie richtig anschafft und verwahrt.


Quintessenz I:

Denn welche der beiden Tsunamis (Deflation oder Inflation) über uns in welcher Reihenfolge auch immer hereinbricht, der Staat wird in jedem Falle versuchen, eine Sanierung der maroden Staatsbilanzen durch den Zugriff auf das Eigentum seiner Bürger zu vollziehen. Gründe dafür wird er im Übermaß als Vorwand finden. Die Geschichte ist voll solcher Parolen ("Gold gebe ich für Eisen" etc. pp) . Und gegen dieses unausweichliche Schröpfen ist nur ein Kraut gewachsen, das heißt Anonymität und Mobilität. Und Mobilität kann und muss auch bedeuten können, dass man als Bürger ganz zuletzt auch mobil bei der Entscheidung zu seinem künftigen Lebensmittelpunkt sein muss.


Quintessenz II:

Eine Gruppe von Fachleuten, der auch ich angehöre, hat ein Konzept für eine umfangreiches Dienstleistungspaket entwickelt, das wir "Survival-Scout-Org." (www.survival-scout.org) nennen werden. Damit ist nicht eine Konkurrenz für den von uns geschätzten Kollegen Spannbauer aus dem Münchner Raum gemeint, der sehr sinnvolle und praktische Ratschläge für den Fall des Falles gibt, sondern es soll ein Dienstleistungskonzept angeboten werden, das alle Spektren für besondere Standorte, Institutionen, Anlagealternativen, Kapitaltransfers und Vermögens-Verwaltungen abdeckt.

Falls Sie dieses Angebot interessieren sollte, nehmen Sie Kontakt mit mir unter wthlz2@gmx.de oder unter info@emuro.de auf.


© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de
www.emuro.de



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