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Goldpreis reißt Loch in die SNB-Bilanz

29.06.2013  |  Klaus Singer
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Der Goldpreis wird im wesentlichen durch zwei Faktoren beeinflusst. Erstens ist da der Aspekt der Absicherung gegen einen Zusammenbruch, bzw. gegen ernste Krisen des Fiat-Geldsystems. Zweitens wird in Gold eine Absicherung gegen Inflation, bzw. allgemeiner Geldentwertung besonders des Dollar gesehen. Die Ankündigung der Reduktion der QE-Aktivitäten, wie auch die Verlautbarung der BIZ vor einigen Tagen, der Höhepunkt der Krise sei überwunden, wirkt als Signal, dass der erste Grund an Bedeutung verliert. Was den zweiten angeht, so hat sich in den zurückliegenden Monaten und Jahren gezeigt, dass Inflation und/oder eine deutliche Dollar-Abwertung kein Thema ist.

Die Gold-Bullen hatten immer wieder darauf verwiesen, dass der ungeheure Anstieg der Geldmenge preistreibend wirkt. Allerdings hatten sie dabei übersehen, dass diese die Realwirtschaft kaum erreicht hat, sondern im Finanzsektor verblieb, wo sie einerseits zum Generieren von Handelsgewinnen, andererseits zum Deleveraging eingesetzt wurde. Der von der Fed besonders beachtete PCE-Price-Indicator (ohne Lebensmittel und Energie) dümpelt bei plus 1,1% Jahresrate dahin. Die Inflationserwartungen sind abwärts gerichtet, wobei der Goldpreis die Richtung bestätigt - siehe Chart!

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Wenn nun allerdings die Makro-Optimisten recht haben und die US-Wirtschaft auf mittlere Sicht tatsächlich die Kurve bekommt, dann könnte sich das Blatt für den Goldpreis auch von hier aus wenden. Denn dann wird ein Teil der Geldmenge aus dem „Geldfass“ des Finanzsektors seinen Weg in die Realwirtschaft finden und dort die Preise treiben. Und das dürfte dem Goldpreis zumindest Unterstützung, wenn nicht sogar auf längere Sicht neue Phantasie geben. In diesem Fall sollte man allerdings auch den Dollar-Außenwert im Auge behalten.

Von besonderer Bedeutung dürfte hierbei die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (MZM Velocity) sein, die im folgenden Chart violett aufgetragen ist. Die seit Mitte 2010 bestehende Abwärtsorientierung verliert aktuell an Dynamik und ein Abdrehen nach oben dürfte eine Belebung der Wirtschaftstätigkeit anzeigen - insbesondere dann, wenn der Multiplikator zur Geldbasis nicht ansteigt.

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© Klaus G. Singer
www.timepatternanalysis.de



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