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"Rettungsschirme": Inflation oder Steuerlast werden Deutschlands Bürger erdrücken

12.10.2011  |  Ralph Bärligea
- Seite 2 -
Erdölpreis sinkt ständig und ist kein Inflationstreiber

Gemessen in wertstabilem Geld, wie etwa Gold, dessen verfügbare Menge sogar leicht zunimmt, sind die Erdölpreise ständig gefallen und haben sich in der letzten Zeit geradezu halbiert. Wenn sich aber die Geldmenge in Euro verdoppelt hat, so ist doch ganz klar, dass auch der Benzinpreis steigt. Es grenzt an Wahnsinn, fertig verarbeitetes und logistisch bereitgestelltes Erdöl, das an der Tankstelle derzeit für etwa 1,50 EUR pro Liter Super billiger als Mineralwasser angeboten wird, als "knappe Ressource" zu propagieren. Das volle Maß der Tollheit dieser Behauptung wird aber erst dann klar, wenn man bedenkt, dass 60 Prozent des Benzinpreises Steuern beim Umsatz von Benzin darstellen, während der Umsatz von Mineralwasser "nur" mit 19 Prozent besteuert wird.

Bei einer Nettobetrachtung ist dann der der Liter Super mit 60 Cent billiger als ein Kilo tiefgefrorener Rahmspinat, den man unter der Handelsmarke "ja!" abzüglich der Umsatzsteuer für 80 Cent bekommt. Ein Liter Super ist sogar 40 Prozent billiger als Orangendirektsaft bei zum Beispiel Aldi, der ohne Umsatzsteuer etwa einen Euro kostet. Und das obwohl der jährliche Erdölverbrauch in Deutschland mit knapp 12 Barrel pro Kopf 51-mal höher ist als der gesamte Fruchtsaftverbrauch in der Bundesrepublik. Ein Liter Rohöl kostet mit etwa 37 Cent weniger als eine Packung Kaugummi oder eine Büchse Mais.

Erdöl kann, betrachtet man diese Preissignale, kein wirklich knappes Gut, kein Engpass in der Produktion sein. Dass Erdöl knapp sei oder die Erdölindustrie besonders gierig nach hohen Preisen sei, ist reine Propaganda, die verschleiern soll, dass der Staat die Erdölpreise durch Steuern und Inflation nach oben treibt, um von dem Geld die Millionengehälter seiner Bankmanager zu bezahlen, Kontrolle durch Energiepreisterror zu gewinnen oder anderweitige Misswirtschaft zu betreiben. Das neue Argument, der Chinese sei am steigenden Erdölpreis Schuld, bringt das Lügenfass zum überlaufen.


Inflationslügen der Politiker und Zentralbanker

Fallen Sie nicht auf die Trugschlüsse und den vulgärökonomischen Blödsinn der Politiker und Zentralbanker herein, wenn jetzt die Preise weiter rasant steigen. Weder die sich im Wettbewerb befindliche Industrie, noch das Wirtschaftswachstum, noch der Chinese sind schuld daran. Sie alle senken die Preise und mehren den Wohlstand. Die aufblühende Wirtschaftsmacht China stellt keinerlei Bedrohung für den europäischen Markt dar, sondern ist ein Segen. Auch Spekulanten senken die Preise und stabilisieren diese sogar. Das habe ich ausführlich in meinem Artikel vom 27.01.2011 zum Thema "Handel mit Agrarrohstoffen" für das Liberale Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung gezeigt.

Die Spekulanten für die Krise verantwortlich zu machen, geht von der "inneren Logik" argumentativ strukturell noch mehr in die Sowjet-, DDR- oder NS-Zeit hinein, als die Schelte braver Chinesen in Fernost und auch das ist ein Skandal. Wer uns schröpft und ausbeutet, das sind in Wirklichkeit unsere eigenen Politiker, die wir noch immer dulden, wählen und deren Lügen wir glauben. Sie versenken Billionen von Euro im Milliardengrab staatseigener und staatsabhängiger Banken, die auf direkte Weisung und gesetzliche Anreize hin etwa unseriöse amerikanische Hypothekenanleihen oder Schrottanleihen fremder Staaten kaufen. Die Politiker zahlen ihren Bankmanagern Millionengehälter und verdienen selbst in den Aufsichtsräten dieser Banken. Sie verdoppeln die Geldmenge mit ihrer eigenen Bank, der Europäischen Zentralbank und hebeln ihren Schrott durch noch mehr Kredite. Sie bereichern sich schamlos an der Inflation, die zugleich das Leid der breiten Bevölkerung ist, Hunger und Elend in der Welt verbreitet.

Der Europäische "Rettungsschirm" soll so nicht hunderte Milliarden, sondern Billionen schwer werden, gibt Guy Verhofstadt, Chef der "liberalen Fraktion" im Europaparlament, noch am selben Tag der Bundestagsabstimmung über den EFSF-„Rettungsschirm" zu. Wenn dann zwangsläufig bei Ihnen die Rechnung in Form von Geldentwertung und höheren Steuern ankommt, die Steuerlast steigt und die Leistungen des Staates sinken, dann deuten die herrschenden Feudalherren auf andere. Sie deuten auf "den Chinesen", oder "den Spekulanten" und die meisten glauben es. Sie lügen um die Wette, um sich ihre Privilegien zu erhalten und den Zorn der Bevölkerung auf unschuldige Opfer zu lenken. Ein schandvolleres Verhalten ist kaum denkbar.


© Ralph Bärligea



Quellen zu den dargestellten Sachzusammenhängen:


Quellen zu den verwendeten Preisdaten:
  • Bundesfinanzministerium: Steueranteil am Benzinpreis
  • "Rewe": Preis für ein Kilo tiefgefrorenen Rahmspinat
  • "ALDI": Preis für ein Liter Orangendirektsaft
  • "Welt-in-Zahlen": Erdölverbrauch pro Kopf in Deutschland
  • Verband der dt. Fruchtsaftindustrie: Fruchtsaftverbrauch pro Kopf
  • "finanzen.net": Ölpreis in Euro




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