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Stand zur Jahresmitte

11.07.2013  |  James Turk
Zu Jahresbeginn schrieb ich: “Das Finanzsystem hat sich so krankhaft entwickelt, dass die Fed inflationieren muss, um zu verhindern, dass das System buchstäblich entgleist. Paradoxerweise wird das Finanzsystem letztendlich aber in Folge dieser angestauten Inflation untergehen.“ Anschließend machte ich dann drei Dinge aus, die jeder für das Jahr 2013 im Auge behalten sollte.

Zwei dieser Ereignisse sind schon passiert. Und ich gehe weiterhin davon aus, dass auch das dritte passieren wird. Es folgt eine Auflistung der Ereignisse, zusammen mit meinen Kommentaren:

1) “Die Bilanzsumme der Federal Reserve beginnt zu steigen.“

Kurz nach der Veröffentlichung meines Artikels begann die Federal Reserve mit der Ausweitung ihrer Bilanzen. Dies geschieht in einem Prozess namens "quantitative easing", oder QE, bei dem die Fed Geld "aus dem Nichts schöpft", um Schuldeninstrumente zu kaufen.

Am 9.Januar 2013 lag die Bilanzsumme der Fed bei 2,93 Billionen Dollar. Im letzten Finanzbericht vom 19.Juni wurde eine Bilanzsumme von 3,37 Billionen Dollar angeben.

Innerhalb von 23 Wochen wuchs die Bilanz der Federal Reserve also um 540 Milliarden Dollar an, was einer jährlichen Wachstumsrate von 41,7% entspricht. Die inflationären Folgewirkungen sind erschütternd. Diese monetisierten Schulden lassen sich mit einem gewaltigen Haufen Zunderholz vergleichen, der nur auf ein brennendes Streichholz wartet. Der Funke wird wahrscheinlich von steigenden Zinssätzen ausgehen.

2) “Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen klettern über 2%.“

Im Januar schrieb ich: “Dieses Zinsniveau ist möglicherweise das Zünglein an der Waage, das der Federal Reserve signalisiert, dass sie nicht mehr in der Lage sein wird, die Zinssätze durch Finanzrepression weiterhin unnatürlich niedrig zu halten. Das heißt also, dass die Fed von den Marktkräften überwältigt wird.“

Nach dem Treffen des Fed-Offenmarktausschusses im Mai kletterten die Renditen für 10-jährige US-Staatanleihen auf über 2%. Als der Offenmarktausschuss wieder [am 18./ 19. Juni] zusammenkam, hatten die Anleiherenditen “den größten Wochenzuwachs seit 10 Jahren“ zu verbuchen. Die T-Note stieg bis Wochenschluss auf 2,53%, die höchste Anleiherendite seit August 2011. Die Fed verliert die Kontrolle.

Im Anschluss an das Treffen des Fed-Offenmarktausschusses hatte ich auf King World News Folgendes erklärt: “Nachdem QE 1 im März 2009 verkündet wurde, wirkten sich moderate Aussagen der Fed positiv auf die US-Schatzbriefe aus - d.h. sinkender Anleihezins - weil die Fed über ihre Ankaufprogramme deren Angebot absorbierte. Jetzt befinden wir uns aber in einer Situation, in der die Fed fast alle neu emittierten Staatsschuldentitel aufkauft, und die Zinssätze steigen dennoch.“ Die Bedeutung dieser Entwicklungen ist nicht zu unterschätzen.

Obgleich die Fed in den vergangenen 23 Wochen Schuldeninstrumente im Umfang von 540 Milliarden Dollar aufkaufte, ist sie nicht mehr in der Lage, die Zinssätze auf jenen künstlich niedrigen Ständen zu halten. Zum ersten Mal seit dem Beginn von QE wird die Fed von den Marktkräften überwältigt.




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