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Rohstoff Express: Gold bald 500 $? Wohl eher nicht!

17.10.2005  |   Sebastian Hell
Wie von mir erwartet, lieferte der Goldfuture ein charttechnisches Fehlsignal. Der Dezember Future brach zunächst auf Intraday Basis aus seiner trendfolgenden Formation aus und versuchte mehrmals den Widerstand der oberen Dreieckskante zu überwinden. Dieses Vorhaben gelang den Bullen allerdings nicht, weswegen der Future am Mittwoch der letzten Woche deutlich nachgab und auch in den Folgetagen weiter an Wert verlor.

Des weiteren wurden die erwähnten Hochpunkte am oberen Bollinger Band ausgebildet, was ein weiteres Indiz für einen bevorstehenden Abwärstrend sein dürfte. Aus Sicht der Candles hat sich am Dienstag und Mittwoch der letzten Woche ein "Bearish Engulfing" gebildet, welches als ernstzunehmendes Verkaufssignal angesehen werden kann. Sobald der Gold Dezember Future auch noch das mittlere BB unterschreitet sind alle Weichen für eine zukünftige Abwärtsbewegung gestellt worden.

Die CoT Daten von letzten Freitag zeigen bei den Non Commercials eine weitere Ausweitung der brutto Longpositionen. In Anbetracht des Fehlsignals im Goldfuture ist es nicht verwunderlich wenn ein baldiger Sell Off einsetzen würde. Die meisten Marktteilnehmer rechnen immer noch mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends und halten deswegen an ihren Positionen noch fest. Sobald sich allerdings am Markt die Erkenntnis durchsetzt, dass eine Korrektur aufgrund der starken Aufwärtsbewegung der letzten Wochen bevorsteht, werden sich die Verkaufsorders haeufen.

Einer der Hauptfaktoren die derzeit immer wieder mit einem steigenden Goldpreis in Verbindung gebracht werden, ist eine steigende Inflation in den USA. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass die annualisierte US Inflation bei 4,7% liegt und damit dem hoechsten Wert seit 14 Jahren entspricht. Ausserdem war im September ein Anstieg der Verbraucherpreisinflation um 1,2% zu verzeichnen, was dem stärksten Zuwachs seit 25 Jahren entspricht. Jedoch muss noch hinzugefügt werden, dass sich die Kernrate auf Monatssicht nur um 0,1% erhöht hat, was unter den Ewartungen der Volkswirtschaftler von 0,2% bis 0,3% liegt. Die Kernrate setzt sich aus dem gesamten Warenkorb der normalen Inflationsberechnung abzueglich der volatilen Lebensmittelwerte sowie des Energiesektors zusammen. Somit kann man sagen, dass der Inflationsanstieg ausschliesslich auf den Anstieg der Rohölpreise sowie teilweise auch auf die Preisanstiege bei den anderen Rohstoffen zurückzuführen ist. Folglich muss ein fallender Oelpreis zu einer rückläufigen US Verbraucherpreisinflation führen was anschliessend auch dem Hauptargument der Goldbullen den Wind aus den Segeln nehmen würde.

Somit gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten Wochen einen Rückgang des Goldpreises sehen werden.


© Sebastian Hell

    Quelle: www.derivate-magazin.de
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