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Global View der Bank Sarasin: Weltwirtschaft am Rande einer Rezession

10.10.2011  |  Redaktion
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Notenbanken setzen alle Hebel in Bewegung

Die enttäuschende Entwicklung der US-Wirtschaft hat die US-Notenbank gezwungen, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Neben der bereits bestätigten Weiterführung der Tiefzinspolitik und der angekündigten Operation Twist ist aus Sicht der Sarasin Analysten auch ein QE3 wahrscheinlich, da sich die US-Wirtschaft weiter abkühlen dürfte. Im Gegensatz zur US-Notenbank sieht sich die EZB nicht nur mit einer empfindlichen Wachstumsabkühlung konfrontiert, sondern auch mit einem markanten Zinsanstieg auf italienischen und spanischen Staatsanleihen. Die EZB wird wohl auch im vierten Quartal 2011 gezwungen sein, Staatsanleihen aufzukaufen um die italienischen und spanische Zinsen unter der gefährlichen Schwelle von 5,5% zu halten. Eine Trendumkehr im Konjunkturzyklus ist nur zu erwarten, falls ein QE3-Paket initiiert wird oder sich eine Lösung der Euroland-Schuldenproblematik abzeichnet.


Vorsicht bei Aktien

Im dritten Quartal haben die globalen Aktienmärkte über 20% an Wert eingebüsst. Falls die Aktienmärkte im vierten Quartal wieder steigen, sollten Anleger vorsichtig bleiben und nur auf den Zug aufspringen, falls gleichzeitig ein Rückgang der Kreditrisikoprämien sowie eine Verbesserung der Makro-Indikatoren festzustellen ist. Allgemein dürfte es sich aufgrund der hohen Währungsunsicherheiten für die meisten Anleger lohnen, nahe am Heimmarkt zu bleiben, um eine überdurchschnittliche Schwankung des Aktienportfolios zu vermeiden. Aufgrund der hohen Makrorisiken ist jedoch allgemein Vorsicht geboten, wobei die defensiven, aber trotzdem wachstumsstarken Sektoren Verbrauchsgüter und Gesundheit aktuell am meisten Potenzial zeigen. Daneben sind auch im Technologiesektor defensive Qualitäten zu erkennen, welche bei einer Wachstumsverlangsamung zum Vorschein kommen sollten. Von der Bewertung her am attraktivsten sind mittelfristig die Emerging Markets.


Risiko steigt auch bei Rohstoffen

Die sich eintrübenden Wachstumsaussichten und die steigende Risikoaversion sollten auch Anleger in Rohstoffen vorsichtiger werden lassen. Da sich Rohstoffe sehr zyklisch verhalten, allen voran die Basismetalle und Energierohstoffe, lasten diese Wachstumssorgen auch auf den Rohstoffpreisen. Gerade der Kupferpreis, häufig auch "Dr. Copper" genannt als Ökonom mit der besten Prognosefähigkeit, reagiert sehr sensibel auf die Veränderung der Wachstumserwartungen und gilt neben den Zinsen als verlässlicher Marktindikator. Es gibt aber auch Aufwärtsrisiken, sofern eine dritte Runde quantitativer Geldpolitik (QE3) der US-Notenbank erfolgt. Wobei die Ankündigung einer solchen Massnahme noch vor Ende Jahr wahrscheinlich ist. Dies dürfte - wie QE1 und QE2 gezeigt haben - vor allem die Preise der weniger zyklischen Rohstoffe, wie Gold oder Agrargüter, unterstützen.


Gold weiterhin mit Potenzial

Auch beim Goldpreis steigen die Risiken für Preisschwankungen. Bei den hohen Preisnotierungen sind daher temporäre Gewinnmitnahmen wahrscheinlich. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Nachfrage nach Gold weiter zunimmt. Die Sarasin Analysten sehen dafür hauptsächlich drei Faktoren: Die weltweite Geldpolitik, die starke Nachfrage aus den aufstrebenden Ländern und hohe Unsicherheiten über die aktuelle Staatschuldenproblematik. Fazit: Fallende Preise sollten als Kaufgelegenheit genutzt werden.


© Bank Sarasin & Cie AG
http://www.sarasin.ch






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